StudieBiontech-Impfstoff schützt offenbar nur teilweise gegen Omikron 

Studie / Biontech-Impfstoff schützt offenbar nur teilweise gegen Omikron 
(Symbolfoto) Menschen stehen in einer Schlange und warten vor einem Impfzentrum Julian Stratenschulte/dpa

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Der Impfstoff von BionTech/Pfizer bietet einer Studie zufolge offenbar lediglich einen teilweisen Schutz gegen die Coronavirus-Variante Omikron. Die Neutralisierung von Omikron habe im Vergleich zu einem früheren Covid-Stamm „sehr stark abgenommen“, teilte Alex Sigal, Professor am Africa Health Research Institute in Südafrika, auf Basis vorläufiger Ergebnisse am Dienstag mit.

Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte am Mittwoch erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigen. „Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist“, schrieb Ciesek dazu. Bereits am Vortag hatten südafrikanische Experten ähnliche Daten vorgelegt, wonach die Antikörper-Antwort bei Geimpften gegen Omikron schwächer ausfällt.

Die Studie aus Südafrika hat ergeben, dass die Neutralisierungswirkung des BionTech/Pfizer-Impfstoffs bei Omikron im Vergleich zu einem früheren Covid-Stamm „sehr stark abgenommen“ hat. Das erklärte Alex Sigal, Professor am Africa Health Research Institute in Südafrika, auf Basis vorläufiger Ergebnisse am Dienstag. Das Labor habe Blut von zwölf Personen untersucht, die mit dem Impfstoff von BionTech/Pfizer geimpft sind, heißt es in der auf der Webseite des Labors veröffentlichten Studie. Dabei sei ein 41-facher Rückgang der neutralisierenden Antikörper gegen die Omikron-Variante beobachtet worden. Die vorläufigen Daten wurden noch nicht von Fachkollegen geprüft.

Sandra Ciesek wies auch darauf hin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen ist, ob Geimpfte bei Omikron vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruht nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen.

Abschätzung per Antikörper-Messung

Um die Wirkung eines Impfstoffs gegen eine bestimmte Variante von Sars-CoV-2 zu untersuchen, machen Forscher in der Regel sogenannte Neutralisationstests. Es wird geschaut, wie viele Antikörper ein Geimpfter im Blut hat, die an die Virusvariante binnen können und sie damit ausschalten. Der tatsächliche Schutz von Geimpften kann damit aber nicht bestimmt werden, dafür braucht es klinische Studien mit Tausenden Probanden oder Auswertungen des laufenden Infektionsgeschehens.

Den Angaben von Ciesek zufolge ist die Antikörperantwort gegen Omikron drastisch reduziert im Vergleich zur Delta-Variante – auch bei Menschen mit Auffrischimpfung gibt es eine Reduktion. Die Daten sind bislang nicht von Fachkollegen begutachtet und nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht.

Forscher des Africa Health Research Institute in Südafrika hatten am Dienstag vorläufige Daten zur Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Vakzins gegen Omikron veröffentlicht. Die Ergebnisse legen einer Mitteilung zufolge nahe, dass die Virusvariante der Antikörperantwort von zweifach Geimpften entkommt. Bei Geimpften, die zusätzlich infiziert waren, war demnach aber eine beträchtliche Antikörperantwort messbar. Auch diese Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.