ArbeitsmarktIm Oktober zählte Luxemburg 15.767 Jobs mehr als zu Jahresbeginn – Arbeitslosenquote fällt auf Vor-Krisen-Niveau

Arbeitsmarkt / Im Oktober zählte Luxemburg 15.767 Jobs mehr als zu Jahresbeginn – Arbeitslosenquote fällt auf Vor-Krisen-Niveau
Die Zahl der Arbeitsplätze ist im Oktober auf ein neues Allzeit-Hoch gestiegen, die Zahl der Arbeitssuchenden ist weiter gefallen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Mit der boomenden Luxemburger Wirtschaft hat sich seit Anfang 2021 auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder verbessert. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist auf ihr Vor-Krisen-Niveau gefallen. Die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt erreicht derweil, mit 493.350 Stellen, ein neues Rekordhoch.

Für den Monat Oktober konnte die Luxemburger Arbeitsagentur Adem erneut gute Nachrichten verkünden: Nachdem die Zahl der verfügbaren ansässigen Arbeitssuchenden bereits im Sommer unter das Niveau von vor der Corona-Krise gefallen war, ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober weiter geschrumpft. Insgesamt wurden in dem Monat hierzulande 15.417 Menschen auf Arbeitssuche gezählt, schreibt das Amt in einer Pressemeldung. Das sind 224 Personen weniger als einen Monat zuvor – und 2.554 Menschen weniger als noch im Oktober 2020.

Letztes Jahr sah die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich düsterer aus. Im Februar 2020, also kurz vor Ausbruch der Pandemie, zählte Luxemburg 16.652 Arbeitssuchende – also über 1.000 Personen mehr als heute. Und dann schlugen die Folgen des Corona-Stillstands zu Buche: Im März 2020 sprang die Zahl der Arbeitssuchenden um 2.728 auf 18.398. Im April 2020 verschlechterte sich die Lage weiter: Die Zahl der bei der Adem eingeschriebenen Menschen stieg auf 20.253. Erst seit Beginn 2021 verbesserten sich die Zahlen auf dem Arbeitsmarkt wieder spürbar.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote in den vergangenen zwei Jahren: Die Folgen des Corona-Stillstands sind nicht zu übersehen.
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote in den vergangenen zwei Jahren: Die Folgen des Corona-Stillstands sind nicht zu übersehen. Quelle: Statec/Adem

Auch die von Statec berechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist weiter rückläufig. Nach 5,5 Prozent im Vormonat liegt sie aktuell bei 5,4 Prozent und somit auf dem gleichen Niveau wie in den fünf Monaten vor Beginn der Krise. Zu Jahresbeginn 2021 betrug sie noch deutlich schlechtere 6,4 Prozent. In den Monaten Mai und Juni 2020 hatte sie, mit 7 Prozent, ihren Corona-Höchststand erreicht.

Die Arbeitslosenquote ist damit wieder nahe bei ihren historischen Bestmarken der letzten zehn Jahre. Nachdem sie als Folge der Finanz- und der Schuldenkrise bis Mitte 2014 auf einen Höchststand von 7,2 Prozent gestiegen war, hatte sie Ende 2018 mit 5,1 Prozent den Tiefpunkt der vergangenen zehn Jahre erreicht.

Hintergrund der aktuell guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist die boomende Konjunktur. Im Gegensatz zur Europäischen Union, deren Wirtschaftsleistung heute immer noch unter dem Niveau von vor der Krise liegt, ist die Luxemburger Wirtschaft bereits 3,5 Prozent über das Niveau von vor der Krise hinausgewachsen. Für 2021 rechnet das statistische Institut Statec mit einer Rekord-Wachstumsrate von 6 Prozent, dem höchsten Wirtschaftswachstum seit mehr als zehn Jahren. Die EU-Kommission ihrerseits rechnet für dieses Jahr mit einem Zuwachs der Luxemburger Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gestaltet sich somit aktuell deutlich besser als von den Marktbeobachtern erwartet. 

Langzeitarbeitslosigkeit immer mehr ein Problem

Gute Nachrichten gab es im Oktober auch erneut bei der Situation von Arbeitssuchenden unter 30 Jahren. Während sie die Krise im April/Juni vergangenen Jahres sehr deutlich spürten (die Zahl der Jugendlichen auf Arbeitssuche war um mehr als 50 Prozent in die Höhe geschnellt), sinkt in dieser Altersgruppe die Zahl der Arbeitslosen nun schneller als im Durchschnitt. Insgesamt lag sie im Oktober 22 Prozent unter der Quote von vor einem Jahr. Waren vor einem Jahr satte 3.771 Menschen unter 30 Jahren auf Arbeitssuche, so sind es aktuell noch 2.913.

Die schwächste Verbesserung wurde bei den über 45-jährigen Arbeitssuchenden gemessen. In dieser Alterskategorie sind, mit 6.731 Menschen, nur 8,1 Prozent weniger Menschen als arbeitssuchend eingetragen als vor einem Jahr.

Ein Problem, das sich jedoch weiter verschärft, ist die Langzeitarbeitslosigkeit. Dazu zählen die Menschen, die seit mehr als zwölf Monaten als arbeitssuchend registriert sind. Sie stehen mittlerweile für mehr als die Hälfte (5.870 Personen oder 52 Prozent) der verfügbaren ansässigen Arbeitsuchenden, schreibt die Adem. „Ein nie zuvor erreichtes Niveau“, hatte das Amt bereits zuvor hervorgehoben. 

Zahl der neuen Jobs wächst rasant

Eine weiter sehr deutliche Steigerung verzeichnete die Arbeitsagentur im Oktober 2021 erneut, was die offenen Stellen angeht, die Arbeitgeber gemeldet haben. Insgesamt wurden letzten Monat 3.909 Stellenangebote an die Adem weitergegeben, eine Steigerung von 33,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu den am meisten gesuchten Qualifikationen/Berufen zählten im Oktober Mitarbeiter für die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie, Audit, Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Buchhaltung sowie Mitarbeiter für Sekretariatsarbeit und Küchenpersonal.

Zum Ende des Monats Oktober hat die Adem nun insgesamt 11.076 Jobangebote in ihren Dateien. Im September hatte die Zahl der offenen Stellen erstmals die Marke von 10.000 freien Stellen überschritten.

Im Oktober 2021 ist gleichzeitig auch die von Statec erfasste Zahl aller Arbeitsplätze in Luxemburg erneut deutlich gestiegen. Insgesamt 493.350 Stellen hat das statistische Institut in dem Monat gezählt. Das sind 15.767 Jobs mehr als Ende Januar 2021. Seit Ende 2019 (also vor der Krise) ist es ein Plus von 28.945 Arbeitsplätzen.

Deutlich zugelegt hat auch die Zahl der Grenzgänger. Sie stieg im Oktober auf 215.897 Personen. Das sind 8.335 Personen mehr als Ende Januar 2021. Mit der Corona-Krise war ihre Zahl zu Beginn letzten Jahres um rund 4.000 Personen eingebrochen, erreicht seit August 2020 jedoch fast jeden Monat wieder neue historische Rekordhöhen. Seit Januar 2020 ist die Zahl der Grenzgänger um 12.368 Personen gestiegen.

Therese
23. November 2021 - 7.37

Hat den Här Bettel bei deser Statistik d'Hänn am Spill???Dann ass deser Statistik net ze trauen.

Therese
23. November 2021 - 7.36

Jo.Vleicht.Eng dubios Statec-Etude? Vir wivill an ennert wéi engen Emstänn gin d'Leit dann schaffen?Awer net méi zu den Konditiounen wéi virun der Covid-Krisis!!!