Pandemie„Mix and Match“? Luxemburg erwägt, mit zwei verschiedenen Mitteln zu Impfen

Pandemie / „Mix and Match“? Luxemburg erwägt, mit zwei verschiedenen Mitteln zu Impfen
 Foto: dpa/Jan Woitas

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Luxemburg wartet derzeit noch auf eine offizielle Empfehlung – danach könnte das Land seine Impfstrategie so umstellen, dass die erste und zweite Impfdosis (die bei fast allen Vakzinen nötig sind) generell aus unterschiedlichen Präparaten bestehen. Im Einzelfall wird das Prinzip bereits angewendet, wenn beim Einsatz nur eines Mittels schwere Nebenwirkungen gefürchtet werden. Offenbar sprechen aber gute Gründe dafür, das generell so zu machen.

Für die erste und zweite Impfung verschiedene Präparate zu nutzen, kann eine bessere „Immunantwort“ hervorrufen, als wenn man bei einem Mittel bleibt. Das „heterologe Prime-Boosting“ wird seit einigen Jahren erforscht und etwa bei der Bekämpfung des Ebola-Virus bereits in der Praxis angewendet. Auch im Kampf gegen das Sars-Cov2-Virus ist das Prinzip wohl geeignet, um schlagkräftigere T-Zellen und Antikörper hervorzubringen.

Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag (24.6.) erklärt, warte man hierzulande noch eine Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zum Thema ab, die bis Ende Juni erwartet werde. Anschließend werde man beraten, „ob die Impfstrategie angepasst werden sollte“.

Die Agentur analysiere derzeit noch Daten aus verschiedenen Studien. Vorläufige Ergebnisse aus Spanien und Deutschland deuteten aber auf eine „zufriedenstellende“ Immunantwort hin. Weitere Daten sollen in Kürze die Studien COM-COV und COM-COV-2 der Universität Oxford liefern. Dabei werden eine Reihe von Impfschemata verglichen, bei denen unterschiedliche Impfstoffe für die erste und zweite Dosis verabreicht werden.

Bereits jetzt in Einzelfällen praktiziert

Auch Claude Muller, Virologe am Luxembourg Institute of Health (LIH), bezeichnet in einem 100,7-Interview vom Donnerstagmorgen die Mischimpfungen als vorteilhaft in immunologischer Hinsicht. Es gebe für ihn keinen Grund, der gegen die Methode spreche.

Die Mischung verschiedener Impfstoffe gegen Sars-Cov2 wurde in der jüngsten Vergangenheit nicht nur wegen der erwarteten Synergien populär – sondern auch, weil viele Menschen dem Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr trauten, nachdem dieser in Zusammenhang mit gefährlichen Thrombosen gebracht wurde.

Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass der Wechsel des Impfstoffs als ärztliche Einzelfallentscheidung ohnehin (und weiterhin) möglich sei: „Bei Personen mit einer Thromboembolie in der Vorgeschichte mit Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HITT oder HIT Typ 2), bei denen eine zweite Dosis desselben Impfstoffs kontraindiziert ist, kann das Impfschema durch eine Dosis Comirnaty innerhalb von 8 bis 12 Wochen oder sobald es der klinische Zustand erlaubt, ergänzt werden.“

HTK
25. Juni 2021 - 9.07

@Viviane, Nein,vor Monaten.Nicht vor Jahren. Und sie müssen ja nicht mit mir einverstanden sein wenn ich das Gezeter um diesen Impfstoff auf's Korn nehme und das ohne die Meinung anderer als "Getrolle" zu bezeichnen.Aber da ich sie nicht kenne ist es mir ziemlich egal was sie schreiben.

viviane
24. Juni 2021 - 20.42

@HTK "Und wenn unser Spezialist Müller jetzt Mischungen als vorteilhaft findet,wieso nicht vor Monaten? " Oder vor Jahren. Weil's weder getestet noch zugelassen war? Aber das wissen Sie ja selbst, Sie trollen bloß wieder rum.

HTK
24. Juni 2021 - 16.09

"... sondern auch, weil viele Menschen dem Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr trauten, nachdem dieser in Zusammenhang mit gefährlichen Thrombosen gebracht wurde." Könnte sein. Wieso erst jetzt,fragt man sich. Geht es darum mit allen Mitteln das verschrieene AZ an den Mann zu bringen? Und wenn AZ nicht in Zusammenhang mit Thrombosen gebracht werden kann,warum dann Menschen mit Problemen ( Herz-,HITT 1 oder 2 etc.) auf keinen Fall mit AZ impfen? Ist das kein Widerspruch? Und wenn unser Spezialist Müller jetzt Mischungen als vorteilhaft findet,wieso nicht vor Monaten? Also ab jetzt gibt's Cocktail,gerührt oder geschüttelt ist egal. Mal sehen was noch kommt.