VerbraucherpreiseInflation im Euro-Raum schnellt auf 4,9 Prozent hoch

Verbraucherpreise / Inflation im Euro-Raum schnellt auf 4,9 Prozent hoch
Die Inflation in der Eurozone hat im November einen neuen Rekordstand erreicht Foto: dpa/Markus Scholz

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Die Inflation im Euro-Raum ist im November aufgrund kräftig gestiegener Energiepreise auf das bislang höchste Niveau seit Beginn der Messung im Jahr 1997 geklettert.

Die Teuerungsrate lag im November bei 4,9 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einer Rate von 4,5 Prozent gerechnet. Die Inflation liegt damit mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Rate von 2,0 Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft anpeilt. Auch im Oktober hatte die Inflation mit 4,1 Prozent deutlich über der Notenbank-Zielmarke gelegen.

Energie war mit 27,4 Prozent der stärkste Preistreiber. Ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel läge die Inflation im November insgesamt nur bei 2,6 Prozent. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich um 1,9 Prozent, Industriegüter ohne Energie um 2,4 Prozent. Dienstleistungen kosteten 2,7 Prozent mehr. 

„Eine so hohe Inflation haben wir seit den Achtzigerjahren nicht mehr erlebt“, schreibt Bert Colijn, Senior Economist bei ING. „Dies ist in erster Linie auf den Anstieg der Gaspreise zurückzuführen, da die Benzinpreise in der Eurozone im November in etwa gleich geblieben sind“, schreibt er. „Der Erdgaspreis ist in diesem Monat erneut in die Höhe geschnellt, was einen unsicheren Winter für die Energiepreise bestätigt. Was die künftigen Preise betrifft, so erwarten wir erst Mitte nächsten Jahres einen deutlichen Rückgang.“

Reallohnwachstum deutlich im Minus

Gestiegen sind jedoch nicht nur die Energiepreise. „Die Kerninflation hat ebenfalls zugelegt“, unterstreicht Bert Colijn. So wurde beispielsweise ein starker Anstieg der Dienstleistungsinflation von 2,1 auf 2,7 Prozent festgestellt. „Da das Lohnwachstum hinterherhinkt, sind die Verbraucher nun mit einem breiten Preisanstieg konfrontiert, der das Reallohnwachstum deutlich ins Minus drückt“, so der Volkswirt.

Unter den europaweit höchsten Preissteigerungen leiden, der Eurostat-Schätzung zufolge, die Verbraucher in den drei baltischen Staaten, gefolgt von Belgien und Luxemburg, am meisten. Laut dem statistischen Institut lag die Inflationsrate hierzulande im November bei satten 6,3 Prozent. Bereits im Oktober hatten die Preissteigerungen im Großherzogtum, Eurostat zufolge, bei 5,3 Prozent gelegen.

Laut dem nationalen statistischen Institut Statec lag die Quote im Oktober bei 3,62 Prozent. Statec verwendet eine andere Berechnungsmethode als Eurostat. Doch auch Statec zufolge sind die Preissteigerungen damit aktuell auf dem höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Zahlen für den Monat November wird das nationale statistische Institut in rund einer Woche vorlegen.

*(mit Reuters)   

Grober J-P.
1. Dezember 2021 - 10.27

Energie war mit 27,4 Prozent der stärkste Preistreiber. Multiplikator meiner Gasrechnung von Juno 2020 bis November 2021 = 2,06. Multiplikator im Lebensmittelwarenkorb in der Zeit 1,175. Seit August rechne ich nicht mehr nach. ABER, Preis meines Lieblingskekses bleibt seit den Sommerferien stabil, danke Yuppi und Co!