EditorialDie BGL Ligue verdient einen versöhnlichen Abschluss

Editorial / Die BGL Ligue verdient einen versöhnlichen Abschluss
Die sportlichen Leistungen sollten bei allen finanziellen Sorgen nicht komplett in den Hintergrund gedrängt werden Foto: Gerry Schmit

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Die BGL-Ligue-Saison 2020/21 ist Geschichte. Oder fast. Abseits der Fußballplätze wird der Ball nämlich munter weiter hin- und hergeschoben. Am Thema Finanzen und Solidarität scheiden sich, trotz aller Liebe zum runden Leder, erneut die Geister.

Gleich 13 Vereine hatten am vorletzten Spieltag eine gemeinsame, nicht angekündigte Aktion gestartet: Sämtliche Begegnungen der nationalen Meisterschaft begannen mit zehnminütiger Verspätung. Der Versuch, sich auf diesem Weg über das Pfingstwochenende Aufmerksamkeit zu verschaffen, änderte nichts am Standpunkt der drei Präsidenten, die ihre Meinung auch eine Woche später nicht revidierten. Weder bei der Escher Fola noch beim Swift Hesperingen oder in Düdelingen hatte die von der LFL getragene Idee die erhoffte Wirkung.

Konkret geht es um finanzielle Forderungen von inzwischen zwölf BGL-Ligue-Vereinen, die nicht in den Genuss von Europapokal-Abenteuern und UEFA-Entschädigungen kommen werden. Mittlerweile hat der RFCU Lëtzebuerg bekanntlich sein Ticket für die Conference League gebucht und bereits angekündigt, einen Teil der UEFA-Aufwandsentschädigungen an die Konkurrenz zu spenden. Das Problem: Eben genau diese Aufteilung der internationalen Gelder sei im Winter eine Bedingung für die Fortsetzung des Liga-Betriebs gewesen – hieß es in der Mitteilung der LFL.

Dieses Thema, rund um ein Versprechen, das nur die Betroffenen kennen, wird wohl auch weiter für Gesprächsstoff sorgen. Nachvollziehbar sind jedenfalls die Argumente beider Fraktionen: Ohne das Durchhaltevermögen der „Kleinen“ hätte es keinen einzigen Europapokal-Teilnehmer gegeben, andererseits hat die Pandemie 2019/20 ebenfalls Löcher in den Klubkassen hinterlassen, ohne dass auf die Generosität der Top vier gehofft wurde. Mit Union Titus Petingen und Progrès Niederkorn sind zwei Teams in diesem Fall, die im vergangenen Jahr noch auf der anderen Seite dieser Trennlinie in der Tabelle standen. Jedenfalls hinterlässt ein solcher Saisonabschluss einen faden Beigeschmack.

Dabei sollten nach der historischen Corona-Saison, in der zum ersten Mal 30 Spieltage unter Dach und Fach gebracht werden mussten, ganz andere Themen im Vordergrund stehen: Besonders die Tatsache, dass kein Fußballspiel als Infektionsherd ausgemacht wurde, verleiht Hoffnung für alle anderen Divisionen und Fans. Mit Ausnahme von RM Hamm Benfica und Wiltz haben sämtliche Klubs ihren zweiten Teil der Meisterschaft ohne Quarantäne oder Isolationen zu Ende gebracht.

Das Mammutprogramm, das aufgrund der fünf (oder mehr) englischen Wochen gestemmt werden musste, hat es in dieser Form in Luxemburg noch nie gegeben. Die Kellerkinder haben zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt und Favoriten in die Knie gezwungen. Zur Freude einer doch recht überschaubaren Anzahl an Fans konnte die überaus spannende Meisterschaft zudem am Sonntag in echter Final-Manier enden.  

Die BGL Ligue verdient einen versöhnlichen Abschluss. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie unbeschadet die Vereine diesen letzten Härtetest überstehen werden.

Olvier
2. Juni 2021 - 10.15

Saison 2019/20 kann ee net verglaichen mat deser. 2019/20 gouf den 20.3.2020 gestoppt an di meeschten Verainer haaten ab deem Ament keng Onkeschten méi. Saison 2020/21 gouf zu 2/3 gespillt ouni Zuschauer an Buvette, deelsweils matt Verloscht vu Sponsors, mee Frais’en (Spiller, Trainer, och Jugend) sind weidergelaaf.

Escher
2. Juni 2021 - 9.00

Just als klengen Denkustouss Indemnités joueurs bilan 2019 : Racing : 688.225 € F91: 2.806.536 € (!) Swift (2020 well 2019 nach Eirendivisioun)) : 1.110.428 € Fola : 883.579 €