Ab 1. DezemberEscher „Conservatoire“ gestaltet digitalen Adventskalender mit 24 musikalischen Türchen

Ab 1. Dezember / Escher „Conservatoire“ gestaltet digitalen Adventskalender mit 24 musikalischen Türchen
Spektakuläre Kulisse: In der „Salle des pendus“ wurde das Klarinettenstück für den virtuellen Adventskalender des Escher „Conservatoire“ aufgenommen  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Ab dem 1. Dezember können wieder Türen im Adventskalender geöffnet werden. Das Escher „Conservatoire“ hat sich dabei etwas einfallen lassen und präsentiert online 24 musikalische Türchen. Das Tageblatt war bei einem Dreh dabei.  

Außergewöhnliche Töne klingen aus dem Museum der Cockerill-Mine im Escher „Ellergronn“. Im „Saal der Gehängten“, der „Salle des pendus“, haben sich zehn Klarinettenspieler zusammengetan und proben für eine ganz besondere Aufnahme. Hier wird in der nächsten Stunde ein kurzer Videoclip gedreht. Es geht um den virtuellen Adventskalender des Escher Konservatoriums.    

Die Klarinettisten haben sich in der Mitte der Umkleidekabine der früheren Cockerill-Mine platziert, darunter die Musiklehrer Sharon André, Malou Garofalo und Romain Gross. Die Idee zum Adventskalender der etwas anderen Art hatte Sharon André. Jetzt steht sie in der „Salle des pendus“ und gibt den Ton an. Während sich die Musikschüler vorbereiten, bringt Nathalie Feltgen von „Esch TV“ ihr Material in Position. Die beiden Kameras stehen auf Stativen. Wichtiger ist aber der Ton. Der muss natürlich perfekt sein. 

Sharon André (l.) mit einem Teil ihrer Klarinettenschüler
Sharon André (l.) mit einem Teil ihrer Klarinettenschüler Foto: Editpress/Julien Garroy

Nach rund einer halben Stunde Vorbereitung können  die Aufnahmen beginnen. Der Klang in der „Salle des pendus“ ist beeindruckend, die Kulisse sowieso. Trotzdem ist Sharon André nicht ganz zufrieden. Der erste Mitschnitt wird wiederholt. Nicht ohne Problem, denn ein Zeitschalter bewirkt, dass ein Spot im Inneren des Saales immer wieder ausgeht, was auf dem Video für wechselnde Lichtverhältnisse sorgt. Also muss der Spot erst einmal ganz ausgeschaltet werden, auch wenn das die Beleuchtung nicht besser macht. 

Damit kann Nathalie Feltgen umgehen. Sie ist bei der Gemeinde zuständig für alles, was mit multimedialen Produktionen zu tun hat. So kümmert sie sich z.B. um das Streaming der Gemeinderatssitzungen. „Wichtig ist, dass die Musiker sich wohlfühlen. Also trete ich ruhig auf und halte mich im Hintergrund.“ Maximal 30 Minuten Material braucht sie pro Clip. Eine Stunde dauerten die Aufnahmen im Schnitt, dazu kommen zwei bis drei Stunden für das Zusammenschneiden der zwischen zwei und drei Minuten langen Videos. Und das mal 24, denn so viele Filme mussten produziert werden, um den virtuellen Adventskalender zusammenzustellen. Ab dem 1. Dezember gibt es auf Esch TV, der Website des Konservatoriums (https://conservatoire.esch.lu/)  sowie in den sozialen Netzwerken jeweils einen Clip, mit dem Höhepunkt am 24. Dezember.  

Quer durch Esch

Damit sich nichts wiederholt, sind neben den verschiedenen Instrumenten auch unterschiedliche Drehorte gewählt worden. So wurde in der Bibliothek aufgenommen, genau wie auf dem Galgenberg, in der Kulturfabrik und der Sankt-Josefs-Kirche, um nur diese zu verraten. Und natürlich im Museum der Cockerill-Mine. Dort läuft momentan die vierte Aufnahme. Sie wird von den kritischen Musiklehrern als gut empfunden. Jetzt braucht Nathalie Feltgen nur noch einige Nahaufnahmen, doch der Hausmeister macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Er muss das Museum schließen und bittet die Musiker nach draußen. Die Stunde ist um.   

Nathalie Feltgen
Nathalie Feltgen Foto: Editpress/Julien Garroy

Sharon André ist dennoch zufrieden mit ihren Klarinettenschülern. Und mit dem Projekt im Großen und Ganzen. „Es ist schön, weil das ganze Haus beim virtuellen Adventskalender mit involviert ist“, sagt sie. Dazu brauchte es nicht viel Überzeugungsarbeit, obwohl die Aktion sehr kurzfristig zustande kam. „Ziel war, ein pädagogisch schönes Projekt für das ganze Haus zu entwickeln“, so Sharon André, seit 2014 Lehrerin in der Musikschule. „Es geht darum, das Conservatoire und auch Esch nach draußen zu tragen. Denn Esch ist schön, das stelle ich immer wieder fest, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe.“ Unter dem Strich also spiegelt der virtuelle Adventskalender die Vielfältigkeit der Musikschule und der Stadt gleichermaßen wider.

Dementsprechend glücklich ist auch „Conservatoire“-Direktor Marc Treinen. „Man muss bedenken, dass der virtuelle Adventskalender in kürzester Zeit produziert wurde. Lehrer und Schüler waren von Anfang an begeistert. Darauf bin ich stolz“, so Treinen, der beim Dreh in der „Salle des pendus“ mit dabei war. Verraten will auch er nicht zu viel, denn das Öffnen von Kalendertürchen soll ja stets mit einer Überraschung verbunden sein. „Nur so viel: Der Kalender beschränkt sich nicht auf Weihnachtsmusik, aber man kann schon sagen, dass er besinnlich ist, eben der feierlichen Zeit angepasst.“   

Auch die Brass-Band leistete ihren Beitrag zum virtuellen Adventskalender
Auch die Brass-Band leistete ihren Beitrag zum virtuellen Adventskalender Foto: Editpress/Julien Garroy