AdemAlles neu macht der Mai: Arbeitsmarkt in Luxemburg kämpft sich weiter aus der Pandemie-Starre

Adem / Alles neu macht der Mai: Arbeitsmarkt in Luxemburg kämpft sich weiter aus der Pandemie-Starre
 Foto: Editpress/Frank Goebel

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Viele wirtschaftliche Kennziffern haben im Zuge der Pandemie heftige Haken geschlagen – das gilt auch für die Arbeitslosenzahlen in Luxemburg: Stellt man hier Vergleiche an zu den direkten Vormonaten oder den entsprechenden Monaten der Vorjahre, ergeben sich teils frappierende Änderungen.

So waren in Luxemburg Ende Mai 17.340 Einwohner als arbeitsuchend gemeldet – das sind deutlich weniger als im Vorjahr, aber auch deutlich mehr als 2019. Das geht aus einer Mitteilung der Arbeitsagentur („Agence pour le développement de l’emploi“, Adem) vom Montag hervor.

DONWLOAD Den Report der Adem zum Mai 2021 gibt es hier als PDF auf Französisch.

Immerhin 909 Menschen weniger als im April waren im Mai arbeitslos, damit ist schon deren Anzahl um rund 5 Prozent gesunken. Wirklich auffällig ist aber der Vergleich mit dem Vorjahresmonat: Da waren nämlich 2.869 Menschen mehr arbeitslos, womit der Rückgang hier 14,2 Prozent beträgt. Und das, obwohl die Zahl der Neuanmeldungen im Mai 2020 „aufgrund der massiven Inanspruchnahme von Kurzarbeit relativ gering“ gewesen sei, wie die Adem mitteilt.

Auffällig ist nämlich: Trotz der insgesamt guten Entwicklung haben sich im Mai 2021 ganze 12,3 Prozent mehr Menschen neu arbeitsuchend gemeldet als im Mai 2020.

Ausschnitt aus der offiziellen Statistik
Ausschnitt aus der offiziellen Statistik Foto: Adem/Editpress

Die Zahl derjenigen Einwohner, die die volle Arbeitslosenunterstützung erhalten, fällt beim Vergleich mit dem Wert des Vorjahres ebenfalls durch zweistellige Prozentsprünge auf – es sind nämlich 10,4 Prozent weniger. Während im Mai 2020 noch 10.131 Personen die entsprechende Unterstützung erhielten, waren es in diesem Jahr nur noch 9.073. Die Zahl der Menschen, die im Mai eine Wiedereingliederungsmaßnahme absolvierten, ist gegenüber dem Vorjahr um 19,1 Prozent höher und liegt aktuell bei 4.562 Menschen. Auch hier waren die Rahmenbedingungen 2020 völlig anders, erinnert die Adem: „Im Mai 2020 wurden aufgrund der Eindämmung und der neuen Hygienevorschriften einige Beschäftigungsmaßnahmen gestoppt und fast niemand begann eine neue Maßnahme.“

Betrachtet man soziografische Kennziffern, ist festzustellen, dass vor allem weniger junge Menschen ohne Arbeit sind: Bei den unter 30-Jährigen waren im Mai 3.274 Menschen entsprechend registriert – was eine Abnahme um 26,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Ausschnitt aus der offiziellen Statistik
Ausschnitt aus der offiziellen Statistik Foto: Adem/Editpress

Die Zahl derjenigen, die 4 bis 6 Monate bei der Adem gemeldet sind, hat sich um ganze 35,2 Prozent abgesenkt. An Langzeitarbeitslosen (die mehr als 12 Monate ohne Beschäftigung sind) ist der allgemeine Trend allerdings ziemlich vorübergegangen: Ihre Zahl ist dem Mai 2020 gegenüber sogar deutlich angestiegen – um 11,4 Prozent.

Die Hoffnung, dass die Wirtschaft aus dem Shutdown wie aus einem Dornröschenschlaf erwachen kann, belegt offenbar auch ein weiterer kräftiger Zuwachs: Im Laufe des Monats Mai 2021 haben Arbeitgeber der Adem nämlich 3.961 offene Stellen gemeldet – was einem Anstieg von 73,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Immerhin 77,2 Prozent der gemeldeten Stellen hatten die Form von befristeten oder unbefristeten Arbeitsverträgen.