Die Enttäuschung folgte erst gegen Ende der Pressekonferenz: „Wir können den Namen des neuen Trainers aus administrativen Gründen noch nicht bekannt geben. Er steht noch bis Ende des Monats unter Vertrag“, erklärte Sportdirektor Sofian Benzouien. Nur auf eine Frage bezüglich des neuen Coachs gab es ein klares Statement: Er war bislang noch nicht in der BGL Ligue aktiv. 

Im Gegensatz zu der ellenlangen Liste an Luxemburger Neuzugängen, die der Verein am Dienstagabend vorstellte. Mit Cédric Sacras (Fola) kehrt ein verlorener Sohn auf den „Holleschbierg“ zurück. Dieser Transfer stand bereits vor Saisonende fest. „Ein richtiger Führungsspieler“, erläuterte Präsident Fernand Laroche. Und einer, der genau weiß, wie man Titel gewinnt. Zweimal wurde er zuletzt mit den Eschern Meister. Bevor er das Training aber wieder aufnehmen kann, muss er seinen Muskelfaserriss auskurieren. 

Kaum erwarten konnten es dagegen Florik Shala (Niederkorn), Jan Ostrowski (RM Hamm Benfica) und Youn Czekanowicz (dessen Vertrag in Strassen aufgelöst worden war). Bereits fix waren die zwei weiteren Liga-internen Wechsel: Geordan Dupire (Hostert) und Achraf Drif (Fola) verstärken den Titelkandidaten ebenfalls. 

El Hadi Belameiri wechselt von Monastir (TUN) nach Hesperingen. Der 30-jährige Algerier kam im grenznahen Florange zur Welt und wurde in Metz ausgebildet. Danach führte ihn der Weg nach Algerien, Zypern und im Januar für sechs Monate nach Tunesien. „Er ist von seinen technischen Fähigkeiten stärker als der Durchschnitt der BGL Ligue“, kommentierte Benzouien. Mittelfeldspieler Maxime Electeur ist 24 und spielte zuletzt für RWD Molenbeek. Nach einem halben Jahr Anlaufzeit wurde ebenfalls der Wechsel von Amine Zenadji unter Dach und Fach gebracht. Der offensive Mittelfeldspieler war bereits im Januar im Gespräch. „Er ist stark zwischen den Linien und brandgefährlich vor dem Tor“, erklärte sein neuer Sportdirektor. 

Prominentester Neuzugang dürfte allerdings Hervé Kage sein. Der 32-jährige ist ehemaliger Nationalspieler Kongos und Ex-Profi der Jupiler League. Insgesamt absolvierte der Linksaußen 176 Begegnungen in der höchsten belgischen Liga. Während Benzouien ihn als Genie vorstellte, blieb der Mann mit Beuteltasche ganz bescheiden: „Meine Qualitäten liegen im technischen Bereich. Ob man dafür jetzt ein Genie ist … Das können Sie ja dann selbst beurteilen.“

Für den Swift Hesperingen zählt in dieser Saison aber nur eins: den Titel zu gewinnen. „Die Saison wird aufgrund der unterschiedlichen Verstärkungen sehr interessant. Wir waren mit der Leistung im letzten Spiel gegen Déifferdeng 03 unzufrieden. Deshalb haben wir uns gut verstärkt“, sagte Laroche. „Das Ziel ist, Erster zu werden. Das ist kein Geheimnis, wenn man so eine starke Mannschaft hat.“ Es besteht kein Zweifel mehr: Swift hat den Titelkampf noch vor dem Europapokal offiziell eingeläutet. Ein weiterer Offensivspieler steht noch auf der Wunschliste des Sportdirektors.

Der auch schon für die beiden Duelle gegen Domzale vor Ort sein soll. „Es ist ein Gegner, der viel Erfahrung in den europäischen Duellen hat. Aber wir wollen für eine Überraschung sorgen, auch wenn es sicherlich nicht unsere erste Wahl gewesen wäre“, schlussfolgerte Benzouien.