ÄrztevereinigungAMMD spricht sich für allgemeine Corona-Impfpflicht für Erwachsene in Luxemburg aus

Ärztevereinigung / AMMD spricht sich für allgemeine Corona-Impfpflicht für Erwachsene in Luxemburg aus
 Symbolfoto: dpa/Christoph Schmidt

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Der Luxemburger Ärzte- und Zahnärzteverband AMMD hat sich am Donnerstagvormittag in einer Pressemitteilung für eine allgemeine Impfpflicht für das Großherzogtum ausgesprochen. Das Tageblatt hat sich die Begründung der Vereinigung und die zugehörigen Bedingungen angeschaut.

Die Grünen haben es schon getan, ebenso wie der Dachverband der Luxemburger Pflegedienstleister Copas und das „Collège médical“ – jetzt spricht sich auch der Ärzte- und Zahnärzteverband AMMD für eine allgemeine Impfpflicht aus. Das erklärt die Vereinigung am Donnerstagvormittag in einer Pressemitteilung. Unter 18-Jährige und Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, sollten allerdings laut dem Schreiben davon ausgenommen sein.

Der Ärzteverband begründet seine Aussprache für eine Impfpflicht damit, dass es in der Bevölkerung eine unzureichende Impfquote gebe – „trotz aller Bemühungen, über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu informieren“. Auch die „indirekten“ politischen Maßnahmen, die der Förderung der Impfquote dienen sollten, hätten nicht ausgereicht.

Eine berufsbezogene Impfpflicht, wie zum Beispiel ausschließlich für den Pflegesektor, hält die Vereinigung für nicht sinnvoll. „Die AMMD lehnt jegliche Stigmatisierung des medizinischen und pflegerischen Personals durch eine sektorale Impfpflicht ab. Eine solche Maßnahme würde im Übrigen nicht ausreichen, um einen besseren Schutz der gesamten Bevölkerung zu erreichen“, so der Verband.

Regelmäßige Neubewertung über Beibehaltung

Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigten, dass die Impfung möglichst vieler Menschen zwar nicht jedes Risiko einer Infektion ausschließen könne – dennoch sei dies „das bislang wirksamste medizinische Mittel, um die Bevölkerung vor schweren Formen von Covid-19 und seinen Komplikationen zu schützen“. Zudem gehe es bei solchen Präventivmaßnahmen darum, den Schutz des Einzelnen und auch der Gesellschaft zu gewährleisten – unter anderem dadurch, dass ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems verhindert werden soll. „Luxemburg ist ein hochgradig gefährdetes Land, da seine sanitären Einrichtungen aufgrund seiner Bevölkerungszahl und seiner Fläche sehr begrenzt sind“, erklärt die AMMD weiter.

Der Verband ergänzt zudem, dass die Beibehaltung einer solchen Pflicht „einer sorgfältigen und regelmäßigen wissenschaftlichen Neubewertung“ unterzogen werden müsse, die sich nach der Entwicklung der Pandemie richtet.


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Sandy
6. Januar 2022 - 15.22

Esou lues ass DP relativ eleng mat hirer Meenung géint eng Impfpflicht ze sinn. Well dat waren si. Si hu méintelang näischt a Richtung Impfplficht ennerholl. Eréischt wéi Meenung an der Bevëlkerung kloer ginn ass, hunn si ugefangen driwwer diskutéieren ze wellen. E krasst Beispill fir déi oportunistesch Politk vun der DP. Dat nennen ech net regéieren..mee reagéieren an zwar reagéieren aus politeschen Kalkül!

Loris
6. Januar 2022 - 13.40

Ech mengen et ass einfach schon ze spéit fir eng Impfpflicht. Regirung hätt sollen hir Reponsabilitéit am September huelen a kucken, dass mer all fir de Wanter geimpft sinn. Elo ufänken ze diskutéieren.. bis dann ass et Fréijoer.