FußballFLF-Nationaltrainer Dan Santos beruft 23 Spielerinnen für nächsten Doppeltermin

Fußball / FLF-Nationaltrainer Dan Santos beruft 23 Spielerinnen für nächsten Doppeltermin
Dan Santos bereitet sein Team auf zwei ganz unterschiedliche Gegner vor  Foto: Gerry Schmit

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Für die FLF-Damen werden die nächsten beiden Auswärtsspiele der WM-Qualifikation nicht weniger kompliziert. In Wien-Neustadt (AUT) und in Ohrid (MKD) stehen am 22. und 26. Oktober zwei komplett unterschiedliche Aufgaben auf dem Programm. Nationaltrainer Dan Santos hat sein 23-köpfiges Aufgebot etwas umgekrempelt und setzt auf mehr Variabilität und junge Talente.

Vor einem Monat bestritt die Luxemburger Damen-Auswahl ihr allererstes WM-Qualifikationsspiel. Nach einem 0:4 gegen Nordirland wurde die Mannschaft im Stade de Luxembourg in der Nachspielzeit des Duells gegen England hart bestraft und kassierte noch drei Gegentreffer (0:10). Fehler, aus denen die Frauen lernen sollen, wie Trainer Dan Santos am Donnerstagmorgen erklärte: „Wir haben nach diesem Auftakt viel positives Feedback bekommen, die Leute hatten Verständnis. Es war eine Premiere für uns alle. Jetzt müssen wir aber wieder einen Schritt nach vorne machen und zeigen, dass wir eben nicht mehr drei Tore nach der 90. Minute zulassen.“

Anders als vor einem Monat wurden nur zwei Torhüterinnen für die Auswärtsspiele in Österreich und Nordmazedonien nominiert. „Ich wollte eine zusätzliche Feldspielerin mitnehmen“, erklärte der Coach. Damit öffnete sich auch die Tür für junge Talente, wie beispielsweise Caroline Jorge. Die 15-jährige Stümerin erzielte Ende September im Dress der U17 drei Tore für die Nachwuchs-Löwinnen. „Sie hat eine gute Kampagne bestritten und wird in ein paar Wochen 16. Sie wird sicherlich ein paar Minuten gegen Nordmazedonien bekommen. Die Leute und Spielerinnen sollen sehen, dass es nicht um das Alter, sondern um das Talent geht. Sie stellt für uns eine interessante Kandidatin für die Zukunft dar.“

Während Leila Schmit (14) noch zu jung ist, könnten die talentierten Charlotte Schmit (15) und Luisa Bras (15) ab 2022 ebenfalls zur A-Mannschaft stoßen. „Es sind fünf neue Mädchen im Kader, davon sind drei noch nicht volljährig. Das verspricht für die Zukunft“, sagte Santos. 

Auch bei den gestandenen Spielerinnen gab es personelle Änderungen. Nach ihrer Verletzungspause kämpfte sich Kim Olafsson zurück. Die 23-jährige Tochter einer Luxemburgerin und eines Isländers trat kurzzeitig in den U-Mannschaften des Inselstaates an, wird in Zukunft aber den Dress der FLF-Auswahl tragen. „Sie hat einen langen Weg hinter sich, ist erfahren und ein weiteres Profil, das wir so nicht im Kader haben. Dass sie nominiert ist, bedeutet auch, dass sie einsatzbereit ist. Ich nehme niemanden mit, nur um derjenigen einen Gefallen zu tun.“ Sadine Correia und Lisa Kneip sind beide noch verletzt. 

Bestandsaufnahme

Auf der Liste der 23 Spielerinnen steht dagegen diesmal Kate Thill. Die Studentin der University of Bridgeport im US-Bundesstaat Connecticut war während der ersten Länderspiele in den USA geblieben, um sich einzuleben. „Das war so abgemacht. Es war auch klar, dass sie diesmal wieder dabei sein würde. Sie hat in den Staaten auch schon zwei, drei Tore geschossen und mir ein paar Videos geschickt.“ Zudem stand Fitness-Coach Kevin Rutare in Kontakt mit dem Trainerteam der Uni, weshalb „wir alle Werte haben. Sie gehört vom Fußballerischen her zu den Top fünf der Mannschaft, muss aber noch an der Athletik arbeiten. Sie wird durch diese Erfahrung viel Reife mitbringen. Ich erwarte mir schon viel von ihr.“ 

Am Sonntag werden die FLF-Frauen einen ersten gemeinsamen Trainingstag in Monnerich verbringen, am Donnerstag geht es per Linienflug nach Wien. Der Doppeltermin beginnt mit einer großen Schwierigkeit. Genau wie England ist Österreich weiterhin ungeschlagen. „Diese Auswahl besteht zu 90 Prozent aus Bundesliga-Spielerinnen. Das macht, dass sie im Endeffekt vielleicht drei Prozent weniger stark als England sind … In diesem Spiel gegen England war unsere Art und Weise einfach nicht gut, das wollen wir besser machen.“ Ein Geheimnis wurde bereits gelüftet: Santos wird auf eine andere defensive Ausrichtung setzen als gegen England. 

Vier Tage später gastiert die Mannschaft in Ohrid. Die Stadt in Nordmazdonien liegt drei Busstunden vom Flughafen in Skopje entfernt. Mit null Punkten steht die Nation ebenfalls ganz hinten in der Tabelle der Gruppe D. „Sie sind trotzdem noch auf einem höheren Level als wir und haben auch schon mehrere Qualifikationsspiele hinter sich. Aber wir können spielerisch mithalten. Es wird auch ein paar Änderungen auf unserer Seite geben.“ Um Zähler geht es jedoch nicht: „Auch gegen Nordmazedonien können wir nicht mit Punkten rechnen, aber zumindest handelt es sich um einen Gegner, an dem wir uns messen können. Es ist unser Ziel, schnell auf deren Niveau zu gelangen. Es ist unsere Bestandsaufnahme.“ 

Im Überblick

Das FLF-Aufgebot:
Tor: Lucie Schlimé, Natascha Kremer
Verteidigung: Cathy Havé, Noémie Tiberi, Emma Kremer, Jessica Berscheid, Jessica Becker, Marianna Lourenco, Jill de Bruyn
Mittelfeld: Marta Estevez, Laura Miller, Marisa Soares, Noémie Raths, Edina Kocan, Kelly Mendes, Gabriela Crespo
Angriff: Kim Olafsson, Isabel Albert, Joana Lourenco, Kimberly dos Santos, Julie Marques, Kate Thill, Caroline Jorge

Das Programm:
Am 22. Oktober in Wien-Neustadt: Österreich – Luxemburg
Am 26. Oktober in Ohrid: Nordmazedonien – Luxemburg