Luxemburg„Menschen in Calais wollen keine Prozedur in Frankreich“: Asselborn plädiert für europäische Migrationspolitik

Luxemburg / „Menschen in Calais wollen keine Prozedur in Frankreich“: Asselborn plädiert für europäische Migrationspolitik
„Dieser ganze Brexit ist vom Bösen“: Luxemburg Außenminister Jean Asselborn Archivfoto: AFP

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Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat das Krisentreffen zur Migrationskrise am Ärmelkanal vom Sonntag als ungenügend bezeichnet. Ohne eine europäische Migrationspolitik werde „dieser ganze Schlamassel weitergehen“, sagte Asselborn am Montag im Deutschlandfunk. Dabei kritisierte er den „Chauvinismus“, der zuweilen in der britischen Politik durchscheine.

Immer wieder kommen Migranten aus Nordafrika und Vorderasien beim Versuch, illegal von Frankreich über den Ärmelkanal nach Großbritannien einzureisen, ums Leben. Am Sonntag hatten Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland deswegen ein härteres Vorgehen gegen Schleuser vereinbart. Großbritannien wurde aufgerufen, legale Migrationswege zu schaffen und die Beschäftigung illegaler Einwanderer zu erschweren. Die britische Innenministerin Priti Patel war von dem Treffen ausgeladen worden, nachdem London auf Twitter Frankreich zur Rücknahme aller Migranten aufgerufen hatte.

LINK Gespräch mit Jean Asselborn im Deutschlandfunk

Es sei Fakt, dass die Migranten nur nach Großbritannien strebten und kein Verfahren in Frankreich wollten, sagte Asselborn. Dabei spiele auch die Familienzusammenführung eine Rolle. Wenn Menschen ohne Lebensperspektive in ihrer Heimat nur ein einziges Zielland anvisierten, sei das „natürlich sehr, sehr schwer dann zu managen“.

Ohne eine legale Migration bleibe Europa nur „dieses fürchterliche australische Modell“, illegal Eingewanderte auf eine ferne Insel zu bringen. In Großbritannien werde überlegt, alle Ankommenden auf die abgelegene Insel Ascension im Atlantik hinzuverlagern. „Das ist furchtbar, sehr furchtbar“, sagte Asselborn. Er hoffe daher, dass es bald eine europäische Migrationspolitik gebe.

Der britische Premierminister Boris Johnson habe recht: Die Schlepperbanden seien sehr effizient und vernetzt, sagte Asselborn. Da sei der Einsatz von Europol ein guter Ansatz. Aber die Briten hätten 2021 ihre finanziellen Verpflichtungen aus ihrem Abkommen mit Frankreich über Grenzschutz und Seenotrettung nicht erfüllt. Mit dem Geld könnte Frankreich mehr zur Überwachung tun. Dass Patel bei den Beratungen am Sonntag nicht dabei sein konnte, scheine aber gewirkt zu haben, denn jetzt gebe es neue Töne aus London.

Rob.Crusoe
29. November 2021 - 13.14

Die Zeit scheint gekommen den altehrwürdigen ALLES seelenallein entscheidenden Minister für Ein-aber nicht Auswanderer ausscheiden zu lassen und durch einen gelernten seiner Zeit angepassten diplomierten Diplomaten zu ersetzen. Das heisst , durch eine Persönlichkeit die die bestehenden Gesetzte was Ein-und Auswanderung betrifft kennt, anwendet und auch ausführt ! Dem so in den Ruhestand gesetzten ,weltweit unter dem Namen, Merde Alors , bekannt, berüchtigt und verspotteten tzotzialistigen Gutmenschen verbietet ja nichts in <Ruhestand bei sich zu Hause ein neues Lampedusa aufzumachen. Das ganze Unglück der Welt einmal in dem kleinen Bettingen des empfangsfreudigsten aller kleinsten Grossherzogtümer versammelt , würde sogar die nahe Europahauptstadt aller Kulturen , das lnovh nicht Land-und Welt bekannte Esch an der Alzheimer in den berühmten Schatten zu stellen.Kommen Sie aus Belgien, Frankreich, Preisien , Afrika oder Asien her , spielt für Old Jang nicht die geringste Rolle. Er hat sie ja alle lieb !

Undine
29. November 2021 - 12.47

Das Verlassen Frankreichs ist ja kein Vergehen, nur Menschenschmuggel ist verboten. Also sollte man den Leuten sichere Boote zur Verfügung stellen, die sie selber steuern können, schließlich kann man England sehen vom Start an.

Wieder Mann
29. November 2021 - 12.15

Der Artikel 1 der Genfer Flüchtlingskonvention definiert genau , wer ein Flüchtling ist. Dieser Artikel 1 der Genfer Flüchtlingskonvention beinhaltet nicht jene Personen die wegen Lebensperspektiven oder wirtschaftlicher Perspektiven den Weg in die Fremde antreten. Herr Asselborn und verschiedene Hilfsorganisationen verwässern durch ihre Politik der offenen Türen den Artikel 1 der Genfer Flüchtlingskonvention .Im Endeffekt die wirklichen Flüchtlinge die Leidtragenden dieser Politik sind , sie riskieren im Sog derer die der Lebensperspektiven wegen fliehen vor geschlossenen Türen zustehen.