BasketballGegen Schweden verhindern die FLBB-Herren ein weiteres Debakel 

Basketball / Gegen Schweden verhindern die FLBB-Herren ein weiteres Debakel 
Alex Laurent (Nr. 11) und seine Teamkollegen taten sich gegen einen physisch überlegenen Gegner phasenweise schwer Foto: FIBA

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In ihrem letzten Spiel der zweiten Vorqualifikationsrunde für die WM 2023 unterlagen die Luxemburger Basketball-Herren am Mittwochabend Schweden mit 58:94 und verabschieden sich ohne Sieg aus der „Bubble“ im portugiesischen Matosinhos. Dennoch dürften die Spieler um die beiden Co-Kapitäne Alex Laurent und Thomas Grün wichtige Erfahrungswerte gesammelt haben.

Noch einmal eine ähnlich hohe Niederlage wie am vergangenen Samstag gegen Schweden einstecken (76:129), das wollten die Luxemburger Basketball-Herren am Mittwochabend in ihrem letzten Spiel der zweiten Qualifikationsphase für die WM 2023 unbedingt vermeiden. Dabei galt es für den Außenseiter vor dem Beginn der Partie, gleich eine weitere schlechte Nachricht wegzustecken. Nachdem Coach Ken Diederich am Dienstag gegen Portugal bereits auf den angeschlagenen Ivan Delgado verzichten musste, fehlte nun ausgerechnet Clancy Rugg. Der 29-jährige Profi des Basket Esch hatte sich in der Vorbereitung in Luxemburg bereits am Fuß verletzt, humpelte am Dienstag kurz vor dem Ende der Partie gegen die Portugiesen erneut angeschlagen vom Parkett. Ohne ihren besten Scorer und Rebounder – Rugg kam in den beiden Vorqualifikationsrunden auf Statistiken von im Schnitt 19,2 Punkten und 10,1 Rebounds – stand den FLBB-Herren gegen den großen Favoriten somit eine wahre Mammutaufgabe bevor.

Doch Alex Laurent und Co. ließen sich in den ersten Minuten gegen die Skandinavier hiervon kaum beeindrucken und nahmen den Kampf unter den Brettern gegen den 2,17 Meter großen Mattias Markusson und seine Teamkollegen an. Dabei machte im ersten Viertel ein FLBB-Akteur besonders auf sich aufmerksam: Oliver Vujakovic. Dem Studenten, der in der zweiten österreichischen Liga für die Swarco Raiders Tirol aufläuft, gelang in den ersten Minuten in der Offensive fast alles. Sechs von sieben Versuchen aus dem Feld heraus landeten im Korb und so brachte der 24-Jährige Luxemburg mit seinen 13 Punkten nach sieben Minuten sogar mit 19:16 in Führung. Ein Vorsprung, den der Gegner jedoch bis zur ersten Viertelpause durch seine bis dato stärksten Scorer Alexander Lindqvist und Christopher Czerapowicz wieder wettmachte. Nach zehn Minuten lagen die FLBB-Herren jedoch gerade einmal mit fünf Punkten zurück (19:24).

Vujakovic punktet

Doch der Start in den zweiten Druchgang verlief um einiges schwieriger. Die Skandinavier fanden besser zu ihrem Rhythmus und vor allem Markusson stellte die Luxemburger in dieser Phase vor große Probleme. Somit legte der Gruppenfavorit einen viertelübergreifenden 14:0-Lauf hin und zog auf 30:19 davon (12’). Die Spieler um Thomas Grün, der bemüht war, die eigene Defensive zu organisieren, mussten etwas mehr als vier Minuten auf einen Korberfolg warten. Dann sorgte der eingewechselte Mathis Wolff für den Befreiungsschlag und der Bartringer legte direkt noch einen weiteren Treffer drauf. Trainer Ken Diederich entschied sich in der letzten Partie des Turniers in Matosinhos dazu, viel zu rotieren. Und so konnte Wolff, für den es die ersten offiziellen Länderspiele in der A-Nationalmannschaft waren, mehrmals unterstreichen, welches Potenzial in ihm steckt. Obwohl Grün, Kalmes und Kovac im Folgenden den Rückstand auf zehn Zähler halten konnten, versenkte Dawit kurz vor dem Seitenwechsel auf der Gegenseite noch einen Distanzwurf, und so ging es für die Luxemburger mit einem 30:43-Zwischenstand in die Pause. Bis hierhin konnten Laurent und Co. den Rebound sogar ausgeglichen gestalten.

Im gefürchteten dritten Durchgang, den die Spieler von Trainer Ken Diederich am Samstag bekanntlich mit 9:40 verloren hatten, schafften es Philippe Gutenkauf sowie Oliver Vujakovic durch zwei aufeinanderfolgende Dreier, den Rückstand noch einmal auf zehn Zähler zu reduzieren (46:36, 22’), doch anschließend waren die Skandinavier kaum noch aufzuhalten und zogen zwischenzeitlich bis auf 28 Zähler davon (71:43, 29’). Am Ende gab man dieses Viertel mit 14:28 ab, nichts im Vergleich zur Hinrundenpartie. Dass es zu einem Sieg nicht reichen würde, war keine Überraschung. Doch die FLBB-Herren versuchten weiterhin, bestmöglich dagegenzuhalten, sich in der Defensive gegenseitig zu unterstützen. Und so durften auch die Auswechselspieler, wie Yannick Verbeelen, Jonathan Diederich und Tom Konen, noch einmal Wettkampfluft schnuppern. Der ehemalige Walferdinger erzielte im letzten Abschnitt sogar seine ersten Punkte im Trikot der A-Nationalmannschaft. Am Ende setzte sich Schweden mit 94:58 durch und schließt diese Qualifikationsrunde als Leader der Gruppe C ab. Das Team von Trainer Ken Diederich belegt ohne Sieg den dritten Rang und schafft es nicht in die reguläre WM-Qualifikation.

Bei der FLBB-Auswahl überzeugte Vujakovic mit 18 Punkten, neun Rebounds und vier Assists. Auch Aufbauspieler Philippe Gutenkauf traf im zweistelligen Bereich (16). Mathis Wolff steuerte sechs Rebounds bei. Diese Sparte konnte Luxemburg übrigens bis zum Schluss ausgeglichen gestalten (40:43). Weniger gut lief es hinsichtlich der Turnover, wo Luxemburg auf einen Wert von 16 kommt.

Im November geht es für Alex Laurent und Co. mit einer neuen Vorqualifikation weiter, die Gegner stehen allerdings noch nicht fest.

Statistik

Viertel: 24:19, 19:11, 28:14, 23:14
Schweden: Barton 22, Lindqvist 21, Czerapowicz 13, Dawit 12, Birgander 9, Markusson 8, Hook 5, Andersson 4, 
Luxemburg: Vujakovic 18, Gutenkauf 16, Laurent 6, Kovac 5, Grün 4, Wolff 4, Kalmes 3, Konen 2, Melcher 0, Verbeelen 0, Diederich 0
Schiedsrichter: Rutesic (MNE)/Gurion (ISR)/Gedvilas (LTU)

Im Überblick

Programm:
Vorqualifikation WM 2023,
zweite Runde:
Gruppe C (in der „Bubble“ in Matosinhos/P):

Am Mittwoch:
Schweden – Luxemburg 94:58
Bereits gespielt:
Schweden – Portugal 77:79
Portugal – Luxemburg 83:74
Luxemburg – Schweden 76:129
Portugal – Schweden 60:79
Luxemburg – Portugal 74:80

Die Tabelle: 1. Schweden 4 Spiele/7 Punkte, 2. Portugal 4/7, 3. Luxemburg 4/4