BasketballSparta-Trainer Chris Wulff bleibt trotz der starken Hinrunde sachlich

Basketball / Sparta-Trainer Chris Wulff bleibt trotz der starken Hinrunde sachlich
Chris Wulff weiß, dass seinem jungen Team in vielen Bereichen noch so einiges an Arbeit bevorsteht Foto: Fernand Konnen

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Acht Siege bei drei Niederlagen, Tabellenrang zwei: Das junge Sparta-Team hat eine starke Hinrunde hinter sich, für Trainer Chris Wulff jedoch noch lange kein Grund, abzuheben.

Nach drei Wochen Länderspielpause geht es in der nationalen Herrenmeisterschaft mit der Rückrunde der Qualifikation weiter. Bis Anfang März stehen noch einmal elf Spieltage auf dem Programm, die es durchaus in sich haben können. Denn so mancher Verein nutzte die letzten beiden Novemberwochen, um hinsichtlich der Profi-Spieler oder Trainer noch einmal Veränderungen durchzuführen. Unter ihnen etwas überraschend auch ein Klub, bei dem die Saison bisher durchweg gut verlief, nämlich die Sparta Bartringen. Der derzeitige Tabellenzweite entschied sich dazu, US-Spieler Henry Pwono freizustellen, für ihn holte man Quintin Dove, der erst Anfang November den T71 Düdelingen verlassen musste. Sparta-Coach Chris Wulff will das Vergangene nicht noch einmal groß aufwühlen: „Manchmal passt es halt einfach nicht, auch wenn die Mannschaft bisher sportlich ganz gut funktioniert hat“, erklärt der 46-Jährige, der betont, dass die Entscheidung, den Profi-Spieler zu wechseln, mit Sicherheit keine einfache war. „Man muss den richtigen Moment erwischen und den neuen Spieler auch integrieren können. Bisher kann ich aber sagen, dass es im Training und auch menschlich super funktioniert.“ Dennoch ist sich der Coach bewusst, dass dies nicht unbedingt auch direkt auf dem Spielfeld zu sehen sein wird. 

Fest steht jedoch, dass Bartringen in der laufenden Spielzeit bisher meistens überzeugen konnte und schon acht Siege in der Tasche hat. Für die einen dürfte der aktuelle Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Walferdingen, etwas überraschend kommen, für die anderen zählte die junge Sparta-Truppe, die die letzte Saison bekanntlich ohne Profi-Spieler zu Ende spielte, bereits im Vorfeld der Saison zum erweiterten Kreis der Favoriten. Etwas, das Chris Wulff jedoch eher nüchtern betrachtet: „Ich betone es immer wieder, man darf nicht vergessen, wie jung der Kader in diesem Jahr ist, der Profiwechsel hat diesen Schnitt noch einmal gedrückt. Ich kenne meine Spieler und auch die Probleme während der Woche.“ Für den Head-Coach geht es nach wie vor darum, das junge Team erst einmal weiterzuentwickeln, ein Projekt, dem man in Bartringen erst einmal drei Jahre Zeit geben möchte, bevor man ganz nach oben schielen will. „Im Training ist der Altersdurchschnitt noch jünger. Einige Spieler fehlen aufgrund ihrer Studien, und somit erhalten dann auch Cadets- oder Scolaires-Spieler die Chance, bereits frühzeitig mit der ersten Mannschaft trainieren zu dürfen.“ In dieser Woche habe demnach laut Wulff ein 15-Jähriger erstmals mittrainieren dürfen. 

Raum für Fehler geben

Dagegen, dass sein Team aktuell oben mitspielt, hat Wulff aber nichts einzuwenden: „Uns jedoch als Titelanwärter zu bezeichnen, wäre ein bisschen aus der Luft gegriffen. Die Teams, mit denen ich zu meiner aktiven Zeit um den Titel mitgespielt habe, sahen jedenfalls nicht so aus.“ Dabei weist er gleich einmal auf das erste und das letzte Match der Hinrunde hin. Zum Auftakt gegen Fels war sein Team mit 69:77 unterlegen, eine Partie, in der die Sparta über weite Phasen deutlich das Nachsehen hatte. Am bisher letzten Spieltag gab es dann eine 64:73-Schlappe gegen den Racing, der mit nur einem einzigen Profi-Spieler antrat. Trotzdem konnten die jungen Bartringer nach Niederlagen bisher stets eine Reaktion zeigen. Nach dem schlechten Saisonauftakt schlug die Sparta mit Ettelbrück einen Titelkandidaten, auch nach der zweiten Saisonniederlage gegen Walferdingen meldete man sich mit einem Sieg gegen Esch, ein weiteres Topteam, zurück. „Durch diese ’ups and downs’ sieht man, dass das Team einfach mal Situationen erlebt, die es noch nicht kennt, und dass es lernen muss, auf diese zu reagieren.“ Dass die junge Truppe dennoch nach solchen Niederlagen so stark zurückkommen kann, zeigt dem Trainer die Qualitäten, die in der Mannschaft stecken: „Uns muss bewusst sein, dass dies nicht von selbst geht. Aber dass das Team nach solchen Niederlagen, wenn auch erst danach, zurück in die Spur findet, zeigt das Potenzial, das in dieser Mannschaft steckt.“

Die 19 Punkte aus der Hinrunde nimmt Wulff jedenfalls gerne mit: „Ziel bleibt dennoch erst einmal das Erreichen der Top acht, hierfür sind wir aktuell gut positioniert.“ Doch der ehemalige Spieler weiß aus eigener Erfahrung auch, wie schnell es gehen kann: „Eine solche Hinrunde gibt einem keine Garantie und ich erwarte mir eine sehr umkämpfte Rückrunde.“ Dabei weilten mit Mike Feipel, Mathis Wolff und Max Logelin in den vergangenen Wochen auch gleich drei Leistungsträger beim Nationalteam, auch wenn nur Feipel die Reise nach Albanien mit antrat und für die Sparta leider verletzt zurückkehrte. „Bei Mike müssen wir von Tag zu Tag schauen. Da am Donnerstag aber schon wieder ein Pokalspiel ansteht, werden wir mit Sicherheit kein Risiko eingehen“, betont der Trainer, dem es aber leidtut, dass Feipel sich für seine guten Leistungen der letzten Monate nicht belohnen konnte: „Ich bin mir sicher, er hätte auch beim Nationalteam Einsatzzeit erhalten.“

Max Logelin machte in der Hinrunde immer wieder von sich reden, ist inzwischen Bestandteil der Starting Five. Angst, dass der Fokus zu früh auf den 18-Jährigen fällt, hat Chris Wulff nicht: „Max ist jemand, der hart an sich arbeitet und weiß, wo er sich noch verbessern muss. Er hat diesen Charakter und das ist enorm wichtig. Geschenke erhält er sicherlich keine.“ Für Wulff ist es wichtig, seinen jungen Spielern auch Raum zu geben, um Fehler zu machen: „Natürlich geht es einem als Trainer auch nicht immer schnell genug“, fügt er lachend hinzu.  

Sollten die Bartringer die Herausforderung, sämtliche Jugendspieler auch künftig so zu fördern, weiter so stemmen, dann dürfte die Sparta sich spätestens in den nächsten Jahren zum Titelkandidaten mausern.

Cathy Schmit droht Karriereende

Schlimmer als das Aus im Viertelfinale der Coupe des Dames war für die Musel Pikes am Mittwochabend die Verletzung ihrer Kapitänin. Cathy Schmit musste 6:39 Minuten vor dem Ende der Partie das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen und mit dem Krankenwagen zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden. Hier erhielt die 31-Jährige die Diagnose Achillessehnenriss. Eine schwere Verletzung, die für die ehrgeizige Moselanerin das Karriereende bedeuten könnte. Die frühere Nationalspielerin ist das Gesicht der Damenmannschaft der Musel Pikes und hatte im Vorfeld der Saison angedeutet, dass dies ihre letzte sein könnte. Schmit hat in dreizehn Spielzeiten für den Mosel-Klub, laut offiziellen Statistiken, 354 Spiele bestritten und ist zweifelsohne die absolute Leistungsträgerin des derzeitigen Tabellenzweiten in der LBBL der Damen. (P.F.)