FLFLeandro Barreiro über das ausverkaufte Stadion in Faro: „Wir müssen uns selbst anpeitschen“

FLF / Leandro Barreiro über das ausverkaufte Stadion in Faro: „Wir müssen uns selbst anpeitschen“
Leandro Barreiro  Foto: Gerry Schmit/sportspress.lu

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18.000 Zuschauer – ausverkauft. Oder um es anders auszudrücken: Andere Länder, andere Sitten. Das Estadio Algarve wird am Dienstagabend bis auf die letzte (von der UEFA zugelassene) Schale besetzt sein. Wie die Luxemburger Nationalmannschaft mit dem 12. Mann der Portugiesen umgehen wird, erklärte Bundesliga-Profi Leandro Barreiro einen Tag vor dem Anpfiff bei der Pressekonferenz. 

Wie es der Zufall (oder Corona) so wollte, spielte die Luxemburger Nationalmannschaft im Oktober 2019 zum letzten Mal in einem ausverkauften Stadion – gegen Portugal. Auch an diesem Abend hatte die Seleção deutliche Rückendeckung ihres 12. Manns in der Arloner Straße erhalten. Diesmal werden rund 18.000 heißblütige Fans die Ronaldo-Truppe anfeuern. Die Spielstätte, die eigentlich 30.305 Menschen Platz bietet, wird auf beiden Seiten hinter den Toren nicht komplett besetzt sein, da es die UEFA untersagt. Trotzdem wird eine Nation klar im Vorteil sein. Leandro Barreiro und Co. wissen genau, was sie erwartet: „Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns in einer derartigen Situation befinden. Deshalb müssen wir als Mannschaft zusammenstehen und uns gegenseitig anpeitschen.“ 

Der 21-Jährige, der bei der Pressekonferenz in nicht weniger als vier unterschiedlichen Sprachen auf die Fragen der Journalisten antwortete, kam auf die hohe Intensität in solchen Begegnungen zu sprechen: „Wir kennen unsere Qualitäten und wissen auch, was wir auf den Platz bringen müssen, um mit diesen Mannschaften auf Augenhöhe zu sein. Es ist uns oft über 60 bis 70 Minuten gelungen. Jetzt geht es darum, dass es eben auch länger reicht. Wenn uns das gelingt, ist alles möglich.“ 

Dementsprechend gibt es für den ehemaligen Erpeldinger gute Gründe, an eine Sensation gegen die Favoriten zu glauben – und auf ein gutes Abschneiden in der Gruppe A. „Im Fußball ist nichts unmöglich. Das ist eben der Charme dieses Sports. Für uns hat dennoch unsere Entwicklung Priorität. Wir konzentrieren uns nicht auf Play-offs oder Ähnliches, sondern auf unsere Fortschritte als Team.“ Er selbst will in diesem Sinne auch mehr an Toren oder Vorlagen beteiligt sein, wie er bei der Pressekonferenz hinzufügte. „Es gab auch gegen Serbien die eine oder andere Situation, bei der ich hätte abwarten sollen, oder beispielsweise an Yvandro weitergeben. Ich denke aber, dass wenn ich so weitermache, auch in Zukunft mehr zu den Treffern beitragen kann.“

„Sehe es als neue Erfahrung“

Am Samstagabend kassierte Leandro Barreiro gegen Serbien nach 27 Sekunden die schnellste Gelbe Karte seiner Karriere. „Speziell“ war das Adjektiv, das er als Beschreibung für diese Entscheidung des Schiedsrichters fand. „Ich hätte nicht gedacht, schon so früh im Spiel eine Karte zu bekommen. Ich bin ihm auf den Fuß getreten. Danach gab es nur noch zwei Optionen: Entweder lege ich mich mit dem Unparteiischen an oder eben nicht. Ich sehe es als neue Erfahrung.“ Barreiro fügte schmunzelnd hinzu: „Manchmal kam er auf mich zu und hat mich angesprochen. Ich habe nur gelacht und mir gesagt, dass ich aufpassen müsste und mein Spiel zu Ende bringen.“