FußballErste Runde des Europapokals fällt desolat bis enttäuschend aus

Fußball / Erste Runde des Europapokals fällt desolat bis enttäuschend aus
Kein Durchkommen: Der Hesperinger Topstürmer Dominik Stolz (in Rot) war gegen NK Domzale nicht ins Spiel eingebunden Foto: Editpress/Jeff Lahr

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Selten fiel die Bilanz der luxemburgischen Vertreter im Europapokal in den letzten Jahren so ernüchternd aus wie in dieser Saison. Fola blamierte sich auf Gibraltar, dem Racing ging die Luft aus und Hesperingen schien noch nicht bereit zu sein für diese Aufgabe.

Das weitere Programm

Conference League, 2. Qualifikationsrunde:
Hinspiele am 22. Juli:

18.30 Uhr: F91 – Bohemians Dublin (IRL) (im Stade Jos. Nosbaum)
21.30 Uhr: Shaktyor Soligorsk (BLR) – Fola (im DVTK Stadion in Miskolc/UNG)
Rückspiele am 29. Juli:
19.30 Uhr: Fola – Soligorsk (im Stade Emile Mayrisch)
20.45 Uhr: Bohemians – F91 (in der Dublin Arena)

Luxemburgische Mannschaften waren es gewohnt, im Europapokal nach der ersten Runde die Segel zu streichen und teils sehr empfindliche Niederlagen einzustecken. Seit rund zehn Jahren zeigt die Tendenz jedoch in eine ganz andere Richtung. Mittlerweile ist es für die BGL-Ligue-Vertreter fast schon zur Pflicht geworden, die erste Qualifikationsrunde zu überstehen. Umso schlimmer ist es dann, wenn ausgerechnet der luxemburgische Meister mit einer 0:5-Schlappe aus der Champions League fliegt.

Die Leistung der Fola war kurz gesagt desolat. Die Niederlage gegen die Lincoln Red Imps aus Gibraltar ist einer – wenn nicht sogar der Tiefpunkt der luxemburgischen Europapokalgeschichte. Der personelle Aderlass der Escher in der Sommerpause könnte als eine Erklärung für die Schmach herhalten – tut es aber nicht. Es war jedoch ersichtlich, dass die Abgänge der Führungsspieler Zachary Hadji, Dejvid Sinani und Cedric Sacras ein großes Loch hinterlassen haben. Es ist kaum vorstellbar, dass die Neuzugänge dieses Loch in den kommenden Monaten stopfen können. Für Sacras wurde immerhin mit dem Belgier Grégory Grisez ein würdiger Ersatz gefunden.

Die Sinani-Position soll in Zukunft Mirza Mustafic einnehmen. Der 23-Jährige bringt genügend Talent mit, um irgendwann einer der stärksten Mittelfeldspieler der BGL Ligue zu sein, allerdings warfen ihn viele Verletzungen in den vergangenen Jahren zurück, weshalb er wohl noch ein bisschen Zeit brauchen wird, um sein bestes Niveau abrufen zu können. Für Hadji wurde auch perspektivisch kein Nachfolger gefunden. Fola täte gut daran, in den kommenden zwei Wochen noch einmal personell nachzulegen. Da die „Doyenne“ in der Königsklasse antrat, ist die Reise durch Europa für sie jedoch nicht vorbei. Bereits kommende Woche können sich die Escher gegen Shaktyor Soligors aus Weißrussland rehabilitieren. Da derzeit keine europäische Fluggesellschaft Weißrussland ansteuert, findet die Partie in der ungarischen Stadt Miskolc statt.

Hostert holt Habbas, Swift verpflichtet Couturier

Der US Hostert ist kurz vor Schließung des nationalen Transferfensters noch ein spektakulärer Coup gelungen. Aus Niederkorn wurde Stürmer Ryad Habbas ausgeliehen. Der Angreifer, der vergangene Saison 16 Tore erzielte hatte, war nach Meinungsverschiedenheiten in Niederkorn ausgemustert worden.

Flavio Becca kann einen Rückkehrer begrüßen. Der ehemalige Düdelinger Mittelfeldspieler Clément Couturier wird sich dem Swift Hesperingen anschließen. Der Franzose war Teil der Europa-League-Helden von 2019. Danach folgte er Becca nach Virton und zuletzt lief er für den französischen Drittligisten Bastia-Borgo auf.

Jeunesse Esch hat sich die Dienste eines Spielers eines Ligakonkurrenten gesichert. Innenverteidiger Bilal Hadraoui (RM Hamm Benfica) wird in Zukunft auf der „Grenz“ auflaufen.

Etzella und Wiltz haben hingegen zwei Spieler aus Deutschland verpflichtet. Die Ettelbrücker holten Stürmer Fatjon Celani, der zuletzt für Regionalligist FC Memmingen auflief. Der FC Wiltz 71 bediente sich in der renommierten Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart. In Zukunft wird der 20-jährige Innenverteidiger Hamza Cetinkaya für den Klub aus dem Norden auflaufen. (del/chd/sf)

Aus und vorbei ist der Wettbewerb für den Racing und Hesperingen. Die Hauptstädter traten mit einer eingespielten Mannschaft und mit dem neuen Trainer Jeff Saibene gegen die Isländer von Breidablik an. Nach der 2:0-Führung im Hinspiel ging diese Partie noch mit 2:3 verloren. Dem Racing war die Luft ausgegangen, gegen einen  Gegner, der sich mitten im Meisterschaftsbetrieb befindet. Auf der Vulkaninsel war der RFCUL dann nicht mehr zu einer Reaktion in der Lage und verlor das Rückspiel mit 0:2. Das Ausscheiden des Racing ist zu verkraften und auch nicht sehr dramatisch, da der Gegner ebenbürtig war, allerdings die bessere Physis hatte.

Hesperingen stand kurz davor, den slowenischen Vertreter NK Domzale aus dem Wettbewerb zu kegeln. Aber nur fast, denn auch der Swift konnte in der Schlussphase keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Zu zaghaft waren die Versuche des neuen Becca-Vereins im Spiel nach vorne. Das lag im Rückspiel daran, dass im Mittelfeld bis zur 70. Minute nur Spieler zum Einsatz kamen, die ihre Stärken auf der defensiven Sechser-Position haben. Das lag aber auch am bisherigen Einkaufsbummel der Hesperinger. Viel Masse, wenig Klasse. Dabei hat der Swift eigentlich ein Budget, das eine qualitativ bessere Transferpolitik zulassen würde. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass bis zum 31. Juli noch ein paar Hochkaräter hinzukommen werden. Einer davon ist Clément Couturier (siehe Kader). Trainer Vincent Hognon wird also irgendwann nicht drum herumkommen, zwei Trainingsgruppen zu gründen, denn aktuell besteht der Hesperinger Kader aus über 35 Spielern.

Erst kommende Woche wird der F91 Düdelingen in die Conference League einsteigen. Aufgrund des Klubkoeffizienten war die Mannschaft von Trainer Carlos Fangueiro direkt für die zweite Qualifikationsrunde qualifiziert. Der F91 ist gegen die Bohemians Dublin leicht favorisiert und kann noch die Ehre der Luxemburger retten. Aber auch die Iren befinden sich mitten im Meisterschaftsbetrieb, weshalb es am kommenden Donnerstag wohl zu einer umkämpften Partie kommen wird.