WM-QualifikationFLF-Nationaltrainer Luc Holtz: „Ich hatte Angst um die Gesundheit meines Spielers“

WM-Qualifikation / FLF-Nationaltrainer Luc Holtz: „Ich hatte Angst um die Gesundheit meines Spielers“
Luc Holtz umarmte Torschütze Gerson Rodrigues Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Nach dem 3:1-Sieg in Aserbaidschan gab es gleich mehrere Themen, die Nationaltrainer Luc Holtz bei seiner Analyse ansprach: Das Fußballfest, das die Luxemburger am Sonntag im eigenen Stadion feiern können, die Probleme in Überzahl und das böse Foul an Olivier Thill. 

Doch bevor der Coach überhaupt auf den Inhalt des Spiel einging, wunderte er sich auch um die Ansetzungszeiten in der Gruppe A. Den „Roten Löwen“ winkt ein historischer Platz drei – sollte Portugal seine Hausaufgaben erledigen –, aber dafür muss der Ausgang des Abendspiels drei Stunden später abgewartet werden. „Wir müssen abwarten, was passiert. Aber egal was dabei rauskommt, am Sonntag steht uns ein Fußballfest bevor. Diese neun Punkte sind uns bereits sicher.“ Zum ersten Mal in der nationalen Geschichte stehen in einer WM-Qualifikationskampagne mindestens neun Punkte zu Buche. Ein Rekord.

Nicht ganz zufrieden zeigte sich Holtz dagegen mit der Präzision und dem Umgang mit Torgelegenheiten: „In den ersten 25 Minuten haben wir sie gut gepresst. Danach haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Die Intensität ging runter und ich war über lange Strecken nicht zufrieden. Das Tor hat den Knoten platzen lassen. Ich könnte auch alles schönreden, aber im letzten Drittel waren wir zu langsam und zu unpräzise. Nach dem Treffer ist es einfacher und besser geworden.“

Schlüsselmoment der Partie war auch die Rote Karte Aserbaidschans. Ein Kung-Fu-Tritt hatte glücklicherweise keine Konsequenzen für Olivier Thill. Eine absolut unverständliche Aktion, wie Holtz bestätigte: „Ich hatte Angst um die Gesundheit meines Spielers. So etwas gehört nicht auf einen Fußballplatz. Normalerweise tut man sich in Überzahl zwar leichter, aber das war nicht unbedingt der Fall. Unterbewusst will jeder vielleicht mehr nach vorne spielen.“ 

Torschütze und Teufelskerl Gerson Rodrigues strahlte nach seinem Doppelpack über beide Ohren. „Wir sind gut reingekommen und haben gezeigt, dass wir geduldig sein können. Ich wollte schon länger so einen Fallrückzieher präsentieren, aber bisher hatte es nicht geklappt“, lachte der Troyes-Profi. „Ich bin zufrieden mit der Aktion und dem Sieg. Jetzt freuen wir uns alle auf ein ausverkauftes Stadion und wollen eine große Show zeigen.“

Zwischen den Pfosten stand der Wiltzer Ralph Schon – der nach Schlusspfiff bestätigen konnte, dass die anstehende Geburt seines ersten Kindes noch auf sich warten lässt. „Es ist alles ruhig zu Hause, das Baby ist noch drinnen“, lachte der Keeper. „Wir können stolz sein. Wir waren stark und geduldig, um die drei Punkte einzufahren. Natürlich hat das Gegentor einen faden Beigeschmack, aber danach haben wir wieder unsere individuelle Klasse gezeigt.“