Trotz seines Sieges herrschte bei Kevin Geniets am Freitag nach dem Zeitfahren keine vollständige Zufriedenheit. „Es war gut, aber ich bin nicht wirklich zufrieden“, resümierte der neue Landesmeister im Kampf gegen die Uhr. „Ich habe mich sehr gut gefühlt vor dem Start. Vielleicht hatte ich auch deswegen ein wenig Selbstvertrauen zu viel.“ Am Ende reichte es dennoch für einen Vorsprung von 44 Sekunden auf Michel Ries. „Ich habe hart für das Zeitfahren gearbeitet. Die Mannschaft ist extra hierhergekommen, mein Trainer und Mechaniker waren vor Ort. Ich war also ideal vorbereitet. Aber eine Landesmeisterschaft darf man nicht vernachlässigen – vor allem wenn man die Chance hat, zu gewinnen.“

Michel Ries hingegen zeigte sich mit seiner Vorstellung zufrieden. „Für mich lief es sehr gut. Vielleicht wäre eine dritte Runde noch gut gewesen. Kevin ist eher ein Zeitfahr-Spezialist als ich“, resümiert der Fahrer der US-amerikanischen Mannschaft Trek-Segafredo. Große Enttäuschung empfand hingegen Alex Kirsch. „Die erste Runde war gut, die Zweite gar nicht“, lautet das ernüchternde Fazit des Teamkollegen von Ries.

Für das Straßenrennen am Sonntag könnten sich die beiden Fahrer von Trek-Segafredo unterstützen, um die restlichen Fahrer um den großen Favorit Geniets loszuwerden. „Kevin ist der Favorit“, sagt Ries. „Aber nun, wo Bob (Jungels) nicht dabei ist, wird das Rennen noch offener. Ich hätte mir gewünscht, dass der Parcours noch etwas schwieriger wird.“

Arthur Kluckers (Leopard) konnte derweil nach seinem Sieg beim Straßenrennen bei der Drei-Länder-Meisterschaft auch das Zeitfahren der Espoirs am Freitag gewinnen. Der Leopard-Fahrer setzte sich vor seinem Teamkollegen Loïc Bettendorf durch.