Straßenrad-WMAlaphilippe verteidigt WM-Titel erfolgreich: „Doppelt schön, hier zu gewinnen“ 

Straßenrad-WM / Alaphilippe verteidigt WM-Titel erfolgreich: „Doppelt schön, hier zu gewinnen“ 
Titel verteidigt: Julian Alaphilippe wird das Regenbogentrikot ein weiteres Jahr tragen dürfen Foto: AFP/Kenzo Tribouillard

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Titelverteidiger Julian Alaphilippe hat die Träume einer ganzen Radsportnation platzen lassen und seinen Titel in einem atemberaubenden WM-Straßenrennen erfolgreich verteidigt.

Julian Alaphilippe schlug sich stolz mit der Faust auf das Regenbogentrikot und sang auf dem Podium voller Inbrunst die Marseillaise – im Publikum jubelte dem Franzosen seine Gattin Marion Rousse zu. Der 29-Jährige siegte beim Heimspiel von Topfavorit Wout van Aert in der belgischen Region Flandern nach 268,3 knallharten Kilometern auf dem Klassikerkurs von Antwerpen nach Löwen und verteidigte seinen Titel erfolgreich. Van Aert, Hoffnung von geschätzt über einer Million fanatischer belgischer Radsport-Fans am Streckenrand, wurde Elfter.

„Ich glaube, die belgischen Fans hatten auf van Aert gehofft, und viele von ihnen haben weniger nette Worte für mich gefunden, als ich mich der Ziellinie genähert habe“, sagte Alaphilippe und betonte mit einem Grinsen im Gesicht: „Das macht es doppelt schön, hier zu gewinnen.“

Silber in einem hochklassigen und von vielen Stürzen begleiteten Rennen ging an den Niederländer Dylan van Baarle, Bronze holte sich Michael Valgren aus Dänemark. Die beiden Luxemburger, Kevin Geniets und Alex Kirsch, erreichten das Ziel nicht. Geniets musste schon früh wegen Magenkrämpfen aufgeben, Kirsch stürzte und verließ das Rennen später. Von insgesamt 195 Fahrern kamen lediglich 68 im Ziel an. 

Das Rennen am Sonntag nahm zunächst den erwarteten Verlauf. Einer früh ausgerissenen siebenköpfigen Gruppe versuchte eine weitere mit 15 Fahrern zu folgen, darunter das belgische Supertalent Remco Evenepoel, das sich immens für van Aert aufopferte, und Vuelta-Sieger Primoz Roglic aus Slowenien.

Im Peloton übernahmen die restlichen sechs Belgier die Tempokontrolle und arbeiteten für van Aert. 132 km vor dem Finale war die Flucht beider Gruppen beendet. Die entscheidende Rennphase läutete Politt mit einem Angriff kurz nach der 100-km-Marke ein, die zunächst zehn Mitstreiter fand. Auch diese Fluchtgruppe wurde gestellt – Politts Kraftreserven waren danach aufgebraucht.

Angefeuert von „Wout, Wout, Wout“-Sprechchören parierte van Aert, grandios unterstützt von Evenepoel und Jasper Stuyven, der Vierter wurde, zunächst alle Attacken der Konkurrenz. Dann stach Alaphilippe, der vergangenes Jahr vor van Aert in Imola triumphiert hatte, auf der letzten Runde in Löwen aber eiskalt zu. (SID)

Ergebnisse

Straßenrennen der Männer, Antwerpen-Leuven (268,3 km):
1. Julian Alaphilippe (Frankreich) in 5:56:34 Stunden, 2. Dylan van Baarle (Niederlande) +0.32, 3. Michael Valgren (Dänemark) +0:32, 4. Jasper Stuyven (Belgien) +0:32, 5. Neilson Powless (USA) +0:32, 6. Thomas Pidcock (Großbritannien) +0:49, 7. Zdenek Stybar (Tschechien) +1:06, 8. Mathieu van der Poel (Niederlande) +1:18, 9. Florian Sénéchal (Frankreich) +1:18, 10. Sonny Colbrelli (Italien) +1:18
DNF Alex Kirsch, Kevin Geniets (beide Luxemburg)