Umwelt und SozialesDie alten Probleme bleiben auch nach der Krise

Umwelt und Soziales / Die alten Probleme bleiben auch nach der Krise
Der Impfstoff gegen menschliches Leid und Armut heißt Sozialpolitik Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

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Mancherorts wird bereits die Rückkehr zu einem „normalen“ Leben in Aussicht gestellt, und sogar schon gefeiert. Glaubt man den Berichten vom Pfingstwochenende, dann scheint „normal“ für viele zu sein, wieder im Auto wegfahren und im Stau stehen zu dürfen, um ein paar Tage Urlaub von der Pandemie zu nehmen. Was niemandem zu verübeln ist, denn wer hat nicht schon vom nächsten Urlaub geträumt? 

Die Politik freut sich indes über das „EU Digital Covid Certificate“, mit dem wieder halbwegs normales Reisen möglich werden soll. So die Theorie. Wofür das Zertifikat aber am Ende in der Praxis gut sein wird, ist noch nicht klar, nur dass wir es schon im Juni haben sollen. Pünktlich zur Urlaubszeit. Die Reisebranche dürfte es freuen, falls es seinen Zweck erfüllt.

„Ein Zurück zu vorher sollte es nicht geben“, schrieb Jessica Oé kürzlich an dieser Stelle, und wies dabei u.a. auf gesellschaftliche Veränderungen hin wie Maskentragen und Home-Office. Mehr Leute im Home-Office bedeuten weniger belastete Straßen. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Manche Gaststättenbetreiber vermissen noch einen Großteil ihrer traditionellen Kundschaft für Tagesmenüs, da diese den Büros noch fernbleibt.

Ein Zurück zu vorher sollte es aber auch nicht geben im Sinne von zurück zu der Art und Weise, wie wir bisher mit den großen Problemen unserer Zeit umgegangen sind. Einige von denen gerieten durch die Pandemie etwas in den Hintergrund, wie z.B. die Umweltschäden und die soziale Katastrophe.

Während der Pandemie sind die CO2-Emissionen gesunken, aber nur weil wir gezwungen waren, weniger Auto zu fahren, und nicht aus Überzeugung, die Umwelt zu schonen. Glaubt man Umweltberichten, geht das Arten- und Waldsterben allerdings munter weiter. Von einem Umdenken scheint man in dem Bereich jedenfalls noch weit entfernt zu sein.

Das vorigen Monat vorgestellte Sozialpanorama der Arbeitnehmerkammer zeigt indes, dass auch die sozialen Ungleichheiten weiter zunehmen. Der Impfstoff gegen Armut ist allerdings schon längst gefunden: ein effizientes Sozialsystem. Man muss nur impfen. Wie breit der Graben zwischen Arm und Reich werden könnte, beschreibt der israelische Historiker Yuval Noah Harari mittels eines Horrorszenarios in seinem Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“: Irgendwann könnten es die Wohlhabenden, bedingt durch den Fortschritt der künstlichen Intelligenz, gar nicht mehr nötig haben, mit der Masse zusammenzuarbeiten und zu leben, weil sie keine billigen Arbeitskräfte mehr brauchen. Das Gros der Menschheit wäre „überflüssig“. 

Eine Krise wird nicht selten als Chance zum Neuanfang beschrieben. Es heißt, viele Menschen hätten sich während der Pandemie wieder der wichtigen Dinge des Lebens besonnen. Wenn dem nur so wäre! Die Gefahr ist zudem, dass nach dieser Krise, so wie nach der Spanischen Grippe von 1918-1920, nochmals „wilde Zwanziger“ anbrechen (gemeint war damals die lebensfrohe Zeit der 1920er-Jahre) und wir vielleicht wieder „auf dem Vulkan tanzen“ werden. Das Auseinanderdriften der sozialen Schichten und die Umweltkatastrophe haben beide das Potenzial, die Covid-Krise in ihren negativen Auswirkungen weit in den Schatten zu stellen.

G.E. Sprötzt
31. Mai 2021 - 7.56

Eine Lösung hab ich nicht , aber ich bewundere das Problem !

Nomi
29. Mai 2021 - 19.00

@ Blücher : Well di Greng hir Geschicht net verstinn, kennen se haut net di richteg "greng" Entscheedungen huelen ! Di Greng agei'eren ze vill simplistesch !

Blücher
29. Mai 2021 - 16.51

Korrektur: 1916 durch 1816 ersetzen.

Blücher
29. Mai 2021 - 13.18

Lieber Herr Molinaro mit allem Respekt für Sie , ihre Zunft, aber dieses einseitige Umweltgeduddel von Klimaaktivisten, Grünen,…bis zu den Medien betreffend CO2 finde ich haltlos. Nicht ich CO2 Leugner bin, im Gegenteil liegt mir die Umwelt sehr am Herzen. Allerdings bin ich auch der Überzeugung, wer A sagt muss auch B sagen, ehrlich alle Punkte der Klimaveränderungen, der Umweltkatastrophen berücksichtigen. Ich möchte einige wichtige Punkte zu Klimaveränderung , Klima-,Umweltschutz in groben Zügen erläutern erläutern .A) 1815 brach der Vulkan Tambora in Indonesien aus , welches zur Folge im Jahre 1916 eine extreme Klimaveränderung mit Ernteausfällen hatte. Das Jahr ohne Sommer, noch Jahre danach waren die klimatischen Spätfolgen zu beobachten. Wer das Geschehen um den Erdball verfolgt , müsste aufgefallen die vulkanischen Aktivitäten zunehmen , ein größerer Ausbruch mit den Folgen des Tambora im nächsten Jahrzehnt bevorsteht. B) Die Magnetverschiebung der Pole augenblicklich rasant vor sich geht , diese Magnetverschiebung erheblichen Einfluss auf Klima und Umwelt hat.Vor 42000 Jahren löste eine solche Polverschiebung ein Massensterben aus . C) Fossile Energien tragen zu CO2 Ausstoß bei , aber das digitale Netz ist längst mit den Emissionen der fossilen Energie gleichgezogen , bis 2025 um das Doppelte der fossilen Energie und die Ziele des Klimaschutzabkommen von Paris nicht erreichbar. Etliche Studien zum Thema befinden sich im Netz zur Einsicht. Welcher Bürger , Politiker möchte auf das Digitale dem Klimaschutz wegen verzichten? Keiner ,munter wird diese CO2 Schleuder in großen Tönen gelobt, propagiert. D)Wie verlogen die Argumentationen in Punkto Klima-,Umwelt-,Artenschutz unsere Politik ist , ist sehr leicht an einem Beispiel abzutun. In Luxemburg haben wir ein Artensterben.Insekten, Vögel und die Biene arg in Bedrängnis sind . Die Politik hätte leicht ohne großen Aufwand Remedur schaffen können. In Dänemark müssen per Gesetz fünf Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Blumenwiesen für Bienen , andere Insekten angelegt sein. E)In Luxemburg wird der Bürger von den Ideologen grüner Politik genötigt Umwelttaxen, CO2 Steuer zu bezahlen , die Politik und speziell die Grünen diese einseitige Abzocke des Bürger als Verursacher von Klima-,Umweltschutz definiert haben , aber andere Verursacher von CO2 Emissionen, Wasser-,Energie im wirtschaftlichen Interessen, dem Kapital außer Acht lassen. Die soziale Komponente ist der Bürger abgestraft, die Hauptverursacher, das Kapital verschont.