TennisKyotec Open: Minella und Molinaro schlagen nächste Woche in Petingen auf

Tennis / Kyotec Open: Minella und Molinaro schlagen nächste Woche in Petingen auf
Von links nach rechts: Gianni Baldinucci (Präsident TC Petingen), François Dahm (Turnierdirektor), Jean-Marie Halsdorf (Petinger Schöffe), Yves Kemp (Präsident des Organisationskomitees), Romain Mendel (Sponsorenvertreter) Foto: Christelle Diederich

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Nächste Woche steht Petingen wieder im Zeichen des Tennis: Nach einer Corona-bedingten Absage 2020 feiert das mit 25.000 Dollar dotierte ITF-Indoor-Turnier des lokalen Vereins sein Comeback. Nachdem die an eins gesetzte Russin Vera Zvonareva (WTA 87) sich erst am Montag zurückgezogen hat, führt die Top-100-Spielerin Océane Dodin (F/93) das Teilnehmerfeld an. Gleich drei Luxemburgerinnen stehen im Hauptfeld: Mandy Minella ist gesetzt, Eléonora Molinaro und Marie Weckerlé erhalten eine Wildcard.

Teilnehmerinnen: Das Petinger Damen-Turnier genießt eine lange Tradition. Seit 2001 wurden bereits 17 Siegerinnen gekürt. Aufgrund der kurzfristigen Absage von der eigentlichen Nummer eins, Vera Zvonareva (RUS/87), steht wenige Tage vor Turnierstart nur noch eine Top-100-Spielerin auf der Namensliste. Dennoch kann beim 25.000-Dollar-Event der ITF World Tennis Tour von einem hochklassigen Teilnehmerfeld die Rede sein: Gleich acht Frauen sind in den Top 200 der Welt vertreten. Gleich dahinter folgt übrigens das Luxemburger Aushängeschild Mandy Minella auf Platz 201, die das Turnier bereits 2018 für sich entscheiden konnte.

Die aktuelle internationale Anziehungskraft sei nicht nur an der Historie festzumachen, wie Organisations-Präsident Yves Kemp erklärte: „Wenn man unser Tableau mit denen vergleicht, bei denen es um ähnliche Preisgelder geht, stehen wir wirklich gut da. Wir haben keine großen Namen angeworben, sondern gehen davon aus, dass es den Spielerinnen gefällt, dass Hotel und Spielhalle so nah beieinanderliegen und das Turnier gut organisiert ist.“ 

Corona-Sorgen

Freiwillige: Zwar hat sich im Laufe der Jahre eine gewisse Routine entwickelt, trotzdem ist die Organisation eines einwöchigen Events immer noch mit viel Arbeit verbunden. Rund 60 freiwillige Helfer hat der Petinger Tennisklub für sein Turnier mobilisiert. Während sich bei Catering und Co. nichts geändert hat, werden aufgrund der Corona-Regelungen diesmal aber mehr Anforderungen auf das Team um Turnierdirektor François Dahm zukommen. Tägliche Formulare der ITF, Covid-Checks und strenge Trennung von Spielerinnen und Publikum müssen gewährleistet sein. „Das macht uns etwas Sorgen“, gab Kemp zu. 

Es ist ein wichtiges Event für die Gemeinde Petingen, aber auch für das Luxemburger Tennis

Yves Kemp, Organisations-Präsident

Zeichen setzen: Ein Grund, das Turnier noch einmal abzusagen oder zu verschieben, sei dies allerdings nicht. „Im vergangenen Jahr war die Lage anders. Es wäre aufgrund der damaligen Einschränkungen nicht möglich gewesen, alles auf die Beine zu stellen. Sowohl bei der Einreise der Spielerinnen als auch bei den kleineren Sponsoren wär das problematisch gewesen.“

Dementsprechend hat das Organisationsteam im März entschieden, sich 2021 erneut an das Turnier heranzuwagen – in gewohnter Form, mit kleinen Änderungen. „Es ist ein wichtiges Event für die Gemeinde Petingen, aber auch für das Luxemburger Tennis. Nächstes Jahr wird es ja dann wohl nur noch ein Profi-Turnier geben.“ Eine Entscheidung, die aufgrund des großen Interesses richtig war. Die einjährige Auszeit hat kaum Spuren hinterlassen. „Die Gemeinde unterstützt uns. Auch der Sponsorenpool ist fast identisch geblieben.“ 

Neu ist dagegen die Aufstockung der Qualifikationsrunde: 48 Frauen streiten sich um die acht Plätze im Hauptfeld. Aufgrund der zahlreichen Matches am ersten Wochenende wurden neben den drei Plätzen in Petingen auch zwei Indoor-Courts des CNT in Esch gebucht. 

Die Luxemburgerinnen: Absoluter Publikumsmagnet ist zweifelsohne Mandy Minella. Die 35-Jährige ging 2018 nach zwei Sätzen im Finale als Siegerin vom Platz, entschied sich, ihren Titel ein Jahr später allerdings nicht zu verteidigen. Die Hoffnungen, dass die Nummer 201 der Welt, die auf ihr Karriereende hinsteuert und wohl ihr letztes Turnier in Luxemburg bestreiten wird, es nächste Woche ganz weit schafft, sind bei den Organisatoren groß. Im aktuellen Teilnehmerfeld wird sie auf Rang neun geführt – und wäre damit nicht gesetzt. Dies kann sich bis zur Auslosung am Sonntag allerdings noch ändern. Eléonora Molinaro (WTA 366) und Marie Weckerlé haben beide Wildcards für das Hauptfeld erhalten. Die beiden anderen Wildcards erhalten zwei Spielerinnen des Petinger Klubs: die Französin Victoria Muntean sowie die Schwedin Victoria Pahlett.

Ohne Zvonareva müssen der erfahrenen Ungarin Timea Babos (WTA 133) große Chancen eingeräumt werden. Die ehemalige Nummer eins der Doppel-Weltrangliste und Doppel-Siegerin bei Roland Garros ist für ihre Qualitäten in der Halle bekannt. „Mein Herz schlägt aber eindeutig für die Luxemburgerinnen“, lachte Kemp. Wann die FLT-Damen antreten, wird am Sonntag bei der Auslosung ermittelt.

Darum geht’s: Das gesamte Preisgeld beläuft sich auf 25.000 Dollar. Die Siegerin erhält nach der Turnierwoche am Ende rund 4.000 Dollar, für die Finalistin bleibt in etwa die Hälfte. Im Doppel geht es um 1.437 Dollar. Auch WTA-Punkte werden vergeben, davon 50 für den Eintrag ins Sieger-Palmarès. Für Platz zwei werden 30 Punkte vergeben.

Das Programm

Sonntag und Montag: Qualifikation ab 9.00 Uhr
Dienstag: 1. Runde des Hauptfelds mit Mandy Minella, Eléonora Molinaro und Marie Weckerlé ab 9.00 Uhr sowie 1. Runde der Doppel
Mittwoch: Fortsetzung der 1. Runde ab 9.00 Uhr
Donnerstag: 2. Runde ab 10.00 Uhr
Freitag: 3. Runde ab 9.00 Uhr, Halbfinale der Doppel ab 18.00 Uhr
Samstag: Halbfinale Einzel, Finale Doppel ab 14.00 Uhr
Sonntag: Finale Einzel ab 16.00 Uhr