FechtenAnna Zens kommt beim Junioren-Weltcup über die Gruppenphase hinaus

Fechten / Anna Zens kommt beim Junioren-Weltcup über die Gruppenphase hinaus
Anna Zens (links) erreichte am Sonntagmorgen Platz 81 Foto: Fern Konnen/Tageblatt

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Beim Junioren-Weltcup, der am Wochenende im „Centre national d’escrime“ (CNE) stattfand, hat es nur Anna Zens geschafft, sich für die K.o.-Runde zu qualifizieren. Am Samstag waren beim „Mémorial Jean Link et Ally Doerfel“ die drei FLE-Junioren frühzeitig ausgeschieden.

Am Sonntagmorgen war es Anna Zens, die für etwas Erleichterung aufseiten der „Fédération luxembourgeoise d’escrime“ (FLE) gesorgt hat. Nachdem beim heimischen Junioren-Weltcup am Samstag die drei männlichen Fechter nach der Vorrunde ausgeschieden waren, qualifizierte sich die 18-Jährige für die K.o.-Runde. Von insgesamt 159 Fechterinnen schaffte es Zens, sich als 68. für den finalen Turnierbaum zu qualifizieren. „In der Vorrunde musste ich mich etwas einfinden“, sagte Zens. „Das Problem war, dass ich zwei Gefechte auf vier verloren habe, die ich hätte gewinnen können. Das hätte mir in der K.o.-Runde vielleicht eine leichtere Gegnerin eingebracht.“

Knappe Niederlagen musste Zens gegen die Britin Harriet Wickenden (D4) sowie gegen die Tschechin Gabriela Aigermanova (D4) einstecken. Während sie auch gegen die Deutsche Fiona Mueller (D3) verlor, konnte sie sich gegen Kira Kamaras aus der Schweiz (V5), gegen die Französin Coraly Lagrandcourt (V4) und Mariia Fofanova (V5) aus Russland behaupten. 

In der ersten Runde der K.o.-Phase musste sie dann eine knappe 11:10-Niederlage in der Verlängerung gegen die Litauerin Lurde Grabovskyte hinnehmen. „Das Duell war sehr ausgeglichen“, sagte Zens. „Mal hat sie geführt, mal ich. Ich habe leider ein paar Fehler gemacht, die man hätte vermeiden können. Ich weiß aber jetzt, woran ich arbeiten muss und was ich verbessern kann. Es war eine gute Erfahrung.“ 

Anna Zens musste sich in der K.O.-Phase einer Litauerin geschlagen geben
Anna Zens musste sich in der K.O.-Phase einer Litauerin geschlagen geben Foto: Fern Konnen/Tageblatt

Am Ende steht ein 81. Platz für Zens, die in Würzburg Zahnmedizin studiert, zu Buche. „Ich habe auch den Verein gewechselt, habe zudem einen anderen Trainer. Daran muss man sich gewöhnen.“ Seit ihrem Studium, das vor zwei Monaten begonnen hat, fechtet sie für Tauberbischhofsheim. „Die Jungs haben eine sehr große und gute Trainingsgruppe. Die Damen, die da sind, sind auch sehr gut, aber es sind insgesamt nur zwei, die auch auf Turniere fahren. Wir trainieren aber bei den Jungs mit.“

Für die  Zukunft hofft Zens, das Studium mit dem Sport verbinden zu können. „Ich muss schauen, wie es sich entwickelt und wie stressig es wird.“ Für diese Saison hofft sie, noch an dem einen oder anderen Weltcup der Juniorinnen teilzunehmen – aufgrund der Pandemie stehen die Wettbewerbe auf der Kippe. 

Den Wettbewerb der Juniorinnen gewann Alicja Klasik aus Polen, die im Finale Lili Buki aus Ungarn besiegte. Dritte wurden Iana Bekmurzova aus Russland und Gloria Klughardt aus Polen. 

Kein Junior in der K.o.-Runde

Etwas enttäuschend hingegen war der Auftritt des männlichen FLE-Trios, das am Samstag bei den Junioren antrat. Joé Delli Zotti, Ivan Pchelintsev und Gabriel Pichonnier kamen alle nicht über die Gruppenphase hinaus. Von insgesamt 198 Fechtern hatten sich 150 für die K.o.-Runde qualifiziert. Pchelintsev verpasst die Runde als 161., Pichonnier kam auf Platz 180 und Zotti wurde 189. „Das Niveau in der Gruppenphase war sehr hoch“, sagte Pichonnier, der eines von sechs Gefechten für sich entscheiden konnte. Wegen seines Studiums in Singapur konnte der 19-Jährige lange Zeit nicht trainieren. „Ich gehe in Singapur auf eine Wirtschaftsschule. Wegen der strengen Covid-Restriktionen bin ich zurückgekommen. Ich habe in Asien nicht viel trainieren können, deswegen habe ich nicht damit gerechnet, hier ein gutes Ergebnis herauszuholen.“ 

Dass er nicht über die Gruppenphase hinauskam, ärgert Pichonnier aber am meisten. „Mit mehr Training hätte ich es wohl geschafft. Was dann in der K.o.-Phase passieren wird, weiß man nicht. Bei diesen Gefechten kann immer alles passieren.“ Pichonnier würde gerne die nächsten Weltcups bestreiten – mehr ist für den 19-Jährigen aktuell nicht drin. „Olympia war ein Ziel, dass ich vor allem, als ich jünger war, verfolgt habe. Ich habe aber nicht genug Zeit ins Fechten investiert, um dort mal anzutreten. Es war nicht meine Priorität. In Zukunft möchte ich gerne Luxemburg bei Wettbewerben, wenn auch bei kleineren, vertreten.“ 

Sieger bei den Junioren war am Ende der Russe Artem Sarkisyan. Im Finale setzte er sich gegen Herny Lawson aus den USA durch. Den dritten Platz teilten sich Lino Heurlin Vazques (F) und Simon Mencarelli (I).