VerbraucherpreiseInflationsrate in Luxemburg steigt im Mai auf den höchsten Stand seit 2013

Verbraucherpreise / Inflationsrate in Luxemburg steigt im Mai auf den höchsten Stand seit 2013
Auch im Mai haben die Ölpreise wieder einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Inflationsrate  Foto: dpa/Markus Scholz

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Nachdem die Preissteigerungsrate letztes Jahr, mit dem coronabedingten Einbruch der Nachfrage, nur sehr langsam zugelegt hat, steigen die Preise mittlerweile wieder deutlich schneller.

Im Monat Mai ist die Luxemburger Inflationsrate auf 2,53 Prozent gestiegen, wie das statistische Institut Statec am Mittwoch per Pressemeldung mitteilte. Das ist der wohl höchste Stand der Preissteigerungen seit dem Jahr 2013. Während die Preissteigerungsrate im Gesamtjahr 2020 bei überaus niedrigen 0,8 Prozent lag, ist die Inflation seit März 2021 im Aufwärtstrend. Angetrieben wird die Preissteigerung von Veränderungen beim Ölpreis: Im Mai 2021 lagen die Preise für Ölprodukte hierzulande stattliche 35,5 Prozent über denen vom Vorjahreszeitraum. 

Hintergrund der Preissteigerungen im Mai ist der heftige Einbruch des Ölpreises von April 2020: Wegen der Corona-Krise und des Einbruchs der Nachfrage war der Preis für Rohöl damals auf einen historischen Tiefstand gefallen. Erstmals in der Geschichte war der Preis für ein Barrel Öl auf unter null Euro gefallen. Seitdem ist der Ölpreis, der das Jahr 2020 auf einem Niveau von etwa 60 Dollar pro Barrel begonnen hatte, wieder am Steigen. Er beendete das Jahr 2020 schließlich mit einem Barrel-Preis von rund 50 Dollar.

Auch in der Euro-Zone zieht die Inflationsrate aktuell wieder stärker an. Im Mai lagen die Lebenshaltungskosten um zwei Prozent höher als vor einem Jahr, wie Zahlen der Statistikbehörde Eurostat zeigen. Auch in Deutschland waren die Lebenshaltungskosten zuletzt deutlich gestiegen: Im Mai lag die Inflationsrate in der größten Volkswirtschaft im Euro-Raum, mit 2,5 Prozent, sogar auf dem höchsten Stand seit knapp zehn Jahren, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Teurer wurden im Mai hierzulande jedoch nicht nur Energieprodukte. Auch Hotel- und Restaurantbesuche kosteten im Mai 2021 im Schnitt 2,42 Prozent mehr als vor einem Jahr, während Ausgaben für Bildung um fast drei Prozent, und die Kosten für Gesundheitsprodukte um 1,08 Prozent gestiegen sind. Für alkoholische Getränke und Tabak mussten Verbraucher im Mai 2021 im Schnitt ebenfalls mehr (2,04 Prozent) auf den Tisch legen als noch vor einem Jahr. Deutlich rückläufig waren (mit minus 5,31 Prozent) derweil die Preise für Kommunikationsleistungen, und die Preise für Pauschalreisen (minus 6 Prozent). Lebensmittelpreise sind dem Statec zufolge mit einem Zuwachs von 0,22 Prozent praktisch stabil geblieben.

Höhere Preise waren erwartet worden

Überrascht von den nunmehr wieder schneller steigenden Preisen wurde eigentlich niemand. Bereits im November 2020 hatte Statec erklärt, ab 2021 wieder mit schneller steigenden Preisen zu rechnen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnen die Statistiker aktuell, nach 0,8 Prozent im Vorjahr, mit einer Inflationsrate von zwei Prozent – gefolgt von einem leichten Rückgang der Preissteigerungen (auf 1,6 Prozent) in 2022.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent als ideal für die Wirtschaft an. Doch auch wenn diese Marke im Euroraum nun erreicht ist, wird sich die Geldpolitik wohl nicht ändern. Mit steigenden Zinsen braucht wohl niemand zu rechnen. Die Währungshüter haben erklärt, dass sie den momentanen Preisschub nur als vorübergehend und nicht als nachhaltig ansehen. Eine Erhöhung der Leitzinsen würde einige europäische Staaten unter Druck setzen. Europaweit ist die Verschuldungsquote letztes Jahr um 14,1 Prozentpunkte auf 98 Prozent gestiegen. 

Nächste Indextranche noch vor Ende des Jahres

Für Privatverbraucher bedeutet Inflation jedoch nicht nur, dass sich die Preise von Waren und Dienstleistungen verteuern. Es geht ganz allgemein um Geldentwertung: Güter werden teurer und Sparguthaben schrumpfen – Kapital, das mit einer geringeren Verzinsung als der Inflationsrate angelegt wird, verliert an Kaufkraft.

Um den Verlust der Kaufkraft der Arbeitnehmer auszugleichen, gibt es in Luxemburg das Index-System.  Aktuell werden, was diesen Ausgleich anbelangt, jedoch einige Zahlen aus der Rechnung weggelassen, namentlich die Preiserhöhungen, die durch die neue CO2-Steuer entstehen. Dennoch wird wegen des aktuellen Zulegens der Preissteigerungsrate geschätzt, dass die nächste Indextranche noch im letzten Quartal des laufenden Jahres fällig werden könnte.

Jemp
13. Juni 2021 - 10.51

Eine Möglichkeit, die Pandemieschulden zu bezahlen, ist eine kräftige Inflation. Die Schulden lösen sich in Luft auf und die Steuern werden praktisch automatisch erhöht, besonders in Sytemen wie dem unseren. Und so bezahlen wie immer die gleichen: Die Mittelklasse.

Blücher
10. Juni 2021 - 11.33

Politiker streiten die Inflation ab, das Geld sprich Gehalt, Rente verliert an Wert die Waren verteuern sich, das Tüpfelchen auf das I setzen dann die Grünen und zocken das Volk durch CO2 Steuer, erhöhte Umweltabgaben ab. Das Raubrittertum oder wie die Marxchen Zeiten der Weber haben wieder Einzug gehalten. „Le roi est mort , vive le roi!“