GesundheitErkältungswelle erfasst Luxemburg: Experten empfehlen, vor Arztbesuch Schnelltest machen

Gesundheit / Erkältungswelle erfasst Luxemburg: Experten empfehlen, vor Arztbesuch Schnelltest machen
Wenn Beschwerden wie Schnupfen und andere Erkältungsanzeichen auftreten, gilt es, wachsam zu sein. Denn eine Infektion mit dem Coronavirus kann ähnlich aussehen.  Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Herbst ist in Luxemburg angekommen und mit trüben Regentagen kommen bei vielen auch Schnupfen, Husten oder Schlappheit. Bei Betroffenen lösen diese Beschwerden aktuell schnell Verunsicherung aus, denn schließlich könnte auch eine Infektion mit dem Coronavirus dahinterstecken. Da eine Erkältungswelle das Großherzogtum erfasst hat, erklären die Allgemeinmediziner Stéphanie Obertin und Guillaume Steichen, was beim Gang zum Arzt zu beachten ist. 

Der Generalsekretär der „Association des médecins et médecins-dentistes“ (AMMD), Guillaume Steichen, ist Hausarzt und stellt fest, dass momentan noch mehr Menschen in die Praxis kommen als ohnehin schon um diese Zeit
Der Generalsekretär der „Association des médecins et médecins-dentistes“ (AMMD), Guillaume Steichen, ist Hausarzt und stellt fest, dass momentan noch mehr Menschen in die Praxis kommen als ohnehin schon um diese Zeit Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Die Nase ist verstopft, Husten setzt ein, man fühlt sich schlapp. Nicht unüblich im Oktober, denn mit dem trüben Herbstwetter kommt auch die Erkältungszeit. Und die sorgt in Luxemburg aktuell für volle Arztpraxen, wie Dr. Stéphanie Obertin vom „Cercle des médecins généralistes“ (CMG) und Dr. Guillaume Steichen von der „Association des médecins et médecins-dentistes“ (AMMD) bei ihrer tagtäglichen Arbeit feststellen. „Generell mögen Viren das feuchte und kalte Wetter. Aber im Moment ist wirklich extrem viel los – sogar mehr als sonst um diese Zeit“, stellt Allgemeinmediziner Guillaume Steichen fest. So würden momentan viele Menschen mit Magen-Darm-Infekten, Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und Erkältungen einen Arzt aufsuchen. 

In diesem Herbst gibt es also besonders viele Infektionen, dabei sah die Situation im vergangenen Jahr um diese Zeit noch ganz anders aus: „Die Hygienemaßnahmen haben damals Ansteckungen verhindert und es gab kaum Infektionen, das war schon besonders für die Jahreszeit. Dadurch wurde das Immunsystem der Menschen aber auch weniger stimuliert und ist nun anfälliger“, erklärt Dr. Steichen. Die Allgemeinmedizinerin Stéphanie Obertin spricht davon, dass „das Immunsystem in der vergangenen Zeit auf Sparflamme war.“ Da zudem mittlerweile viele durch die Impfung geschützt seien und man wieder etwas nachlässiger mit den „gestes barrières“ umginge, ist die Erkältungswelle in diesem Jahr etwas früher gekommen und fällt zudem heftiger aus.

Verwechslungsgefahr

Auch die Präsidentin des „Cercle des médecins généralistes“ (CMG), die Allgemeinmedizinerin Stéphanie Obertin, hat in ihrer Arztpraxis aktuell alle Hände voll zu tun
Auch die Präsidentin des „Cercle des médecins généralistes“ (CMG), die Allgemeinmedizinerin Stéphanie Obertin, hat in ihrer Arztpraxis aktuell alle Hände voll zu tun Foto: Editpress/Sandra Schmit

Es ist also sehr wahrscheinlich, dass bei Menschen aktuell Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten oder Müdigkeit auftreten – und doch löst das vor dem Hintergrund der Pandemie schnell Besorgnis aus. Denn unter anderem diese Beschwerden können Anzeichen für eine Infektion mit dem Coronavirus sein. „Corona ähnelt anderen, viralen Infekten. Deshalb ist es schwer, da einen Unterschied zu machen“, stellt Generalistin Stéphanie Obertin fest. Bei geimpften Personen hat eine Corona-Erkrankung zudem oft einen milden Verlauf und kann dann schnell mit einer leichten Erkältung verwechselt werden. 

Demnach gilt es bei Beschwerden wachsam zu sein und nicht gleich zur Arztpraxis zu rennen. Besser ist es, bei auftretenden Erkältungssymptomen zuerst einen Schnelltest zu machen – so der Rat des Allgemeinmediziners Guillaume Steichen: „Fällt der Test positiv aus, sollte man auf keinen Fall zur Praxis gehen, sondern stattdessen bei seinem Hausarzt anrufen oder einen Termin für eine Telekonsultation vereinbaren.“ Normalerweise wird dann ein Rezept für einen PCR-Test verschrieben, das von einem Angehörigen in der Praxis abgeholt werden kann oder per E-Mail verschickt wird. Dieser Test ist dann kostenlos. Fällt auch der Test positiv aus, muss der Betroffene in Isolation und bekommt weitere Schritte von der Gesundheitsbehörde mitgeteilt. 

Gang zum Arzt

Bei einem negativen Schnelltest kann der Patient bedenkenlos seinem Hausarzt einen Besuch abstatten. In den Arztpraxen gilt Maskenpflicht und es wird Desinfektionsmittel bereitgestellt. Und: „In den Warteräumen stehen die Stühle weit auseinander, außerdem wird regelmäßig gelüftet. Es wird alles dafür getan, dass Patienten sich nicht gegenseitig anstecken“, verspricht Dr. Steichen. Ob ein Arztbesuch notwendig ist, hängt immer von der Verfassung des Patienten und den Symptomen ab. So sind ein schlechter Allgemeinzustand, hohes Fieber und Atemprobleme – beispielsweise beim Treppensteigen – Steichen zufolge deutliche Anzeichen dafür, dass Patienten das Gespräch mit ihrem Hausarzt suchen sollten. 

Erkältung, Grippe oder Corona? 

Erkältungen, Grippen und Infektionen mit dem Coronavirus äußern sich durch ähnliche Krankheitsanzeichen. Deshalb ist es wichtig, sich im Zweifelsfall an einen Arzt zu wenden. Bevor man dessen Praxis einen Besuch abstattet, sollte man einen Corona-Schnelltest machen. Bei einem positiven Ergebnis soll man sich per Telefon oder Telekonsultation an den Hausarzt wenden. Fällt der Test negativ aus, findet der Mediziner bei einem Besuch des Patienten in der Praxis unter anderem durch Abhören der Brust und durch das Abchecken des Allgemeinzustandes des Erkrankten heraus, ob diesen eine simple Erkältung oder möglicherweise doch die Grippe erwischt hat. Grippen treten typischerweise eher in den Wintermonaten Januar und Februar auf, momentan sind es also eher Erkältungen, die den Menschen in Luxemburg zu schaffen machen. 

Leichte Erkältungssymptome könne man hingegen auch mit einfachen Mitteln aus der Haushaltsapotheke bekämpfen – etwa Meerwasserspülungen für die Nase oder Paracetamol bei Schmerzen. Sport und körperliche Anstrengung sollten erst mal vermieden werden, um dem Körper nicht die notwendige Energie zur Bekämpfung der Viren zu rauben. Es gilt: ausreichend Ruhe, bis die Beschwerden abklingen. „Wenn es spätestens nach dem dritten Tag noch nicht besser geht, sollte man allerdings seinen Hausarzt aufsuchen“, rät Dr. Steichen. So dass Erkrankte spätestens danach hoffentlich schnell wieder auf dem Weg zur Besserung sind. 

venant
23. Oktober 2021 - 13.26

@ HTK. "Nur nicht hysterisch werden. Wer gegen Corona geimpft ist hat mit ziemlicher Sicherheit eine Erkältung." Ich hab 3 Freunde, alle vor 6 Monaten geimpft, die wurden gestern mit Corona ins Spital eingeliefert nach eine Feier ohne Masken.

HTK
23. Oktober 2021 - 9.22

Mit all diesen Wellen,wohl dem der surfen kann. Musste gestern im Restaurant niesen.Die Blicke hätten sie sehen müssen.Also.Nur nicht hysterisch werden. Wer gegen Corona geimpft ist hat mit ziemlicher Sicherheit eine Erkältung.

Risikopatient
23. Oktober 2021 - 8.26

Keng loscht mech beim dr an der salle d'attente ustiechen ze loossen. Vun ongeimpften hirni... da kennt den dr heem, bei risikopatienten, 3x geimpft, et pour cause

yvette
22. Oktober 2021 - 23.12

Wie geet da mat enger Erkältung bei den Dokter, wou d'Wartezëmmer voller Houschterte si mat Gripp a Covid? Et gëtt kee Medikament wat hëlleft, 4 Grog an an d'Bett fir 3 Deeg.

Gaston de la Piquouse
22. Oktober 2021 - 21.23

Schnupfen und Husten = Erkältung = Grippe = Covid +Test und Impfung mit Nachwehen = ? oder Amen........!!!!

Jimbo
22. Oktober 2021 - 18.12

Se sollen och mol Empfehlen den Vit. D testen ze loossen. Mee dorops ass jo naischt verdingt wann dLeit gesond bleiwen..