Medien„Wall Street Journal“: Luxemburg will Amazon Strafe von 350 Millionen Euro aufbrummen

Medien / „Wall Street Journal“: Luxemburg will Amazon Strafe von 350 Millionen Euro aufbrummen
 Foto: Editpress/Frank Goebel

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Laut dem Wall Street Journal will die Datenschutzkommission Luxemburgs dem hier ansässigen Versandriesen Amazon eine Rekordstrafe auferlegen. Entsprechende Rufe, Verstöße gegen den Datenschutz zu ahnden, gibt es schon seit längerem.

Kein Kommentar vom CNPD

Auf Nachfrage des Tageblatt wollte die Datenschutzkommission CNPD die Berichterstattung des Wall Street Journal nicht bestätigen. Das Gesetz fordere hier strenge Verschwiegenheit.

Die luxemburgische Datenschutzkommission „Commission nationale pour la protection des données“ (CNPD) will dem Versandriesen Amazons wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine Strafe von 350 Millionen Euro auferlegen, was mit Abstand die bislang höchste in diesem Zusammenhang erlassene Strafe wäre. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf nicht näher spezifizierte Insider. Die CNDP wäre für entsprechende Fälle zuständig, da Amazon in Luxemburg seinen Europasitz hat.

Anlass seien mutmaßliche Verstöße gegen die Verordnung zum Datenschutz, die mit Amazons Sammlung und Verwendung persönlicher Daten zusammenhängen, und ständen nicht in Zusammenhang mit dem Cloud-Computing-Geschäft „Amazon Web Services“, heißt es weiter.

Bevor der Strafentwurf der CNPD endgültig wird, muss er von den anderen EU-Datenschutzbehörden genehmigt werden. Die US-Zeitung weist darauf hin, dass das Verfahren noch Monate dauern wird und Änderungen an der Höhe der Strafe sehr wahrscheinlich seien.

Frust bei den deutschen Nachbarn

In der Vergangenheit hatte es internationale Kritik gegeben in Richtung Luxemburg wegen angeblicher Untätigkeit gegenüber Amazon nach mutmaßlichen groben Verstößen gegen den Datenschutz. So hatte der deutsche Datenschutzbeauftrage Ulrich Kelber vor rund einem Jahr erklärt, es sei „schwer verständlich und mehr als ärgerlich“, dass die Aufsichtsbehörden in Irland und Luxemburg so behäbig gegenüber Apple (Irland) und Luxemburg (Amazon) seien, da zahlreiche beobachtete Verstöße zwei Jahre nach Wirksamwerden der Datenschutzgrundverordnung noch nicht abschließend bearbeitet waren.

Auf Nachfrage des Tageblatt hatte die deutsche Seite die Vorwürfe vor wenigen Tagen noch prinzipiell wiederholt: „Die Datenschutz-Grundverordnung ist jetzt drei Jahre wirksam“, hatte Kelber geschrieben. Es gebe „immer noch zahlreiche Verfahren gegen große US-Internetkonzerne, die von den zuständigen Datenschutzaufsichtsbehörden nicht abschließend bearbeitet wurden. Daran hat sich nicht viel geändert, auch wenn es mittlerweile einige wenige Entscheidungen gibt.“

jean-pierre goelff
22. Juni 2021 - 10.25

Na,dann brummt mal schön....ich hör' noch nix!

Bloen Hary
16. Juni 2021 - 10.58

A wouhier. Eis Artisten géifen éischter 350 Milliounen un Amazon spenden wéi hinnen déi oofknäppen.

Erasmus
14. Juni 2021 - 12.33

Na Gottseidank hat Amazon letztes Jahr einen Verlust von 1,8 Milliarden hingelegt und so einen Steuerkredit bekommen, da bekommen sie dann noch was raus.