WirtschaftsmissionLuxemburger Weltraumsektor stellt sich in Dubai vor

Wirtschaftsmission / Luxemburger Weltraumsektor stellt sich in Dubai vor
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind Luxemburgs wichtigster Handelspartner am Persischen Golf. Das auf dem Bild zu sehende höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, wurde mit Glas und Stahl aus Luxemburg errichtet. Foto: AFP/Giuseppe Cacace

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Am Sonntag beginnt eine Luxemburger Wirtschaftsmission in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vertreter von über 30 Unternehmen aus dem Weltraum-Sektor begleiten Wirtschaftsminister Franz Fayot nach Dubai. Neben der Beteiligung an einer der wichtigsten sektoriellen Messen steht die vor Kurzem eröffnete Weltausstellung im Fokus des Besuchs.

Nach Monaten im Bann von Pandemie und Lockdowns, Monaten, in denen alle Kontakte auf die digitale Ebene verbannt waren, wagen die Menschen es, nach und nach wieder zu verreisen. Auch die Luxemburger Unternehmen wollen international wieder physisch Präsenz zeigen.

Ziel der aktuellen Wirtschaftsmission ist derweil nicht mehr das Knüpfen neuer Kontakte. Man kennt sich bereits. Offizielle Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterhält Luxemburg seit nunmehr 40 Jahren. Die VAE sind mit Abstand Luxemburgs wichtigster Handelspartner am Persischen Golf, sowohl beim Warenhandel als auch für Finanzdienstleistungen. Rund 170 Luxemburger leben in den VAE.

Ihren wahren Startschuss hatten die Beziehungen beider Länder im Jahr 2005. Gemeinsam mit Großherzog Henri, Wirtschaftsminister Jeannot Krecké und Finanzminister Luc Frieden reiste damals eine bedeutende Wirtschaftsdelegation nach Abu Dhabi und Dubai. Im Rahmen des Besuchs wurde 2005 ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet. Gleichzeitig wurde ein „Luxembourg Trade and Investment Office“ zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen eröffnet. Zu dieser Zeit waren Luxemburger Schiffe des Unternehmens Jan de Nul gerade mit dem Bau einer der berühmten Palmeninseln vor Dubai beschäftigt.

„Wir wollen von jetzt an einmal pro Jahr diese Gegend bereisen“, sagte Krecké damals gegenüber dem Tageblatt. Das gesetzte Ziel wurde mehr als eingehalten. Die Luxemburger Wirtschaft wird von der boomenden Geschäftsmetropole in der Wüste angezogen wie ein Magnet. In kein anderes Land hat es in den letzten Jahren mehr Wirtschaftsmissionen gegeben. Zwischen 2005 und 2020 gab es insgesamt 53 Wirtschaftsmissionen oder andere hochrangige Besuche aus Luxemburg in den VAE. Eine Botschaft wurde 2011 in der Hauptstadt Abu Dhabi eingerichtet. Das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, wurde mit Glas und Stahl aus Luxemburg errichtet.

Weltraum als Diversifizierung der Wirtschaft

Seit der ehemalige Wirtschaftsminister Etienne Schneider 2016 die „Space Resources Initiative“ gestartet hat, gibt es ein weiteres Feld der Zusammenarbeit der zwei Länder. Beide sehen den Weltraum als weitere Möglichkeit, ihre nationalen Volkswirtschaften zu diversifizieren. Jedoch geben sich die Vereinigten Arabischen Emirate nicht mit einer Vision von etwas Rohstoffabbau im Weltraum zufrieden. In den VAE denkt man größer – und setzt hierfür die notwendigen Millionen ein. Innerhalb von weniger als 100 Jahren will man eine Kolonie auf dem Mars errichten – gemeinsam mit anderen Ländern und dem Privatsektor. Eine eigene Weltraumagentur hat die VAE erst seit 2014.

Für den Anfang hatte man sich als Ziel gesetzt, als erstes arabisches Land eine Raumsonde zum Mars zu schicken. Das notwendige Fachwissen für den Bau des Satelliten kaufte man dann im Ausland ein und brachte es ins eigene Land. Am Bau der Sonde konnten so Unternehmen aus den Emiraten beteiligt werden.

Als Etienne Schneider, im Rahmen seiner letzten Wirtschaftsmission zu Beginn des Jahres 2020, der Weltraumagentur der VAE einen Besuch abstattete, war alles noch ein Projekt. Doch bereits zu Beginn dieses Jahres konnte die erfolgreiche Ankunft der Sonde verkündet werden. Eine echte Leistung: Rund 50 Prozent aller Mars-Missionen scheitern. Nur sehr wenige Länder haben es bisher geschafft, eine Sonde in die Umlaufbahn von Mars zu bringen.

Luxemburger Stand auf der Messe

Nun wird weiter investiert. In einer „Zukunftsstadt“ in den VAE soll an den notwendigen Technologien für eine Weltraum-Kolonie geforscht werden. Alles Themen, für die sich auch Luxemburg interessiert. Ähnliche Ziele verfolgt beispielsweise das in Esch beheimatete Forschungszentrum European Space Resources Innovation Centre“. Für 2024 haben die VAE eine Mondlandung samt kleinem Rover geplant.

In diesem Zusammenhang haben sich die VAE wohl auch um den „International Astronautical Congress“ (IAC) bemüht. Die Messe findet dieses Jahr erstmals im Nahen Osten, in Dubai, statt. Es ist „das wichtigste jährliche Treffen des weltweiten Raumfahrt-Ökosystems und zieht jedes Jahr fast 6.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt an“, schreibt die Luxemburger Regierung.

Für diese 72. Ausgabe der Messe haben Handelskammer, Wirtschaftsministerium und die etwa drei Jahre junge „Luxembourg Space Agency“ (LSA) nun einen „Luxemburger Stand“ organisiert, um auf die Weltraum-Kompetenzen des Großherzogtums aufmerksam zu machen. Wirtschaftsminister Franz Fayot wird eine Wirtschaftsmission bestehend aus Vertretern von Institutionen, Forschungszentren und von über 30 Unternehmen in das Emirat begleiten. Es ist das dritte Mal, dass Luxemburg an dieser Messe teilnimmt.

Es wird zudem nicht die letzte Reise einer Wirtschaftsdelegation aus Luxemburg in die VAE sein. Während der sechs Monate der Weltausstellung, die vor etwa drei Wochen ihre Tore geöffnet hat, hat allein die Luxemburger Handelskammer sechs Missionen geplant. Jede Mission steht unter einem anderen thematischen Fokus. Der Weltraum macht nur den Anfang.

Die Vereinigten Arabischen Emirate

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind eine Föderation von sieben Emiraten an der Küste des Persischen Golfs. Das Land grenzt an Saudi-Arabien und Oman. Die Hauptstadt der VAE ist das ölreiche Abu Dhabi, als bekannteste Stadt gilt Dubai. Es zählt fast zehn Millionen Einwohner (rund 90 Prozent davon sind ausländische Staatsangehörige). Mit einer Fläche von 83.600 km2 sind die VAE etwa dreimal so groß wie Belgien.

Die VAE sind ein junges Land. Dieses Jahr feiert es den 50. Geburtstag seiner Unabhängigkeit. Anfangs dominierte die Wüste. Das Tauchen nach Perlen war damals einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Mit der Ölförderung wurde alles anders. Der Reichtum kam. Milliarden flossen ins Land.

Seit Jahren fährt die Wirtschaft des Landes nun auf der Überholspur. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern aus der Region begriffen die Herrscher in den VAE rasch, dass Öl endlich ist. Seitdem werden die Einnahmen aus dem Öl genutzt, um die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren. Bereits seit Jahrzehnten werden, vor allem in Dubai, Milliarden investiert, um künstliche Inseln, Hotels, Messezentren, Forschungszentren, Flughäfen und den höchsten Wolkenkratzer der Welt zu bauen. Diese neue Infrastruktur, gekoppelt an eine fast inexistente Besteuerung, soll Firmen, Geschäftsleute und Touristen aus aller Welt anziehen.

Enge Wirtschaftsbeziehungen

Rund 20 Luxemburger Unternehmen sind in den VAE aktiv. Dazu zählen der Stahlhersteller ArcelorMittal, die Anwaltskanzlei Arendt & Medernach, die Banken BIL und Havilland, der Zahlungsdienstleister Clearstream, die Luftfrachtgesellschaft Cargolux, das Bauunternehmen Giorgetti, das Logistikunternehmen Wallenborn und der Satellitenbetreiber SES. Bei LuxairTours ist das Land seit 2018 im Katalog vertreten.

Unternehmen aus den VAE sind gleichzeitig auch in Luxemburg präsent. Dazu zählt unter anderem die DIA (Abu Dhabi Investment Authority), der weltweit drittgrößte Staatsfonds. Das von ihm verwaltete Vermögen wird auf mehr als 800 Milliarden US-Dollar geschätzt. Er hat sich mit der Gesellschaft Silver Holdings in Luxemburg etabliert. Auch einige weitere Staatsfonds der VAE sind hierzulande vertreten. Seit 2010 hat der auf den Hotelmarkt ausgerichtete Keramikhersteller RAK Porcelain Europe seinen europäischen Hauptsitz in Windhof.

Der Warenhandel zwischen beiden Ländern schwankt stark. Im Jahr 2015 hatten die Exporte aus Luxemburg mit 182 Millionen Euro ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. 2020 waren es nur noch 41 Millionen. Die Importe aus den VAE betrugen im Schnitt der letzten fünf Jahre rund 20 Millionen Euro. Das Großherzogtum darf sich jedes Jahr über einen Überschuss in der Handelsbilanz freuen.

Gewichtiger sind die Kontakte beider Länder im Bereich der Dienstleistungen, vor allem bei den Finanzdienstleistungen. Das Geschäft wächst seit Jahren. Während der Handelsumsatz 2013 insgesamt 190 Millionen Euro betragen hatte, waren es 2019 bereits 543 Millionen Euro. Auch in diesem Bereich erwirtschaftet Luxemburg einen Überschuss: 67 Millionen waren es im Jahr 2019 – 125 Millionen Euro im Jahr 2018.

Vor etwa drei Wochen hat die Weltausstellung „Expo 2020'“ ihre Türen geöffnet. Die sieben Milliarden Dollar teure Messe gilt als größte Veranstaltung weltweit seit Beginn der Pandemie.
Vor etwa drei Wochen hat die Weltausstellung „Expo 2020'“ ihre Türen geöffnet. Die sieben Milliarden Dollar teure Messe gilt als größte Veranstaltung weltweit seit Beginn der Pandemie.  Foto: AFP/Giuseppe Cacace

Nool op de Kap
25. Oktober 2021 - 14.05

Op dem Kulturprogramm fun der Expo zu Dubai , déi 10 Joer an Planung war , steet a goldenen Buchstaben «  MIR WËLLE BLEIWEN WAT MIR G I N » Wat mir GIN , wëssen v‘leicht d‘Araber , awer mir gepickten Lëtzëbuerger nach nët êsou genau , oder ? Haaptsaach d‘Maggy trefft den Nool op de Kap wann hat seet héich zefridden iwer dës Investitioun an d‘nohaltech Zukunft ze sin , an dass munsch Gespréicher an der Wüste fir eis Wirtschaft och fun groussen «Notsens  »KÔNNEN sin. Den Asatz an Dubei sollt sech rentéiren well hien jo schliesslech 32.000.000 Teuros gekascht hätt ! Eng Klengeschkeet well de Mital huet de Stool, an d’Guardian d‘Glas gratis als Reklam geliwert. Dass 25.ooo.ooo geimpfen Besicher aus der ganzer weiter Welt erwacht gin ass eng Leeschtung ,well di meecht kommen mam Flieger an déi aner mam Schöff an fueren och esou gesond an sëcher erëm heem. Mir schenken den Dubeier eisen Pavillon als wéi gesot Investitioun an den Avenir an als merci Déi nächst Weltenausstellung ass um Mound oder Mars, daat hängt ganz fun eiser Spacefuerschung am Riesenrad op der Fouer of .

Realist
25. Oktober 2021 - 0.40

Die Pleite des Jahrhunderts wird bei der Geldverschwendung des Jahzehnts vorgestellt. Sowas bringen nur wir fertig.

Stiwi
24. Oktober 2021 - 18.22

@wieder mann??genau und Fränzi und Maggi mittendrin statt nur dabei

Wieder Mann
24. Oktober 2021 - 11.39

Die Wirtschaftsmissionare aus Luxemburg sind CO2 neutral mit dem Segelschiff nach Dubai gereist und werden getreu den Leitlinien der grünen Ideologie die Raketen mit Biosprit ins All fliegen lassen und die Satelittentechnik wird ausschließlich nur zu friedlichen Zwecken genutzt. Oder?