Rotlicht und Raser gleichzeitigNeue Trierer Laser-Blitzer: 1.500 Knöllchen in einem Monat

Rotlicht und Raser gleichzeitig / Neue Trierer Laser-Blitzer: 1.500 Knöllchen in einem Monat
Seit 2. November sind die Tempo-Blitzer an den Trierer Ampelkreuzungen scharf geschaltet. 1.561 Mal lösten die Lasergeräte im ersten Monat aus.  Foto: Rainer Neubert/Trierischer Volksfreund

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1.561 Knöllchen für Raser, 145 für Rotlichtsünder: Das ist die erste Bilanz der neuen Blitzer an Trierer Ampelkreuzungen. Die Laser-Falle löst übrigens nicht erst aus, wenn man an der Blitzer-Säule vorbeifährt.

Ein bisschen klingen die Sätze und Wörter, mit denen die Firma Vitronic ihren Blitzer „Poliscan Speed“ bewirbt, als sei dieser dem Traum eines besonders gründlichen Ordnungshüters entsprungen: „Poliscan Speed erfasst vollautomatisch alle Fahrzeuge auf allen Fahrspuren“, heißt es da. Das führe zu einer „lückenlosen Erfassung von Verstößen auch bei dichtem Verkehr“. Sogar bei „Parallelfahrten“ sei die genaue Zuordnung der Geschwindigkeitsverstöße „problemlos möglich“. So lege man „mehr Temposündern das Handwerk“. Das berichtet der Trierische Volksfreund.

Mal abgesehen davon, dass zu schnelles Fahren nun alles andere als ein Handwerk ist, Handarbeit ist trotzdem nötig – zumindest für das städtische Ordnungsamt. Obwohl grundsätzlich technisch möglich, steht die Datenleitung der Blitzer des Typs FM1 ins Rathaus nämlich immer noch nicht. Wie oft und wen die Geräte geblitzt haben, muss vor Ort per Hand ausgelesen werden. Und weil das so aufwendig ist, hat die Stadt auch erst jetzt – einen Monat nachdem die Laserfallen in den neuen Blitzer-Säulen an Trierer Ampelkreuzungen im Einsatz sind – eine erste Bilanz auf Volksfreund-Nachfrage vorgelegt.

Verkehrssünder an Triers Ampeln

Fünf Blitzer-Säulen gibt es im Trierer Stadtgebiet: in der „Luxemburg-Einflugschneise“ am Martinsufer (Kreuzung Ausoniusstraße) und der Luxemburger Straße (Kreuzung Niederkircher Straße) sowie am Wasserweg (Kreuzung Franz-Georg-Straße), in der Südallee/Kaiserstraße (Kreuzung An der Synagoge) und am Pacelliufer Nord (Kreuzung Hohenzollernstraße).

In den Säulen sollen wechselweise zwei Laser-Messgeräte eingesetzt werden. Im November war zeitweise allerdings nur ein Blitzer im Einsatz. Das zweite Gerät (vorher im Einsatz bei der mobilen Geschwindigkeitsmessung) ist laut Stadtverwaltung zur turnusgemäßen Wartung beim Hersteller. Ein Blitzgerät war vom 2. bis 8. November in der Säule am Pacelliufer montiert, vom 10. bis 18. November in der Säule an der Luxemburger Straße und vom 22. auf den 23. November am Martinsufer. Das zweite Gerät war vom 2. bis 8. November ebenfalls am Martinsufer im Einsatz.

Die Blitzer lösen nicht nur bei Tempoverstößen aus (insgesamt 1.561 im November), sondern auch, wenn ein Auto über eine rote Ampel fährt. Rotlicht-Vergehen wurden an den genannten Messstellen im November insgesamt 145 gemessen, in acht Fällen waren die Autos gleichzeitig zu schnell, 31 Mal wurden die Rotlicht-Sünder mit Fahrverboten bestraft.

1.561 Autofahrer wurden insgesamt geblitzt, weil sie zu schnell unterwegs waren. Das entspricht einer sogenannten „Beanstandungsquote“ von 0,65 Prozent aller Fahrzeuge, die die überwachten Kreuzungen insgesamt passiert haben, in der Zeit, in der die Blitzer aktiv geschaltet waren.

In den allermeisten Fällen, nämlich 1.492 Mal, waren die Geblitzten weniger als 20 Stundenkilometer schneller als erlaubt. Sechs Mal lag das Tempo zwischen 30 und 40 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Die beiden „Spitzenreiter“ wurden am Pacelliufer und an der Kreuzung Luxemburger Straße/Niederkircher Straße in Trier-Euren geblitzt. Beide waren mit 40 bis 50 Kilometern pro Stunde zu viel unterwegs. Mehr als 50 km/h zu schnell war allerdings zumindest während der Überwachungszeit niemand.

In acht Fällen waren die Autofahrer und -fahrerinnen jedoch so viel zu schnell, dass sie ihre Führerscheine möglicherweise eine Zeit lang abgeben müssen, abgeschlossen sind die Verfahren allerdings noch nicht. 

Bei 145 Fahrern lösten die Geräte aus, weil sie über Rot fuhren. Insgesamt wurden so 1.706 Verkehrsverstöße registriert.