TeamGymPlatz sechs bei der EM: Die beste Werbung für eine junge Disziplin

TeamGym / Platz sechs bei der EM: Die beste Werbung für eine junge Disziplin
Das Juniorinnen-Team der FLGym erlebte eine unvergessliche Premiere und belegte am Ende bei der EM Rang sechs Foto: FLGym

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Eine bessere Werbung hätte das Juniorinnen-Team der FLGym nicht für die Heim-EM im kommenden Jahr machen können: Bei ihrer großen internationalen Premiere im TeamGym qualifizierten sich die jungen Luxemburgerinnen auf Anhieb fürs Finale und beendeten den Wettbewerb schlussendlich auf dem sechsten Rang. 

Es war eine große Überraschung, wenn nicht sogar schon eine kleine Sensation: Bei ihrer EM-Premiere schafften es die Luxemburger Juniorinnen am Mittwochabend im portugiesischen Guimarães auf Anhieb ins Finale der besten sechs Mannschaften. Etwas, das man sich bei der FLGym im Vorfeld so keinesfalls hätte erträumen können.

Dabei stand die Finalteilnahme am Donnerstag plötzlich noch auf der Kippe. „Wir erlebten wirklich eine Schrecksekunde“, betonte Silvio Sagramola, Generalsekretär des Verbandes, der sich in Luxemburg um die Entwicklung der noch jungen Turn-Disziplin kümmert und das Team als Coach nach Portugal begleitete. Denn eine Turnerin wurde einen Tag nach der erfolgreichen Qualifikation positiv auf Covid-19 getestet. Die gesamte Mannschaft wurde daraufhin erst einmal isoliert und musste sich am Freitag noch einmal einem Test unterziehen. „Die Nacht war dann auch ziemlich unruhig“, erzählt Sagramola. Genau dieser zweite Testdurchgang sollte nämlich darüber entscheiden, ob sich die luxemburgischen Juniorinnen im Finale noch einmal präsentieren durften. „Zum Glück waren dann alle negativ“, ergänzt der Generalsekretär, der zugleich erklärt, dass diese Situation für das junge Team, das ausschließlich aus minderjährigen Athletinnen besteht, nicht einfach zu verdauen war: „Das benötigte schon einiges an Aufbauarbeit im Hintergrund. Nach der Euphorie über die Finalteilnahme war das schon fast wie ein Schlag ins Gesicht.“

Steigerung im Finale

So zeigten sich die FLGym-Juniorinnen dann am Freitag um 17.21 Uhr luxemburgischer Zeit mit einer der beiden Reserve-Turnerinnen ein erstes Mal im „Multiusos de Guimarães“. Zuerst auf der Tumbling-Bahn, dann am Mini-Trampolin, das als Trampette bezeichnet wird, und schließlich am Boden. Die zehn jungen Damen zogen ihr Programm konsequent durch und ließen sich die nervenaufreibende Nacht nicht anmerken. Im Vergleich zur Qualifikation konnte sich das FLGym-Team sogar noch einmal steigern. Holten die jungen Luxemburgerinnen am Mittwoch noch eine Gesamtwertung von 37,625 Punkten, waren es am Freitag 38,350. Im Finale war das der sechste Platz unter sechs Teams, doch hatte man die Erwartungen bereits vorher voll und ganz übertroffen. „Noch nie hat eine Mannschaft bei ihrer Premiere direkt den Einzug ins Finale geschafft“, erklärt Sagramola. Eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass die junge Disziplin erst seit gut zwei Jahren im Großherzogtum trainiert wird und die Trainingsmöglichkeiten alles andere als ideal sind. „Leider müssen wir die Geräte zum Teil noch immer hin und her schleppen, um überhaupt trainieren zu können.“

Dies ist ein Erlebnis, das niemand so schnell vergessen wird

Silvio Sagramola, Generalsekretär des Verbandes und Coach TeamGym

Und so erhielten die jungen Turnerinnen in den letzten Tagen auch von allen Seiten nur posities Feedback. A special shoutout to the girls from Luxembourg: competing in the TeamGym Europeans for the very first time and immediately making it to the final!“, heißt es zum Beispiel auf der Seite des europäischen Verbandes. Eine bessere Werbung hätten die FLGym-Athletinnen sicherlich nicht für die Heim-EM machen können, die im kommenden September in der Coque ausgetragen wird. „Bei jedem Gerät, an dem wir angetreten sind, schallte es aus den Lautsprechern, dass Luxemburg der nächste Organisator sei und dann ertönte immer großer Jubel“, erzählte ein begeisterter Sagramola. „Das war schon enorm emotional.“ Die Motivation dürfte bei den jungen Turnerinnen, bei denen die Freudentränen am Mittwoch nur so flossen, nun noch größer sein, für den kommenden Herbst weiter hart zu trainieren. „Wir wissen, dass vor allem am Trampolin noch einiges an Arbeit ansteht, bei der Landung gab es schon noch einige Fehler.“ Bei einer Heim-EM will man sich vor Familie, Freunden und Bekannten schließlich in Bestform präsentieren.

Doch erst einmal werden die Juniorinnen davon profitieren, sich das Finale der Seniors am Samstag in aller Ruhe anzuschauen. Bis dahin dürfte das Strahlen auf den Gesichtern jedenfalls noch nicht verflogen sein. „Dies ist ein Erlebnis, das niemand so schnell vergessen wird“, meint auch der Generalsekretär des Verbandes. Und vielleicht machen die jungen Damen im kommenden Jahr ja noch einmal von sich reden. Luxemburg ist auf der Karte des TeamGym jedenfalls nun voll und ganz angekommen.