MigrationZahl „illegaler Grenzübertritte“ nimmt wieder zu

Migration / Zahl „illegaler Grenzübertritte“ nimmt wieder zu
Gefährliche Westafrika-Route zu den Kanaren: In diesem Boot, das von einem spanischen Rettungsschiff nach Teneriffa geschleppt wurde, fanden Helfer 24 tote Migranten Foto: AFP/Désirée Martin

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Zahl der „illegalen Grenzübertritte“ an den EU-Außengrenzen nimmt wieder zu. In den ersten vier Monaten dieses Jahres kamen rund 36.100 Menschen illegal in die EU, wie die Europäische Grenzschutzagentur Frontex gestern mitteilte.

Von Januar bis einschließlich April kam es insgesamt zu rund einem Drittel mehr illegalen Grenzübertritten an den EU-Außengrenzen als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Die im Vergleich zu 2020 wieder steigende Zahl an illegalen Einwanderern führt Frontex auf die im vorigen Jahr verhängten coronabedingten Reisebeschränkungen zurück. Ab April schafften weitaus weniger Menschen es, in die EU zu gelangen. Dennoch registrierte Frontex für das Jahr 2020 insgesamt rund 124.000 illegale Grenzübertritte, so wenig wie seit 2013 nicht mehr.

Den Zahlen der Grenzschutzagentur zufolge sind die zentrale Mittelmeerroute sowie die Westbalkan-Route weiterhin die Haupttransitstrecken, über die illegale Migranten in die EU gelangen. Auf beiden Routen wurden jeweils rund 11.600 illegale Migranten gezählt, wobei die größte Steigerungsrate mit 157 Prozent im zentralen Mittelmeer festgestellt wurde. Diesen Weg nutzen vor allem Tunesier sowie Menschen aus der Elfenbeinküste, um nach Europa zu gelangen. Auf der Westbalkan-Route sind vor allem Menschen aus Syrien und Afghanistan unterwegs.

Im Gegensatz zum allgemeinen Trend geht die Zahl der illegalen Grenzübertritte im östlichen Mittelmeer weiter zurück. Hier versuchen Migranten oder Flüchtlinge, hauptsächlich von der Türkei nach Griechenland zu gelangen. Den Zahlen von Frontex zufolge wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 58 Prozent weniger illegale Einwanderer registriert als im gleichen Zeitraum 2020. Insgesamt waren das 4.828 Menschen, von denen laut Frontex die meisten aus der Türkei und Syrien stammten.

Im westlichen Mittelmeerraum wurde nur ein leichter Anstieg an illegalen Einwanderern – fünf Prozent – gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Von den 3.167 seit Jahresbeginn hauptsächlich in Spanien illegal Eingereisten stammten den Angaben von Frontex zufolge 75 Prozent aus Algerien. Bei den übrigen handelte es sich hauptsächlich um Marokkaner.

Westafrika-Route weniger im Fokus

Weniger im Fokus der Aufmerksamkeit liegt derweil noch die Route, die viele Menschen vom westlichen Afrika aus nehmen, um die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln zu erreichen. Anders als im Mittelmeer patrouillieren hier keine Hilfsorganisationen, um in Seenot geratene Flüchtlinge aufzunehmen. Zwar sind diese mit robusteren Booten unterwegs als ihre Schicksalsgenossen im zentralen Mittelmeer, die in Libyen von Schleppern in oft seeuntaugliche Gummiboote gesetzt werden. Die starke Strömung aber an der afrikanischen Westküste brachte bereits einige der nicht minder hochseetauglichen Boote vom Kurs ab. Ende April etwa wurde nur per Zufall 500 Kilometer von Teneriffa entfernt ein Boot mit 27 Menschen an Bord entdeckt. Beim Eintreffen von Helfern waren bereits 24 von ihnen tot. Einem Medienbericht zufolge wurden am 11. April 19 Menschen lebend aus einem Boot vor den Kanaren geborgen. Rund drei Wochen zuvor waren sie noch zu 50 in See gestochen

Immerhin, von Januar bis April dieses Jahres erreichten fast 4.500 Menschen die Kanarischen Inseln. Die meisten von ihnen kämen aus Marokko oder würden behaupten, aus Mali zu stammen, so Frontex.

Blücher
18. Mai 2021 - 18.30

Da Sie Marokko zitieren , sollte man erwähnen die letzten Tage die Massen an Flüchtlingen aus Marokko ,die auf spanisches Territorium gelangen wollen ,eine Provokation und Erpressung der marokkanischen Politik ist , da Spanien den Führer der Polisario in einem Krankenhaus behandelt. Die Ware Flüchtling ist inzwischen zum Druckmittel geworden , politische Interessen durchzusetzen oder Länder zu destabilisieren.