Porträt Luxemburgs neue Finanzministerin Yuriko Backes: Senkrechtstarterin mit zwei Masterabschlüssen

Porträt  / Luxemburgs neue Finanzministerin Yuriko Backes: Senkrechtstarterin mit zwei Masterabschlüssen
Die erfahrene Diplomatin Yuriko Backes bekleidet jetzt das einflussreichste Amt der Regierung Foto: Pressestelle DP

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Yuriko Backes wird das Amt des Finanzministers von Pierre Gramegna übernehmen. Das hat die Parteiführung der DP am Freitagnachmittag mitgeteilt. Vorher bekleidete die 50-Jährige ein anderes wichtiges Amt: das der Hofmarschallin. Ein Porträt der ersten Frau auf diesem Luxemburger Schlüsselposten. 

Erst seit dem 1. Juni 2020 bekleidete Yuriko Backes das höchste Amt am großherzoglichen Hof: das der Hofmarschallin. Damit war sie in Luxemburg die erste Frau auf dem Posten. Seit 2016 hatte die Diplomatin die EU-Kommission in Luxemburg vertreten und um Aufmerksamkeit für die Arbeit der Unionsexekutive geworben. „Ihre persönlichen Qualitäten und ihre berufliche Laufbahn“ würden sie zur idealen Persönlichkeit machen, um die Geschicke des Hofs zu leiten, ließ der Palast verlautbaren. Und ihre berufliche Laufbahn hat es in sich.

Backes wurde am 22. Dezember 1970 in Japan geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Deutschland und dem Land der aufgehenden Sonne, wo sie ihren Schulabschluss an einer internationalen Schule erwarb. Danach zog es sie in die alte Welt – nach London und Brügge, wo sie internationale Beziehungen und Japanologie studierte und auch ein Masterstudium in europäischen Studien abschloss.

Hinweis

Dieses Porträt erschien in abgewandelter Form erstmals im Oktober 2020. Damals wurde Yuriko Backes zur Hofmarschallin vereidigt. 

1994 verschlug es die junge Senkrechtstarterin dann mit zwei Masterabschlüssen in der Tasche nach New York, wo sie an der ständigen Vertretung Luxemburgs bei der UNO ihre diplomatische Karriere begann. Nach einem Zwischenstopp 1999 in Tokio zog es sie 2006 wieder nach Japan – diesmal als zweite Diplomatin des luxemburgischen Korps. Zu ihrem Geburtsland pflegt sie nach eigenen Angaben eine besondere Beziehung. Und auch die Erfahrungen, die sie am Hof des japanischen Kaisers sammeln konnte, dürften ihr auf ihrem neuen Posten zugutekommen.

Backes wurde 2010 vom damaligen Premierminister Jean-Claude Juncker als Beraterin ins Staatsministerium berufen. Nach der Wahlniederlage der Christsozialen 2013 bat der neue Regierungschef Xavier Bettel sie, zu bleiben. Sie übte ihre beratende Funktion mit dem gleichen Professionalismus weiter aus. Was auffiel: dass sie selbst im Beisein der Presse nicht zögerte, dem Premier unbequeme Wahrheiten zu sagen – mit viel diplomatischem Geschick und einer Prise Humor. Eine Qualität, die ihr als künftige Finanzministerin zugutekommen könnte: So meinte Pierre Gramegna jüngst, dass er als Ex-Diplomat oft um Konsens zwischen den Parteien der Dreierkoalitionen gerungen hätte. 2016 wechselte die Diplomatin auf die europäische Ebene und übernahm die Vertretung der EU-Kommission in Luxemburg, zunächst noch unter ihrem ehemaligen Dienstherrn Jean-Claude Juncker, ab dem 1. Dezember 2019 unter dessen Nachfolgerin Ursula von der Leyen.

Als Frau war Backes auf dem Parkett der internationalen Diplomatie eine immer noch eher seltene Erscheinung und hat laut eigener Aussage anfangs einige unangenehme Erfahrungen sammeln müssen. Inzwischen sieht sie ihre Arbeit auch darin, jene Frauen zu unterstützen, die zwar über Talente verfügen, denen es aber am nötigen Selbstvertrauen mangelt, ihren Weg zu beschreiten. Ob sie diese Qualität am Hof ausleben konnte, ist wegen der kurzen Zeitspanne unklar – es ist allerdings nicht die schlechteste Einstellung, dass die gerechte Behandlung von Mitarbeitern zum Aufgabenbereich gezählt hat.

Familientradition auf japanisch

Der Vorname Yuriko ist japanisch und bedeutet „kleine Lilie“. Auch der zweite Sohn von Backes, der während ihrer Zeit an der luxemburgischen Botschaft in Tokio geboren wurde, trägt einen japanischen Vornamen – man könnte demnach fast von einer Familientradition sprechen.

Die im vergangenen Jahr geschaffene Verwaltungseinheit der „Maison du Grand-Duc“ gab Backes als Hofmarschallin nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch ein höheres Gehalt. Laut Reporter.lu handelt es sich um ein Brutto-Grundgehalt von 13.000 Euro pro Monat. Backes sollte in ihrem Amt für die gesamte Verwaltung zuständig sein und mit dem Generalsekretär des Regierungsrats einem Koordinationskomitee vorsitzen. Dieses Gremium soll als Vermittlungsorgan zwischen Monarchie und Regierung fungieren und jegliche Neueinstellungen absegnen.

Pinguin
6. Dezember 2021 - 8.43

Minister werden in Luxemburg, nichts enfacher als das. Einige Tage in der richtigen Partei, oder vom Aide Sociale, in der Schule auch neuerdings "Schulmediziner" in Luxemburg genannt und schon wird man Minister. Nicht einmal in Burkinofaso geht es schnell. De Pinguin

den Alfons
5. Dezember 2021 - 12.59

@marci/: et ça veut dire?

marci
4. Dezember 2021 - 18.05

Collège de l'Europe: Les étudiants originaires de plus de 50 pays sont choisis à l'issue d'une procédure très sélective par une commission d'admission qui coopère avec les ministères des Affaires étrangères des pays européens. Plus de 70 % des étudiants bénéficient de bourses d'études complètes ou partielles, octroyées par des gouvernements ou des fondations privées. Une admission très démocratique dès lors.....le dossier ne semble pas s'appuyer sur des notes ou compétences acquises.

den Alfons
4. Dezember 2021 - 17.16

Opportunisten tun alles oder fast um an ihr Ziel zu kommen. Die nicht tu unterschätzende " untere" Arbeit erledigen die braven, dummen Parteisoldaten : Plakate kleben, Flugblätter austragen, Sitzungen organisieren usw. Eine Diplomatin, eine Hofmarschallin, hat das nicht nötig.

Ex DP member 30j.
4. Dezember 2021 - 15.02

Wéi kritt een dann normalerweis 1 parteikaart bei der dp ? Net duerch convictions ? Oder hire jugendklibbchen? Mat flyer ausdeelen an thüringer grillen ? Plakater pechen?Jorelaang op all deppefest oder manifest goen?... klenschen botzen? Paltongszéier sinn bei de "groussen"... ? La backes krut di kaart an 1 woch ??? Wéi ???

Basic info
4. Dezember 2021 - 14.51

Huet di fra 1 privatliewen ? Bestued? Gescheed? Solo? Homo, hetero ? Kanner ??? Wisou a japan gebuer? Elteren?...

jul
4. Dezember 2021 - 14.31

@ Realist "Näischt perséinlech géint d’Mme Backes, awer als Finanzministerin ass si eng Fehlbesetzung" ët wollt Keen de Job, an d'Madame Backes ass frou wann së vum "Hof" ass, së war jo och vläicht den eenzeghen Kandidat, de nët geknéipt hat - ët ass awer och flot mol erëm een aaneren Thema wéi Corona ze liesen-

Klod
4. Dezember 2021 - 13.30

Nach unserer verfassung ist die regierung ein organ,welches das staatsoberhaupt beim regieren unterstuetzen soll oder eher in seinem namen regieren soll. Dieses organ muss wohl vom parlament gebilligt werden,geht aber keineswegs aus dem parlament oder wahlen hervor. Dies ist uebrigens bei den nachbarn nicht viel anders...nur dass in frankreich das staatsoberhaupt persoenlich viele wichtigen entscheidungen fast allein treffen kann.

Realist
4. Dezember 2021 - 11.19

Näischt perséinlech géint d'Mme Backes, awer als Finanzministerin ass si eng Fehlbesetzung.

den Alfons
4. Dezember 2021 - 10.37

Wir brauchen in erster Linie Politiker, die nahe am Bürger sind. Minister kommt aus dem Latein und heisst Diener. Diese ex Hofmarschallin ist dem Volk so fern wie der Mond der Erde.

jean-pierre goelff
4. Dezember 2021 - 5.03

Es gibt viel zu tun,Madame,packen sie's an,aber richtig!Bon courage!

Anatole
4. Dezember 2021 - 0.16

@Dégoûté politique "Do krut si hir „parteikaart des woch“!!! An der reklamm?" Brauch een net fir Minister ze ginn, och net gewielt ze ginn, liesen a schreiwe brauch een och net ze beherrschen. Eis Constitutioun weess mol net wat eng Partei ass a si kënne mol kee Büro lounen ouni e Club ze grënnen.

Biswannwirdesdauern
3. Dezember 2021 - 20.38

Gramegna war nicht von grosser Uberzeugung. Der Hof wird es nun besser gehen und das Ego von Frau Backes wird noch sichtbarer. Leider Bettel immer schwächer.

G.Nesen
3. Dezember 2021 - 20.29

Zu hoffen bleibt das Sie nicht gleich mit einer TVA erhöhung startet wie Ihr Vorgänger.

jojo
3. Dezember 2021 - 19.55

@ Master ouni Plagiat Neen! Net Nanzech. - Bachelor (!) at London School of Economics - Master at London school for Asian and African Studies (: o) - (?) au Collège d'Europe; Le Collège d'Europe est un établissement d'enseignement supérieur de droit privé belge situé à Bruges, en Belgique, et à Natolin en Pologne. (:O) Eng Partie Adresssen, dei den "normalen" Student kaum kennt......

Dégoûté politique
3. Dezember 2021 - 19.36

Absolut onkonsequent la mme. 1 job vum csv juncker bei de fuddeler bettel. Dann bei den erzkathouleschen a stackonservativen heng. An rebelotte bei di liberal dp. Do krut si hir "parteikaart des woch"!!! An der reklamm?

Dégoûté politique
3. Dezember 2021 - 19.00

Wow,, parteikaart vun der dp huet hatt zenter deser ! Woch !!! Wat mecht sou eng machtgeil mme net alles...???

Laird Glenmore
3. Dezember 2021 - 17.39

Da kann man der Madame Yuriko Backes nur gratulieren das sie jetzt einen besseren Jon hat und dem Kindergarten in Colmar - Berg unbeschadet verlassen konnte, noch einmal ALLES GUTE.

Lorchen
3. Dezember 2021 - 17.32

Wann se déi angeblech 'Groussherzogin' an der Gitt hat, da misst se och mam Budget eens ginn.

Master ouni Plagiat
3. Dezember 2021 - 17.12

2 Master de l'université de Nancy, aussi ???

Luxo choqué
3. Dezember 2021 - 17.11

Haha, 2 "master" mat oder ouni Plagiat ? an neierdengs an der dp, ma ni gewielt? An knapps 1 joer hofmarschall... ça promet!

Paul Moutschen
3. Dezember 2021 - 16.20

Gudden Mëtten, et muss een der Madam jo wuel alles Guddes fir hieren neien Posten wenschen. Sie wärt dat bestëmmt maachen, dorunner hunn ech keen Zweifel. Um Haff war et wuel awer net esou gutt. Do ass dann rem een Trap erop gefall. Ech hunn awer elo emmer mei Zweifel un der Politik. E kann jo net sinn dass rem een politesch onbeschriewent Blaat op een politeschen Posten gesat gëtt. Keen een Wieler huet dat esou gewollt. DP schengt keen an den eegenen Reien ze hunn deen gutt genuch ass. Da kruten elo ob manzt all dei dei sech firt DP geopfert hunn een richtegen Fous hannen bei. Da sollen sie sech dat awer och gutt verhaalen! Keen Wonner dass een just ach Frust an Roserei vis--à-vis vun deser politescher an administrativer Diolomatekast huet. Posteschacheren an dann dem Vollek Reglen opdrengen. Dat huet een gär. Mat frendelchen Gréiss Paul Moutschen