Euro 2020Tor, Angriff, X-Faktor: Italien und England im Vergleich

Euro 2020 / Tor, Angriff, X-Faktor: Italien und England im Vergleich
Bei Italien räumt die Altherren-Innenverteidigung aus Leonardo Bonucci (34) und Giorgio Chiellini (36/r.) alles ab Foto: AFP/Matt Dunham

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Wer hat die beste Defensive? Was kann Harry Kane ausrichten? Im Vorfeld des Finales wurden Stärken und Schwächen der beiden Mannschaften bis ins kleinste Detail analysiert.

TOR: Hier Gianluigi Donnarumma, dort Jordan Pickford – im Tor protzen beide Teams mit Extraklasse. Vor allem bei England ist das nach Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen nicht selbstverständlich. Doch Evertons Schlussmann Pickford (27) gibt der Defensive endlich Sicherheit, bei der EM wurde er erst im Halbfinale erstmals bezwungen. Das größere Versprechen für die Zukunft ist aber Donnarumma. Der 22-Jährige, der schon mit 17 sein Debüt gab, bestreitet sein erstes großes Turnier. Zuletzt blieb er 1.168 Minuten ohne Gegentor. Vorteil: Italien.

ABWEHR: Beide Teams rückten während der EM nicht von ihrer Viererkette ab. England setzt dabei auf die Manchester-Profis Kyle Walker, John Stones (beide City), Harry Maguire und Luke Shaw (beide United). Vor allem „Shawberto Carlos“ spielt bislang auch offensiv ein überragendes Turnier. Bei Italien räumt die Altherren-Innenverteidigung aus Leonardo Bonucci (34) und Giorgio Chiellini (36) alles ab – flankiert von Giovanni Di Lorenzo und Emerson, der irgendwie den verletzten Leonardo Spinazzola ersetzen muss. Was kaum machbar ist. Vorteil: England.

MITTELFELD: Mutiges Italien, abwartendes England – im Zentrum werden die Unterschiede der Finalisten am deutlichsten. Während die „Three Lions“ als Zehner den bislang eher glücklosen Mason Mount aufbieten, glänzen zumindest Declan Rice und Kalvin Phillips auf der Sechs. Auch Bukayo Saka wird immer stärker. Bei Italien ist der gebürtige Brasilianer Jorginho der Boss, auch ohne viel zu laufen. Das erledigen schließlich Nicolo Barella und etwas weiter vorne die Pferdelunge Marco Verratti, die jedem Ball hinterherjagen. Vorteil: Italien.

ANGRIFF: Turbo-Kicker Raheem Sterling ist bislang Englands überragender EM-Akteur. Und ein ziemlicher Elfmeter-Schinder. Dennoch: Gemeinsam mit dem zuletzt immer stärker werdenden Kapitän Harry Kane sowie dem erst 21 Jahre alten Phil Foden ist die Offensive bärenstark. Bei Italien baute Ciro Immobile zuletzt ab, dafür spielte sich neben Lorenzo Insigne vor allem Federico Chiesa ins Rampenlicht. Vorteil: England.

DER X-FAKTOR: Alle für Spina! Der verletzte Leonardo Spinazzola reist mit den „Azzurri“ nach London, geht sogar mit ins Teamhotel. Schon nach dem gewonnenen Halbfinale hatte die Mannschaft das Trikot des Abwehrspielers in die Kameras gehalten und seinen Namen gerufen – das „Spinale“ kann kommen. England setzt derweil voll auf den Wembley-Faktor. Mit fast 60.000 Fans im Rücken haben die „Three Lions“ den vielleicht entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite, damit der Fußball endlich „nach Hause“ kommt. Vorteil: England. (SID)