Auto-Markt im Jahr 2021Elektroautos haben ihren Marktanteil erneut verdoppelt

Auto-Markt im Jahr 2021 / Elektroautos haben ihren Marktanteil erneut verdoppelt
Im Jahr 2021 wurden in Luxemburg noch weniger Auto-Neuzulassungen gezählt als im Krisenjahr 2020 Foto: Christian Muller

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Es sind schwierige Zeiten für Autohändler. Nachdem ihr Absatz 2020 coronabedingt heftig eingebrochen war, gingen die Verkaufszahlen im Jahr 2021 überraschenderweise noch weiter zurück. Praktisch verdoppelt haben sich jedoch die Verkäufe von Elektroautos.

In den meisten Jahren wächst in Luxemburg die Zahl der verkauften Autos. Seit 1999 werden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Stück verkauft. Seit 2004 sind es mehr als 45.000 pro Jahr. Ab 2016 mehr als 50.000. Ein absoluter historischer Rekord wurde 2019, mit 55.008 neu zugelassenen Autos, erreicht. Doch dann kam Corona.

Im Jahr 2020 war es nicht gut gelaufen für die Branche. Ende Dezember 2020 standen nur 45.189 verkaufte Autos in den Büchern, ein Rückgang von satten 17,9 Prozent (oder 9.819 Autos), verglichen mit dem Vorjahr. Nach einem guten Jahresbeginn hatten die Autoverkäufer in den Monaten März, April und Mai mit dem Corona-Lockdown einen historischen Einbruch der Verkaufszahlen verbucht. In den Folgemonaten legten die Zahlen dann wieder zu, jedoch nicht genug, um den Einbruch der ersten Jahreshälfte wieder wettmachen zu können.

Wer nun jedoch erwartet hat, dass sich die Zahlen im Jahr 2021 wieder erholen werden, hat sich getäuscht, wie neue Zahlen von Statec zeigen. Ein weiterer Rückgang von 1,8 Prozent (oder 817 Stück) auf 44.372 Autos. Das letzte Jahr, in dem hierzulande weniger Autos verkauft wurden, war 2003.

Der Automobilmarkt in der Krise

Der Grund für die rückläufigen Verkäufe scheint derweil nicht bei den potenziellen Käufern zu liegen. „Die Automobilmärkte befinden sich in einer außergewöhnlichen Krise“, hatte der Branchenverband House of Automobile zum Ende des Monats Oktober in einer Pressemeldung geschrieben. Vor allem der Mangel an Komponenten im Allgemeinen und an Mikroprozessoren im Besonderen wirke sich dramatisch auf die Produktion von Neuwagen aus. „Obwohl der Mangel an Mikroprozessoren nicht auf die Automobilindustrie zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf eine Reihe konvergierender Faktoren (Umstellung der Produktion auf Unterhaltungselektronik, Großbrand in der größten Produktionsstätte der Welt, Mangel an logistischen Mitteln zur Beförderung von Rohstoffen infolge von Covid usw.), leidet unsere Branche derzeit darunter“, so der Verband.

„Während sich die Auswirkungen zu Beginn der Verknappung hauptsächlich auf bestimmte Sonderausstattungen beschränkten, sind nun auch wesentliche Bestandteile der Produktion einer großen Anzahl von Autos fast aller Marken betroffen“, ist in der Mitteilung weiter zu lesen. Die Realität sehe derzeit so aus, dass die Auswirkungen dieser Verknappung je nach Marke und Modell unterschiedlich sind. „Das Ergebnis ist, dass die Produktionslinien der Hersteller teilweise stillstehen und die Autos nicht mehr innerhalb der normalen Fristen produzieren können. Infolgedessen können die ursprünglich den Kunden mitgeteilten Liefertermine nicht mehr eingehalten werden und werden in einigen Fällen um mehrere Monate überschritten.“

Wie es im laufenden Jahr weitergeht, steht noch in den Sternen. Es bestehe die Gefahr, dass sich diese Situation bis 2022 fortsetzt, schrieb der Verband damals im Oktober. Eine Reihe Experten glaubt, aktuell eine leichte Entspannung in der Chipversorgung zu erkennen.

Elektrofahrzeuge auf Siegeszug

Trotz des Rückgangs bei den Neuzulassungen insgesamt sind Zahl und Anteil der neu verkauften Elektroautos auch 2021 weiter stark gestiegen. Insgesamt 4.649 Elektroautos wurden 2021 hierzulande neu zugelassen. Fast doppelt so viele wie im Jahr 2020 (2.473 Elektroautos). Im Gesamtjahr 2019 waren nur 986 Elektroautos neu hinzugekommen.

Mit einer gewissen Regelmäßigkeit wurden letztes Jahr beim Verkauf von Elektroautos zudem neue Rekorde verbucht: Im Dezember wurden 693 Elektroautos neu zugelassen – so viele wie niemals zuvor in einem Monat. Sie standen für 21,44 Prozent aller Autoverkäufe in dem Monat, ebenfalls ein neuer Rekord. Erstmals wurden so im Dezember in einem Monat mehr Elektro- als Diesel-Autos (21,01 Prozent der Verkäufe) neu angemeldet.

Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist 2021 auf 10,5 Prozent gestiegen. Im Vorjahr 2020 lag er nur bei 5,5 Prozent.
Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist 2021 auf 10,5 Prozent gestiegen. Im Vorjahr 2020 lag er nur bei 5,5 Prozent. Foto: Christian Muller

Auch im Jahresvergleich sind die Wachstumsraten beachtlich. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist deutlich gestiegen. Im Gesamtjahr 2021 lag er bei 10,5 Prozent. 2020 waren es noch 5,5 Prozent gewesen – nach mageren 1,8 Prozent im Jahr 2019.

Rechnet man Fahrzeuge mit hybriden Antriebsarten hinzu, dann sind die Zahlen noch beeindruckender und steigen auf fast 37 Prozent aller Neuzulassungen. Vor einem Jahr lag der Anteil erst bei 19,8 Prozent – vor zwei Jahren bei 7,8 Prozent.

Der Anteil der reinen Diesel-Autos unter den Neuzulassungen ist derweil weiter deutlich gefallen, von 36,8 im Vorjahr auf 25,4 Prozent im Jahr 2021. Auch der Anteil der Benziner unter den Neuzulassungen ist von 43,4 auf 38,2 Prozent weiter rückläufig.

Trotz dieser beachtlichen Wachstumszahlen stehen die Elektroautos bisher für einen geringen Anteil an der Automobilflotte des Landes. Von den insgesamt 433.183 Wagen, die zu Beginn des Jahres 2021 hierzulande angemeldet waren, standen sie lediglich für 1,03 Prozent aller Autos. Rechnet man hybride Fahrzeuge (Benzin/Strom) hinzu, dann werden die Zahlen etwas sichtbarer: insgesamt 2,74 Prozent vom Auto-Fuhrpark der Luxemburger. Mit den Veränderungen bei den Neuzulassungen wird aber klar, dass sich auch diese Anteile in den kommenden Jahren deutlich verschieben werden.

Grober J-P.
25. Januar 2022 - 22.04

"jeden Tag Baumarkt" Pardon, habe erst jetzt nachgelesen. Darf man denn bei Loschs laden, als Normalbürger? Wieviel kW bringt das Ding überhaupt?

jeden Tag Baumarkt
14. Januar 2022 - 8.58

@Grober, haben Sie schon mal ein anderes Auto in Junglinster am Losch Hyperchargy gesehen als deren eigene Vorführwagen? Ich nicht.

Grober J-P.
13. Januar 2022 - 13.43

@GeTee / Als ich von der Einweihung beim Losch in Junglinster erfahren habe, hat es klick gemacht. Der verdient ja mit seinem Hypercharger ordentlich Geld und es wird in naher Zukunft noch mehr zu verdienen sein. Also habe ich diverse Mails an die verantwortlichen Stellen gesendet, habe auch sehr schnell Antwort bekommen. Eine Installation eines Hyperchargers ist schon möglich auf einem Privatgrundstück, man muss halt zuvor eine Firma gründen um eine Genehmigung zu bekommen, wichtiger Punkt noch, die Stabilität des Netzes. Achtung auch bei der Wahl des Hyperchargers, der Lieferant muss einem Gutachten zustimmen. Wenn es dazu kommen sollte, werde ich dann ggfls auf eine Einladung verzichten, kann nicht für eine "Coupe" garantieren.:-)

Roberto
11. Januar 2022 - 20.31

@ Romain "Wie wäre das Resultat wenn der Staat keine Finanziellen Unterstützung geben würde" Die Ölindustrie wird weltweit mit 100 Milliarden im Jahr subventioniert und das seit 100 Jahren.

GeTee
11. Januar 2022 - 17.26

@ Grober J-P. : Wieso sollte man eigentlich einen Turnlehrer auf eine Einweihung rufen müßen ? Ich würde ihn nicht mal auf eine Schliessung einladen !

GeTee
11. Januar 2022 - 17.20

@ Grober J-P. : Mit dem Strom wird es genauso gehen wie mit dem Internet und auch Telefon. Auch heute noch sind nicht alle Gegenden ausreichend abgedeckt. Elekto-Autos mögen für vereinzelte Berufe als Dienstfahrzeuge interessant sein. Für Vielfahrer sind sie unbrauchbar. Und für Notdienstfahrzeuge erst recht !!!!!

de Jako aus dem Uelzechtdal??
11. Januar 2022 - 15.15

Sprechen Sie mal mit Leuten die einen gekauft haben. Mit ehrlichen Leuten. Ich frage jeden, ob ich Sie oder Ihn kenne oder nicht. Dann machen Sie sich selber ein Bild. Eines hab ich bisher rausgefunden, die wenigsten E-Autos erreichen nicht mal 70% von der angegebenen Reichweite unter normalen Bedingungen. Die Hersteller mogeln noch mehr als beim Verbrauch von Verbrenner.

Grober J-P.
11. Januar 2022 - 9.53

"Auto-Markt im Jahr 2021" Auto-Markt im Jahr 2030! Habe am Samstag mal die Autos gezählt welche in einer Strasse mit Häusern ohne Garage standen, insgesamt 64. Man stelle sich vor die müssen alle auf Elektro umsteigen! Leute wollt ihr teilhaben am Elektroboom 2030, dann gründet eine SARL mit dem Ziel Hyperchargys auf dem Bürgersteig zu errichten. Es funktioniert leider nur wenn man eine Firma anmeldet. Und vorher unbedingt mit Creos abklären ob die Leitungen auch standhalten werden. Herr Turmes wird gerne bei den Einweihungen dabei sein.

Lucilinburhuc
10. Januar 2022 - 18.58

Erwartungsgemäß gehen die Zahlen runter weil Mensch mag keine Veränderungen und Unsicherheiten. Die kommende Jahren werden nur so überschäumen von Veränderungen.

Romain
10. Januar 2022 - 14.00

Wie wäre das Resultat wenn der Staat keine Finanziellen Unterstützung geben würde