Euro 2021England vs Schottland: Battle of Britain elektrisiert die Insel

Euro 2021 / England vs Schottland: Battle of Britain elektrisiert die Insel
Sowohl die schottischen als auch die englischen Fans fiebern dem Duell entgegen Foto: Andrew Milligan/dpa

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Schottland und England fiebern der Battle of Britain entgegen. Vor dem Duell der beiden Erzrivalen am Freitag in Wembley könnten die Vorzeichen kaum anders sein.

Das Battle of Britain elektrisiert die ganze Insel – und nicht nur Sir Alex Ferguson fiebert dem Duell der Erzrivalen England und Schottland in Wembley entgegen. „Die Rivalität beider Länder ist riesig. Bei so einem Spiel holt jeder die letzten Reserven aus sich heraus“, sagte die Trainer-Ikone der Sport Bild: „Die Gründe dafür liegen in der Geschichte. Dazu zählen zum Beispiel die Unabhängigkeitskriege im 12. und 13. Jahrhundert, als England in Schottland eindringen wollte. Darum hat diese Paarung noch mehr Brisanz als etwa Deutschland gegen Holland.“

Die Vorzeichen könnten vor dem Spiel am Freitag (21.00 Uhr) kaum anders sein. Hier England, das mit seiner pfeilschnellen Offensive zu den Titelanwärtern bei der EM zählt und bereits ins Achtelfinale einziehen könnte – dort Schottland, das mit aller Macht darum kämpft, dass das erste große Turnier seit 23 Jahren nicht schon in der Vorrunde endet.

„Wenn Schottland das erste Tor gelingt, ist alles möglich“, sagte Ferguson, der 27 Jahre lang Teammanager bei Manchester United war. Schottlands Trainer Steve Clarke versicherte, sein Team sei bereit. „Wir werden unsere Wunden lecken und dann den Fokus auf England legen“, sagte er nach dem 0:2 (0:1) zum Auftakt gegen Tschechien. Dort war seine Mannschaft nicht unterlegen – doch Patrik Schick entschied das Spiel mit seinem Doppelpack. „Wir müssen unsere Lektionen daraus ziehen, und das werden wir auch“, betonte der Coach.

Das Herz der schottischen Mannschaft schlägt im Mittelfeld, das mit den Premier-League-Profis Scott McTominay (Manchester United), Stuart Armstrong (FC Southampton) und John McGinn (Aston Villa) stark besetzt ist. Auf der linken Seite sprintet Andy Robertson hoch und runter, wie es ihm beim FC Liverpool beigebracht wurde. „England wird das zu spüren bekommen und könnte dadurch seine Probleme kriegen“, sagte Ferguson.

Es ist das älteste Fußball-Duell der Geschichte. Am 30. November 1872 standen sich die beiden Teams im ersten offiziellen Länderspiel gegenüber – am Freitag ist es das 115. Aufeinandertreffen. Aus historischer Sicht hielten die Schotten meist gut mit, 41 Duelle gewannen sie, 48 gingen an England. Doch gerade in den vergangenen drei Jahrzehnten hoben sich die Three Lions immer mehr ab, die Rollen sind also klar verteilt.

„Englands Waffe ist der Angriff. Der ist mit so viel Top-Qualität besetzt“, meinte Ferguson. Kapitän Harry Kane sei „einer der fünf besten Stürmer der Welt“, dazu kämen „die vielen schnellen Angreifer, die einem Gegner richtig wehtun können““. Namentlich sind das Phil Foden, Raheem Sterling oder auch Jadon Sancho, der beim ersten Spiel gegen Kroatien (1:0) überraschend nicht im Kader stand. 

Die Daumen aber drückt die Trainerlegende natürlich den Schotten – genau wie Darren Fletcher, der viele Jahre unter Ferguson in Manchester gespielt hat. „Dieses Team wurde schon öfter abgeschrieben, ist aber immer zurückgekommen“, sagte der schottische Ex-Profi der BBC: „Alles kann passieren. Wir haben gute Spieler und Charakter – das müssen wir in Wembley zeigen.“ (SID)