FR.A.RT (37)Chantal Blasen, 1964, Ehlerange

FR.A.RT (37) / Chantal Blasen, 1964, Ehlerange
Chantal Blasen Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Inspiriert von ihrer Schwester, der Malerin Dani Blasen, hat Chantal Blasen vor zehn Jahren begonnen, in ihrer Freizeit zu malen. Nach Anfängen in der abstrakten Malerei entdeckte sie während Kursen an der Trierer Kunstakademie ihre Liebe zur Alltagsszenendarstellung mit zeichnerischen Elementen. Im Atelier im Keller ihres Wohnhauses stapeln sich die tendenziell großen Leinwände. Rezent hat sie für den Monnericher Seniorenklub „A Bosselesch“ eine Wandmalerei von neun Metern Länge geschaffen. Blasen arbeitet in Teilzeit beim House of Finance und lebt mit ihren Töchtern in Ehlerange.

Tageblatt: Beschreiben Sie sich in drei Wörtern.

Neugierig, hilfsbereit und spontan.

Was wollen Sie mit Ihren Werken erreichen?

Ich mache keine politische Kunst. Ich will aber, dass die Freude, die ich beim Malen spüre, durch meine Farben- und Szenenauswahl beim Betrachtenden ankommt. Es geht mir auch darum, Szenen so darzustellen, wie ich sie wahrnehme, und nicht fotorealistisch zu malen. Mir selbst hilft die Malerei dabei, meine Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten.

Mit welchem/welcher Künstler*in würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten?

Mit den beiden luxemburgischen Künstlern Roland Schauls und Fernand Bertemes, deren Werke mir unheimlich gut gefallen. Ihre Herangehensweise würde ich gerne kennenlernen.

Welcher Teil des Kunstschaffens gefällt Ihnen am wenigsten?

Das Organisatorische. Da ich meine Zeit zwischen meiner Arbeit, der Hausarbeit und dem Malen aufteilen muss und dazu tendiere, etwas chaotisch zu sein, kommt manchmal Stress beim Organisieren von Ausstellungen auf. Als Vollzeitkünstler*in ist man darauf vielleicht besser vorbereitet.

Was würden Sie sich für die luxemburgische Kunstszene wünschen?

Ich würde mir eine Kunstakademie, wie es eine in Trier gibt, wünschen. Es wäre wichtig, dass jede*r an verschiedenen Kunstkursen teilnehmen kann, unabhängig von Können und Alter. Ich selbst habe erst an der Akademie entdeckt, welcher Stil zu mir passt. Davor habe ich das getan, was hier oft üblich ist – abstrakte Malerei mit Sand- und Erdfarben. Zweitens wäre es schön, mehr kollektive Ausstellungen wie Fuelbox oder Cueva zu haben. Ich schätze diese, weil sich die Werke der einzelnen Teilnehmenden dort ergänzen und man sowohl andere Künstler*innen als auch ein neues Publikum kennenlernt.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Ich will auch im Ruhestand noch so viel Begeisterung für die Malerei spüren. Außerdem hoffe ich, körperlich noch fit genug dafür zu sein – denn es kann anstrengend sein, meine Leinwände selbst aufzuziehen oder die großen Bilder hin- und herzutragen.

Welche luxemburgische Künstlerin empfehlen Sie? 

Meine Schwester Dani Blasen. Seit ewig malt sie mit viel Leidenschaft und inspiriert mich.