FußballDas Zittern vor dem Konter hat ein Ende: UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab

Fußball / Das Zittern vor dem Konter hat ein Ende: UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab
Aleksander Ceferin ist der Ansicht, dass „ein Auswärtstor nicht mehr Gewicht als ein zu Hause erzielter Treffer“ haben sollte  Foto: AFP/Fabrice Coffrini

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Für mehr Offensive und weniger Rechenspiele – die UEFA hat die Auswärtstor-Regel abgeschafft.

Das Zittern vor dem Konter ist vorbei – Tore in der Fremde zählen nicht mehr „doppelt“: Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat die Auswärtstor-Regel im Europacup nach 56 Jahren als „Altlast“ ausgemacht und postwendend entsorgt. Die seit 1965 gültige Gesetzmäßigkeit fällt bereits ab der kommenden Saison weg. Bei Torgleichheit nach dem Hin- und Rückspiel geht es künftig in die Verlängerung. Falls danach noch keine Entscheidung gefallen ist, folgt das Elfmeterschießen.

„Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Heimvorteil heute nicht mehr so wichtig ist wie früher“, begründete UEFA-Präsident Aleksander Ceferin den Schritt: „Die Wirkung der Regel läuft mittlerweile ihrem ursprünglichen Zweck zuwider, da sie Heimteams – insbesondere in den Hinspielen – von der Offensive abhält, weil sie befürchten, ein Gegentor zu kassieren, das ihrem Gegner einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde.“

Laut der Regel war es bislang so, dass bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel in der K.o.-Phase die Mannschaft weiterkommt, die mehr Treffer auswärts erzielt hat. Zur Anwendung kam der Modus in der Champions League und in der Europa League. Auch im deutschen Fußball wurde so die Relegation entschieden. Ob die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Schritt der UEFA mitgeht, war zunächst offen.

In der Qualifikation zu UEFA-Turnieren wird die Regel ebenfalls abgeschafft, wenn zwei oder mehr Mannschaften in der Gruppenphase punktgleich sind. Sie bleibt allerdings bestehen, wenn weitergehend zusätzliche Kriterien ins Spiel kommen müssen, die auf alle Gruppenspiele angewendet werden. So soll eine maximale Anzahl von sportlichen Kriterien beibehalten werden.

Laut Ceferin wurden von vielen Seiten in den vergangenen Jahren bei verschiedenen UEFA-Sitzungen diverse „Ungerechtigkeiten“ kritisiert: „Insbesondere, wenn in der Verlängerung die Heim-Mannschaft mehr Tore erzielen muss, wenn die Gäste getroffen haben.“

Deshalb hat das Exekutivkomitee nach Ansicht Ceferins die „richtige Entscheidung“ getroffen – vor allem „angesichts der europaweit einheitlichen Spielstile und vieler verschiedener Faktoren, die zu einem Rückgang des Heimvorteils geführt haben“. Ceferin ist der Ansicht, dass „ein Auswärtstor nicht mehr Gewicht als ein zu Hause erzielter Treffer“ haben sollte.