Long live the summerLuxexpo: Ein neues Konzept zum Herbst

Long live the summer / Luxexpo: Ein neues Konzept zum Herbst
Die Verlagerung des Schwerpunktes auf Nachhaltigkeit und Innovation kam bei den Besuchern der „neuen“ Messe in den Ausstellungshallen gut an Foto: Editpress/André Feller

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Nach einer langen Durststrecke für den Einzelhandel und das Messegeschäft haben die Verantwortlichen der Luxexpo ein neues Konzept ins Leben gerufen: Mit „Long live the summer“, einer Zusammenarbeit zwischen der Handelskammer, der Stadt Luxemburg und der Luxexpo, konnten am Wochenende mehrere tausend Gäste in die Ausstellungshallen gelockt werden.

Statt dem gewohnten Messebild der Herbst- oder Frühjahrsmesse wartete auf die Besucher ein völlig neues Konzept. Start-up-Unternehmen, Handwerkskunst „made in Luxembourg“ oder etwa Secondhand-Geschäfte zogen die Kunden in ihren Bann.

Herrlich duftende Seifen lenken gleich beim Betreten der Halle 7 den Blick der Besucher auf ein Start-up-Unternehmen der besonderen Art. Bei Frughy.com stechen gleich zwei Aspekte ins Auge: Nachhaltigkeit und hautfreundlich sind die handgefertigten Stückseifen. Bewusst hat sich die Unternehmensgründerin Julia Florino-Schelling für 100 Prozent natürliche Inhaltsstoffe entschieden. Die Seife „Hermes“ etwa entsteht auf der Grundlage von Eselsmilch und spendet der Haut eine zusätzliche Portion Feuchtigkeit. Das Detox-Shampoo auf Basis von Bergamotte eignet sich für jeden Typ Haar. Entgiftend und vitalisierend ist diese feste Seife besonders empfehlenswert für Menschen mit eher fettigem Haar. Apropos feste Seife: Diese ist Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Kein Kunde mehr soll sich um verbleibende Seifenreste in Plastikflaschen ärgern. Auch die am Stand erhältlichen Seifenuntersetzer sind nachhaltig produziert. Schlicht, aber dennoch edel sind die Untersetzer aus dem italienischen Carrara-Marmor.

Viele Besucher schätzen den direkten Kontakt zum Hersteller
Viele Besucher schätzen den direkten Kontakt zum Hersteller Foto: Editpress/André Feller

Simon Loutid, ein ehemaliger Finanzmensch, kehrte dem eintönigen Reich von Zahlen und Bilanzen den Rücken zu. Während eines Freiwilligenjahres in Italien entdeckte er das Handwerk der Bäckerei und Konditorei. Nach einer erfolgreich in Italien abgeschlossenen Ausbildung gründete Loutid in Luxemburg ein neues Unternehmen: „Simon Le Financier“. Das Wortspiel hat der angehende Konditor bewusst gewählt. Einerseits steht der Unternehmensname für die ursprünglich französische Kreation des Mandelkuchens in Form eines Goldbarrens, andererseits bleibt dennoch eine Verbindung zum Wort „Finanzen“ bestehen.

Das Unternehmen stehe noch in den Kinderschuhen, sagt Simon Loutid gegenüber dem Tageblatt. Derzeit steht die Phase des Crowdfundings im Mittelpunkt, ab Januar werden dann die ersten Kuchenspezialitäten an die Kunden ausgeliefert.

Simon bleibt den Finanzen treu … in einem gewissen Sinne zumindest
Simon bleibt den Finanzen treu … in einem gewissen Sinne zumindest Foto: Editpress/André Feller

Das Konzept kommt an

Caroline Poincelot ist ebenfalls eine Start-up-Unternehmerin und setzt auf Nachhaltigkeit. Die junge Frau kleidet sich liebend gerne in Secondhand-Mode, wurde aber oftmals auf der Suche nach trendiger gebrauchter Mode in Luxemburg enttäuscht. Also entschied sich die modebewusste Geschäftsfrau mit der Gründung eines eigenen Secondhandladens unter dem Namen „pardonmycloset“ zur Belebung dieser Marktnische. Sie setzt dabei vorwiegend auf sogenannte Pop-up-Stores und Online-Shopping.

Sie verkauft aktuelle Modetrends sowie auch hochwertige Luxusstücke im Auftrag ihrer Kunden gegen eine entsprechende Kommission. Dieses Konzept funktioniert sehr gut, vor allem wegen aktueller Trends. Und auch die Idee der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzt sich immer mehr durch. Und sollte ein Kleidungsstück mal nicht verkauft werden, so spendet die dynamische Unternehmerin im Einverständnis ihrer Kunden die Kleidung an bedürftige Menschen und karitative Organisationen.

Bei den Messebesuchern scheint das neue Konzept der „Foire“ jedenfalls sehr gut angekommen zu sein. Vor allem die Pop-up-Stores, die Workshops, die Lounge und nicht zu vergessen die vielen Kostproben von Weinen, Bieren, Gin und veganen Spezialitäten erfreuten sich großer Beliebtheit.

Auge und Nase spielen bei der Kaufentscheidung auch eine Rolle
Auge und Nase spielen bei der Kaufentscheidung auch eine Rolle Foto: Editpress/André Feller