BasketballDer Kapitän der Musel Pikes, Jean Kox, blickt Zuversicht in die Zukunft

Basketball / Der Kapitän der Musel Pikes, Jean Kox, blickt Zuversicht in die Zukunft
Jean Kox und die Musel Pikes haben derzeit einen schweren Stand – doch der Zusammenhalt soll dem Team helfen, unten rauszukommen Archivbild: Jerry Gerard/Tageblatt

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Der Saisonauftakt verlief bei den Musel Pikes alles andere als nach Plan: Nach vier Spieltagen konnten sie noch kein Spiel gewinnen und stehen mit Steinsel am Tabellenende. Kapitän Jean Kox bleibt dennoch zuversichtlich und hebt hervor, dass die Stimmung und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft nach wie vor intakt sind.

„Wenn man noch kein Spiel gewonnen hat, läuft manches nicht, wie es soll“, erklärt Jean Kox. Wie so oft haben die Musel Pikes mit Verletzungspech zu kämpfen: Gleich am ersten Spieltag verletzte sich Profispieler Lew Stallworth so schwer, dass die Vereinsverantwortlichen sich nach einem neuen Profispieler umschauen mussten. Ein Ersatz wurde zwar gefunden, doch administrative Behördengänge sind seit Ende September erneut aufwendiger geworden, sodass alles mehr Zeit in Anspruch nimmt. „Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt, alles andere haben wir nicht in der Hand“, sagt der Kapitän der Musel Pikes. Er erklärt, dass es schneller gehe, wenn ein Amerikaner bereits in Europa war oder sich gerade in Europa befindet, doch auf dem europäischen Markt sehe es momentan schwierig aus, sodass die Pikes sich für einen Profispieler entschieden haben, der gerade in den USA ist. „Genau wie das Verletzungspech ist dies ein Faktor, den wir nicht beeinflussen können“, fügt Kox hinzu.

Durch vier Niederlagen kann ein Team schnell ins Hintertreffen gelangen. Doch Kox unterstreicht, dass die Saison noch lang ist: „Jedes Spiel ist wichtig und da die Liga sehr ausgeglichen ist, gibt es keine einfachen Spiele, vor allem nicht für uns. Doch alles ist möglich; andere Mannschaften haben auch Punkte liegen lassen. Es ergibt keinen Sinn, jetzt Hypothesen aufzustellen oder sich durch Rechnungen verrückt zu machen. Die Situation ist, wie sie ist. Wir müssen einfach ins Rollen kommen.“

Nachdem die Moselaner vor zwei Jahren in der abgebrochenen Corona-Saison Vizemeister wurden und das Pokalendspiel erreicht hatten, kam eine eher durchwachsene Saison 2020/21 – und auch die aktuelle Spielzeit scheint keine leichte zu werden. Die „Achterbahnfahrt“ der Moselaner sieht der Kapitän jedoch gelassen: „Mit dem Alter weiß man mit solchen Situationen umzugehen (lacht). Natürlich ist es angenehmer, gleich oben mitzumischen, doch aus solchen Erfahrungen lernt man viel: sowohl die jüngeren als auch die älteren Spieler. Alles trägt seine Früchte, auch wenn man das nicht immer auf Anhieb sieht“, so der 31-Jährige, der erklärt, dass man stets das Beste aus jeder Situation ziehen müsse. Ein positiver Aspekt ist dem Kapitän der Pikes zufolge, dass die Stimmung innerhalb der Mannschaft nach wie vor gut ist: „Seit ich bei den Musel Pikes spiele, habe ich noch nie erlebt, dass mit dem Finger auf jemanden gezeigt wird oder man sich nach dem Spiel anmotzt. Wir sind eine eingeschworene Familie und halten stets zusammen. Das ist besonders in schweren Zeiten wichtig. Wäre das nicht der Fall, kann es auch sehr schnell den Bach runtergehen.“

Dünner Kader

Mit Chris Dentzer und Eric Steffen fehlen wichtige Ergänzungsspieler und mit Joe Kalmes hat ein Spieler der Startfünf den Verein Richtung Düdelingen verlassen. Abgänge, die schwer wiegen und zur Konsequenz haben, dass der Kader sehr dünn besetzt ist. Ein gewisser Umbruch findet in der Mannschaft statt. „Aufgrund von Verletzungen integrieren wir Cadets-Spieler in die Trainingseinheiten, damit wir genügend Spieler haben. Den Jungen muss man jedoch Zeit lassen. Es ist nicht einfach, die Abgänge zu kompensieren, weshalb es schwierig ist, mit unserer Rotation über 40 Minuten konstant zu agieren. Das ist aktuell auch unser Hauptproblem. Ich will hinzufügen, dass der Verein sich durchaus umgeschaut hat, um neue Spieler zu engagieren, doch die Wahl der möglichen Kandidaten fiel dann doch aus diversen, auch nachvollziehbaren Gründen auf andere Vereine“, erklärt der Kapitän der Musel Pikes.

Auch im Vorstand gab es gleich zu Anfang der Saison eine personelle Änderung: Präsident Stéphane Chaumont ist zurückgetreten, ein Nachfolger ist jedoch noch nicht gefunden worden. Jean Kox zufolge war klar, dass er nur vorübergehend den Präsidentenposten bekleiden würde. „Ein Präsident hat vor allem eine repräsentative Aufgabe, die administrativen Angelegenheiten werden oft von anderen Vorstandsmitgliedern übernommen. Der Vorstand ist aktiv und erledigt seine Aufgaben. Mir ist lieber, wir haben keinen Präsidenten, aber einen Vorstand, der aktiv ist, als umgekehrt.“

Nachdem die Musel Pikes am Mittwoch im Pokalwettbewerb den ersten (zwar knappen) Erfolg gegen den Nationale-3-Verein Schieren feiern konnten, will man auch in der Meisterschaft einen ersten Sieg sichern. Kox und Co. hätten sicherlich nichts dagegen, wenn es bereits heute klappen würde: Die Musel Pikes treten in Fels gegen die Arantia an.