Fola-NeuzugangAls der Trainer rief: Grégory Grisez kennt Sébastien Grandjean schon länger

Fola-Neuzugang / Als der Trainer rief: Grégory Grisez kennt Sébastien Grandjean schon länger
Grégory Grisez ersetzt auf der linken Fola-Abwehrseite den abgewanderten Cédric Sacras Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Während für Spielmacher Dejvid Sinani und Stümer Zachary Hadji noch kein direkter Nachfolger gefunden wurde, ist die Situation auf der linken Abwehrseite etwas anders. Der Belgier Grégory Grisez ist relativ schnell in die Fußstapfen von Cédric Sacras getreten – wenn auch auf andere Art.

Es wird noch lange ein Gesprächsthema auf dem „Gaalgebierg“ bleiben. In diesem Sommer kehrten mit Dejvid Sinani, Zachary Hadji und Cédric Sacras drei absolute Leistungsträger dem amtierenden Meister den Rücken. Mirza Mustafic hat auf lange Sicht das Potenzial, Sinani zu beerben. Ein „Bomber“ wie Hadji wurde noch nicht gefunden. Nur auf der linken Abwehrseite scheint das Problem sofort gelöst worden zu sein – wenn auch mit einem anderen Spielertypen wie Sacras. Grégory Grisez hat mit guten Leistungen im Europapokal die in ihn gesteckten Erwartungen bereits früh erfüllt.

„Greg interpretiert seine Rolle defensiver als Cédric. Er hat nicht diese offensive Verrücktheit wie sein Vorgänger, dafür hat er sehr viel Erfahrung auf hohem Niveau, ist ein guter Junge und frisst die Kilometer auf seiner Seite. Genau wie Cédric kann er zudem auch in der Innenverteidigung aufgestellt werden“, so die Meinung von Fola-Trainer Sébastien Grandjean. Der Belgier muss es wissen, denn er kennt seinen Landsmann seit ihrer kurzen gemeinsamen Zeit beim damaligen belgischen Drittligisten UR La Louvière. „Der Trainer ist der Grund, warum ich zur Fola gewechselt bin. Es gab bereits im vergangenen Dezember eine Anfrage, aber in dem Moment hatte ich noch einen dicken Vertrag beim Beerschot“, sagt Grisez.

Obwohl acht Jahre seit ihrer ersten Zusammenarbeit vergangen sind, hat der Abwehrspieler Grandjean sofort wiedererkannt in seiner Art, Trainer zu sein: „Ich kann mich noch genau erinnern, dass er mir 2013 die Chance gegeben hat, mich in La Louvière zu beweisen. Damals wie heute ist er ein Mann mit Charakter, der seine Spieler mit Ansprachen motivieren kann. Er ist sogar noch ambitionierter, als er es damals war.“ Aber nicht nur Grandjean, sondern auch sein ehemaliger Teamkollege Aurélien Joachim (White Start Brüssel) riet ihm zu einem Wechsel nach Luxemburg. „Er hat mir gesagt, dass Fola ein seriös geführter Klub ist. Luxemburg war schon immer bei mir im Hinterkopf. Es ist ein idealer Ort für die letzten Jahre einer Karriere. Hier kann ich meine Zukunft nach dem Sport vorbereiten und zudem noch einmal am Europapokal teilnehmen“, so der 31-Jährige.

Für Grisez waren die ersten beiden offiziellen Auftritte im Fola-Trikot alles andere als einfach. „Das Problem war einfach, dass wir dem Gegner nicht genügend Respekt entgegengebracht haben. Unser Spiel war zu sehr nach vorne orientiert und das hat Lincoln sehr gut ausgenutzt. Gegen Salihorsk haben wir dann aber sofort die richtige Antwort gegeben und unser Image wieder poliert. Wir sind solidarisch aufgetreten – das lag auch an den langen Diskussionen, die wir nach der 0:5-Schlappe auf Gibraltar hatten. Trotzdem brauchen wir noch Zeit. Es sind viele neue Spieler hinzugekommen und das kann nicht von Anfang an perfekt funktionieren.“

Grisez hatte aber auch mit den Konsequenzen seiner rezenten Vergangenheit zu kämpfen. Vergangene Saison kam der Linksverteidiger beim belgischen Erstligisten Beerschot nur einmal zum Einsatz. „Ich wusste, dass es für mich schwer werden würde, aber ich wollte einmal in der ersten Liga spielen. Leider habe ich im Januar meine letzte Partie bestritten. Deshalb hat mich Sébastien Grandjean in den Vorbereitungsspielen sehr viel spielen lassen, damit ich schnell wieder in den Rhythmus komme. Am Anfang hat der Körper sich gemeldet, aber mittlerweile komme ich mit der Intensität wieder ganz gut zurecht.“

Am Donnerstag rechnet Grisez mit einem Gegner, der noch mehr von der Fola abverlangen wird als im Hinspiel: „Sie haben einen neuen Trainer, das setzt einige Kräfte frei. Zudem haben sie uns wohl im Hinspiel unterschätzt. Ich rechne damit, dass wir noch mehr leiden müssen als vor einer Woche, aber wir sind bereit, zu leiden.“

Steckbrief

Name: Grégory Grisez
Geboren am: 17.8.1989
Position: Linksverteidiger
Größe: 1,85 m
Bisherige Vereine: RAA La Louvière, URS Centre, Boussu Dur, Sporting Charleroi, CS Visé, UR La Louvière, White Star Bruxelles, Roulers, Beerschot (alle B), Fola (seit 1.7.2021)