Auto-Festival 2022Autobranche vor großen Herausforderungen

Auto-Festival 2022 / Autobranche vor großen Herausforderungen
80 Betriebe werden vom 24. Januar bis zum 5. Februar ihre Showrooms für das Publikum öffnen, dies unter Berücksichtigung aller Hygiene-Vorschriften Foto: Editpress-Archiv/Didier Sylvestre

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Nach 2020 musste die Autobranche auch 2021 mit 44.372 Einheiten einen weiteren Rückgang der Neuanmeldungen verzeichnen. Ursache für diesen Rückgang trotz ungebrochener Nachfrage und Begeisterung der Luxemburger für das Fortbewegungsmittel Automobil: Stockende Lieferungen von Elektronik-Komponenten und Mikroprozessoren wirkten sich negativ auf den Produktionsfluss der meisten Hersteller aus und bewirkten lange Lieferzeiten, die sich durchaus bis in die ersten Monate von 2022 hinziehen könnten. Man sollte sich auch für das diesjährige Festival und das gesamte Jahr 2022 vor übertriebenem Optimismus hüten, war anlässlich der Fedamo-Pressekonferenz in der Handwerkerkammer am heutigen Montag zu hören. 80 Betriebe werden vom 24. Januar bis zum 5. Februar ihre Showrooms für das Publikum öffnen, dies unter Berücksichtigung aller Hygiene-Vorschriften, die derzeit gelten.

Relativ gute Nachrichten kommen von der Elektrofront, wo die E-Autos im Jahr 2021 mit 4.649 Einheiten ihren Aufschwung fortsetzten, mit fast doppelt so vielen Neuanmeldungen wie im Vorjahr. Der Anteil der E-Autos an den Neuanmeldungen 2021 betrug 10,5%, wenn man die Hybrid-Fahrzeuge dazugerechnet, ergibt dies einen Anteil von 37% der Neuanmeldungen. In der Summe der 2021 angemeldeten Autos – 433.183 Einheiten Anfang 2021 – machen die E-Autos jedoch nur einen verschwindend geringen Anteil aus, nämlich 1,03%. Die Hybrid-Autos miteinbezogen, ergibt dies einen Anteil von 2,74%. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass sich der Aufschwung der E-Autos auch in diesem krisengeschüttelten Umfeld noch verstärken wird.

Schlechte Nachrichten für den Diesel, dessen Anteil an den Neuanmeldungen 2021 noch 25,4% ausmachte, während die Benziner mit 38,2% ebenfalls einen Rückgang gegenüber 2020 (43,4%) verzeichneten.

Ein Thema der Pressekonferenz war das der staatlichen Prämien beim Kauf eines E-Fahrzeugs. Hier hoffen alle Beteiligten, dass die Prämien über den 31. März hinaus verlängert werden, zumal der E-Markt dank neuer Modelle fast aller Hersteller immer attraktiver wird.

E-Mobilität nicht für jedermann

Man sollte sich 2022 vor übertriebenem Optimismus hüten, war auf der Fedamo-Pressekonferenz zu hören (v.l.n.r.): Michel Louro (Fedamo), Marc Devillet (Fedamo) Philippe Mersch (Fedamo) und Manuel Ruggiu (SNCA)
Man sollte sich 2022 vor übertriebenem Optimismus hüten, war auf der Fedamo-Pressekonferenz zu hören (v.l.n.r.): Michel Louro (Fedamo), Marc Devillet (Fedamo) Philippe Mersch (Fedamo) und Manuel Ruggiu (SNCA) Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Nicht zu übersehen ist allerdings eine gewisse Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Orientierung zur Elektro-Mobilität, die zwar unausweichlich scheint, die jedoch eine große Herausforderung darstellt, was die Energieversorgung, sprich Lade-Infrastruktur, und den Zeitaufwand zum Laden betrifft. In puncto öffentliche Ladestationen steht Luxemburg zwar im internationalen Vergleich sehr gut da, doch es ist nicht zu übersehen, dass Autobesitzer ohne eigene Garage oder Stellplatz mit Stromanschluss skeptisch sind, was die Verfügbarkeit von und den Zugang zu den öffentlichen Ladesäulen betrifft, vom dafür notwendigen Zeitaufwand gar nicht zu reden. Dazu kommt, dass die derzeitigen auf dem Markt angebotenen E-Autos, mit wenigen Ausnahmen, nicht gerade preisgünstig sind, was sich allerdings mittelfristig ändern wird, je mehr Hersteller mit neuen E-Modellen in die Kompakt- und Kleinwagen-Segmente einsteigen.

Zu erwarten ist auch eine fortschreitende Tendenz zu den Hybrid-Autos, welche diejenigen ansprechen, die beim reinen E-Auto auf ungenügende Reichweite hinweisen. Ob die zu Hause oder an der Säule aufladbaren PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicles), mit ihrer geringen E-Reichweite die CO2-Emissionen nachhaltig senken können, ist allerdings fraglich. Dass es sich um eine Übergangslösung handelt, wäre wünschenswert, dafür müsste dann die Nachfrage nach sauberen E-Autos noch einmal kräftig anziehen.

Zu erwarten ist auch 2022 ein weiterer Rückgang vom Diesel, obwohl moderne Dieselmotoren besonders für Vielfahrer und für Nutzfahrzeuge in puncto Wirtschaftlichkeit nach wie vor eine wichtige Rolle spielen.

Rosie
12. Januar 2022 - 20.16

@Grober J-P. "Und immer noch keine H2 Tanke in Sicht, bremst unser Grüne eventuell? " Nein, die 500.000 Nimbys werden das bis in alle Ewigkeit tun.

Meine Meinung
11. Januar 2022 - 22.54

Richtig Herr Trossen, Seit 20 Jahren brauch ich kein Auto für die Innenstadt. Wien, Milano, Porto, Lissabon, Dublin geht am besten mit dem Flugzeug.? In die Stadt mit dem Bus, nach Trier mit der Bahn und nach Esch braucht kein Mensch?

Tossen
11. Januar 2022 - 20.30

2Meine Meinung "Kauft Euch einen modernen Diesel, damit kommen Sie die nächsten 10 Jahr" Aber die letzten 8 nicht in die Innenstädte.

Meine Meinung
11. Januar 2022 - 10.30

Kauft Euch einen modernen Diesel, damit kommen Sie die nächsten 10 Jahre, und bis dahin sehen Sie dann klar, ob das mit dem E Mobil oder sonstiges die Lösung sein wird? Auch wenn der Diesel 2 €/l. kostet, ist es immer noch günstig, da so ein Auto unter 5l. fährt, wenn Sie das wollen. Demnächst werden die Russen um Spitzbergen und am Nordpol Öl fördern und die ganze Welt damit überschwemmen, so das, meiner Meinung nach der Diesel wiederbelebt wird und die Grünen aussterben werden?

Grober J-P.
11. Januar 2022 - 10.17

Und immer noch keine H2 Tanke in Sicht, bremst unser Grüne eventuell? Bitte melden. Bedaure den Herrn Breden, der hatte sich wahrscheinlich auch mehr Einsicht seitens der Politik erhofft.