DeutschlandLuxemburg doch nicht Risikogebiet – Asselborn: „Die Diskussionen liefen den ganzen Tag“

Deutschland / Luxemburg doch nicht Risikogebiet – Asselborn: „Die Diskussionen liefen den ganzen Tag“
RKI-Präsident Lothar Wieler Foto: dpa/Michael Kappeler

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Deutschland setzt Luxemburg vorerst nicht auf seine Liste der Risikogebiete. Bei der neuesten Aktualisierung der „Risikogebietsliste“ des Robert-Koch-Instituts findet das Großherzogtum keine Erwähnung. Am Donnerstag hatten deutsche Medien unter Bezug auf Regierungskreise berichtet, dass Luxemburg als „einfaches“ Risikogebiet eingestuft werden sollte.

Wie kurz davor die Bundesregierung tatsächlich war, Luxemburg – erneut – den Malus zu verleihen, ist unklar. Offenbar glühten die diplomatischen Telefonleitungen zwischen den beiden Ländern jedoch. „Die Diskussionen waren den ganzen Tag am Laufen“, sagt Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn am Freitagnachmittag gegenüber dem Tageblatt. „Ich habe mit meinen Leuten alles unternommen, damit in Berlin eingesehen wird, dass das nicht gut ist.“ 

Auch innerhalb der deutschen Behörden sei das Thema laut dem LSAP-Politiker debattiert worden. Ein Ereignis, dass die Entscheidung der Bundesregierung auch beeinflusst haben könnte: die länderübergreifende Hochwasserkatastrophe in der vergangenen Woche. „Luxemburger gehen ins Ahrtal helfen“, sagt Asselborn. Als Dank dafür, Grenzüberschreitungen zu erschweren, sei ein schlechtes Zeichen. Asselborn: „Ich glaube, das hätte nur Ärger gebracht.“

Für den Luxemburger Chefdiplomaten sind Grenzschließungen keine Lösung. 30 Prozent der Menschen in der EU leben in Grenzregionen, sagt er. Dieses Leben müsse respektiert werden. Im März des vergangenen Jahres hatte Deutschland plötzlich Kontrollstellen an der Grenze zu Luxemburg eingerichtet. Zudem hatte es die deutsche Regierung offenbar versäumt, die Luxemburger Regierung davor zu informieren. Die unilaterale Schließung der Grenze zu Luxemburg von Deutschland im vergangenen Jahr sowie die spätere Einstufung als Risikogebiet hatten nicht nur für Behinderungen im Verkehr gesorgt, sondern auch für diplomatische Verstimmungen. „Dieser Zirkus an den Grenzen darf sich nicht noch einmal wiederholen“, sagte Jean Asselborn am Freitag. 

Was war der Deal?
24. Juli 2021 - 15.19

Den Deutschen mehr Mercedes Diesel abnehmen oder was anderes wovon sie Zuviel haben.

jo
24. Juli 2021 - 14.13

Ich kann in den Vieharzt an der Spitze des RKI kein rechtes Vertrauen haben....

Wieder Mann
24. Juli 2021 - 13.06

@Patty: Aber , aber von Diktatur wollen wir nicht reden. Sogar als geimpfter Luxemburger sprich Ausländer geniesse ich in Deutschland mehr Rechte und Freiheiten als in Luxemburg. Fragt sich wer Diktatur ist?

Klitz
24. Juli 2021 - 11.48

@Wieder Mann Ihr Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf!

Patty
24. Juli 2021 - 10.15

Merci Härr Asselborn vir äer gudd Aarbecht and d'Rettung virun enger neier Klasseierung von der Diktaktur aus Daitschland!

Treinen G.
24. Juli 2021 - 9.21

Armes Deutschland!

Wieder Mann
24. Juli 2021 - 8.11

Herr Asselborn macht aus einer Mücke einen Elefanten und verkauft uns diese Sommergeschichte als Erfolg und Weitsicht europäischer Politik. Luxemburg als eigenständige Nation und Land ist ein Nichts im Pulk der europäischen Großmächte und wenn diese europäischen Großmächte einen Entschluss fassen , kann unser Herr Außenminister in den Talkshows noch so theatralisch die Urwaldtrommel schlagen, er nicht erhöhte wird, sondern nur ein Lächeln, Unverständnis und Kopfschütteln seiner europäischen Politfreunde die Antwort sein wird.Das Nachrichten-Sommerloch füllen oder wieder ein luxemburgisches Polit-Erfolgserlebnis verbuchen nach dem desaströsen Cahen Theatercoup.Die Äera „ Merde Alors „ nimmt immer mehr die Züge einer „ Grande Vadrouille“ an und der ehrenwerte Louis hätte seinen Spaß am Klamauk unserer luxemburgischen Politikerkaste gehabt.

migg
23. Juli 2021 - 22.02

Wisou soll daat armseileg sinn? Äise Jang huet awer recht.

De blannen Jang
23. Juli 2021 - 21.59

Eisem Chefdiplomathes noo, kann eng Grenz zougemaacht gin, déi ët an Europa iwerhaapt nët gëtt ! Merde alors , daat kann dach nët sin, oder ?

Klitz
23. Juli 2021 - 18.23

Wie dem auch sei. Dass die Infektionszahlen bei uns so angestiegen sind geht ganz allein auf die Kappe unserer Regierung und ihrer unbedachter Lockerungspolitik von Mitte Juni. Dass andere Länder dann ihre Schlussfolgerungen daraus ziehen ist deren gutes Recht und sogar Pflicht. Jetzt einen Link mit der Entsendung von Katastrophenhilfe herzustellen schlägt dem Fass den Boden aus. Armselig finde ich das. Das sind ja wohl verschiedene Paar Schuhe. In den Niederlanden hat Rutte sich für die vorschnellen Lockerungen entschuldigt und ist zurück gerudert. Wie wär‘s denn damit ?

RM Clemens
23. Juli 2021 - 17.31

Nun… ja…. nur sind hier keine Außenminister zuständig, sondern hier konkret der deutsche Innenminister Horst Seehofer. Also hätten etwaige ‘Gespräche’ mit Berlin nichts gebracht. Und daß irgendwelche ‘deutsche’ Medien etwas derartiges vermeldet hätten… das ist dann wohl an mir vorbei gegangen.