Sechsfacher WeltmeisterDer mit dem BMX tanzt: Viki Gomez setzt die Gesetze der Schwerkraft außer Kraft

Sechsfacher Weltmeister / Der mit dem BMX tanzt: Viki Gomez setzt die Gesetze der Schwerkraft außer Kraft
Schweben, die Gesetze der Schwerkraft auf den Kopf stellen: Freestyle-Profi Viki Gomez hat seinen Lebensmittelpunkt in Luxemburg Foto: Rutger Pauw

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„Die Kunst, mich mit meinem Leben und mit dem Rad zu verbinden“ – so beschreibt es der professionelle BMX-Fahrer und sechsfache Weltmeister Jorge „Viki“ Gomez aus Luxemburg, wenn er auf seinem BMX-Bike durch den Raum gleitet und die Gesetze der Schwerkraft zu ignorieren scheint. Diese Kunst steht auch im Mittelpunkt seines aktuellen Projektes, das er als Botschafter für die Europäische Kulturhauptstadt Esch 2022 initiiert hat. Von diesem Vorhaben und von seinem Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit hat er Daisy Schengen erzählt.

Ein Interview-Termin mit Jorge alias Viki Gomez zu finden, ist gar nicht so leicht. Denn der Freestyle-BMX-Fahrer und sechsfacher Weltmeister reist für seinen Sport rund um den Erdball. Sein Lebensmittelpunkt befindet sich jedoch in Luxemburg. „Der Grund dafür ist meine Frau“, erklärt Gomez im Telefon-Interview mit dem Tageblatt Anfang Dezember. Kennengelernt haben sie sich 2009 in Dänemark, als er und seine künftige Frau – die luxemburgische Sportanwältin Alexandra Gobran – gleichzeitig für einen namhaften Energydrinks-Hersteller arbeiteten. Kurz danach kehrten die beiden nach Luxemburg zurück und gründeten ihr Unternehmen für Management, Veranstaltungen und Projekte.

Seit 2000 widmet sich Viki Gomez hauptberuflich dem BMX-Freestyle. „Meine Disziplin heißt ‚BMX Flatland’. Bei dieser Unterdisziplin des BMX-Sports führen die Athleten Akrobatik am Rad auf dem flachen Boden vor“, erklärt Gomez. „Für mich ist sie die höchste künstlerische Disziplin im BMX-Sport.“ Dabei kreiert jeder Fahrer seine eigenen Tricks auf dem Rad. „Was ich am liebsten mag, ist die Kreativität – jeden Tag kann ich etwas Neues erschaffen.“ Dabei könne er ganz frei entscheiden: „Ich habe keinen Coach, niemand, der mir sagt, was ich machen soll.“ Diese Freiheit beim Sport möge er am liebsten.

„Die nächste Generation inspirieren“

Seine Liebe zum Sport teilt er gerne mit der nächsten Generation. Im Rahmen seines Programms für junge Talente, „Let’z Ride“, bringt er Kindern und Jugendlichen das kunstvolle BMX-Fahren bei. Dabei lernen sie auf einem kleinen Parcours, sicher zu fahren. Ob sich daraus eine neue Generation BMX-Profis entwickelt, kann Viki Gomez nicht voraussagen. „Aber ich glaube, dass sich Kinder heutzutage sehr für Action-Sportarten interessieren – mal BMX, mal Skateboardfahren oder auch Parcours. Ich denke, heutzutage haben Kinder ein Feingefühl für den Freestyle-Aufwand beim Sport.“

Dies sei wohl auch einer der Gründe, warum „BMX-Freestyle“ bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2020 zum ersten Mal als offizielle Disziplin aufgenommen wurde, sagt Gomez. 2022 werden Breakdance und Parcours folgen. Der BMX-Weltmeister ist überzeugt: „Mit der Aufnahme dieser Sportarten trägt man dem großen Umbruch Rechnung, der jetzt gerade für die jüngere Generation weltweit stattfindet.“

Nicht bei den Olympischen Spielen, sondern mitten in Luxemburg-Stadt ließ der Profi BMX- und Sportbegeisterte in diesem Herbst die adrenalingeladene Luft von Action-Sportarten schnuppern. Mitte September verwandelte der Profisportler als Organisator des Events „Red Bull 3EN1“ die place de l’Europe vor der Philharmonie zu einem „Mekka BMX-Mekka für Athleten aller Niveaus aus der ganzen Welt“, heißt es online beim Getränkehersteller.

„Wir haben die einzige und größte Sportveranstaltung in Luxemburg auf die Beine gestellt“, sagt Gomez. Neben Wettbewerben und freien Improvisationen zeigten auch Stars der Szene wie Courage Adams, Jaka Remec und Skater Danny Leon ihr Können in Luxemburg. „Das ist der beste Weg, die nächste Generation zu inspirieren“, unterstreicht der sechsfache Weltmeister. Dabei kann er auf die Unterstützung der Regierung und der zuständigen Institutionen zählen. 

Kunstvoller Radsport für Esch 2022

Viki Gomez wurde als Botschafter für die Europäische Kulturhauptstadt Esch 2022 ausgewählt. Er hat den Luxemburger Graffitikünstler Sumo eingeladen, um ein Videoprojekt zu verwirklichen. Für den Radsportler selbst sei die Kunst eine zuverlässige Inspirationsquelle, verrät der Profi in einer TV-Reportage. In dieser zweiten Episode der RTL-Play-Serie von Viki Gomez, die „Think out the B(M)X“ heißt, treten der sechsfache Weltmeister und Sumo gemeinsam auf. „Eigentlich fahre ich gerne auf jeder Art von Untergrund. Es war immer mein Traum, einen Untergrund von einem bekannten Künstler gestaltet zu bekommen. Dann habe ich an Sumo gedacht und er hat meine Anfrage angenommen.“ Der Athlet beschreibt seinen Sport als „die Kunst, mich mit meinem Leben und mit dem Rad zu verbinden“.

Mit Komplimenten spart auch Sumo nicht. Die beiden kennen sich schon lange. Mindestens genauso lange hegen sie den Wunsch, zusammenzuarbeiten: „Ich mag Vikis Können, Tricks auf dem BMX zu vollbringen.“

Im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt ist es nun endlich so weit: Mehrere Holzpaneele bilden die Grundlage für eine mobile kreisförmige Bühne, deren Oberfläche Sumo farbenfroh gestaltet hat. „Die Idee dahinter ist, die Plattform immer wieder an anderen wunderbaren Orten rund um Esch aufzustellen“, erklärt Gomez. Seine Idee sei, stets Kunst und Sport zusammenzubringen. „Die Kunst spornt mich an, sie inspiriert mich zu besonderen Tricks auf dem Rad.“

Kunst und Sport miteinander verbinden – der BMX-Profi schafft das auf eindrucksvolle Weise
Kunst und Sport miteinander verbinden – der BMX-Profi schafft das auf eindrucksvolle Weise Foto: Rutger Pauw

Mehr über Viki Gomez’ Leidenschaft und Projekte

Instagram: @vikigomezbmx
Facebook: Viki Gomez BMX in Luxembourg
Kontakt: GG.M. image – Alexandra Gobran
Mobil: (+352) 621 633 662
E-Mail: ggm@ggmimage.com
77, rue de l’Avenir
L-1147 Luxemburg