Verteidigung / Auslandsmission der Armee: Mit dem MRTT nach Mali
20 Mitglieder der luxemburgischen Streitkräfte sind am Samstagmorgen vom Findel aus in Richtung Mali gestartet. Dort werden die Soldaten in eine europäische Trainingsmission integriert, die darauf abzielt, die Mitglieder der malischen Verteidigungskräfte auszubilden. Transportiert wurden sie erstmals von einem Airbus A330 des MRTT-Programms, an dem sich auch das Großherzogtum mit fast 600 Millionen Euro beteiligt.
Die „Europäische Trainingsmission in Mali“ (EUTM) geht auf den Konflikt im Norden des westafrikanischen Landes im Jahr 2012 zurück. Damals hatten die europäischen Staaten beschlossen, die „Forces armées et de sécurité du Mali“ mit einer ständigen Präsenz im Kampf gegen islamistische Milizen in der Region zu unterstützen. Ziel ist es seither, die malischen Streit- und Sicherheitskräfte auszubilden und in ihrer Mission planerisch zu begleiten. In Kampfhandlungen sollen die europäischen Staaten allerdings nicht eingreifen.
Federführend bei der EUTM ist die Europäische Union. Allerdings nehmen neben 23 EU-Staaten auch Streitkräfte aus Albanien, Großbritannien, Georgien, Montenegro und der Republik Moldau an der Trainingsmission teil. Luxemburg kann sich laut großherzoglicher Verordnung mit bis zu 27 Soldaten und Offizieren beteiligen, die alle vier Monate nach dem Rotationsprinzip ausgetauscht werden. Wegen ihrer Expertise in Aufklärungsmissionen sind die Luxemburger Streitkräfte vor Ort mit der Sicherheit der europäischen Einrichtungen im Camp Koulikoro betraut.
Dabei kommt laut Verteidigungsminister François Bausch auch das Drohnenprogramm der Luxemburger Armee zum Einsatz. Dem Vizepremier war es am Samstagmorgen denn auch vorbehalten, zusammen mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Steve Thull, das 20 Mann starke Kontingent nach Mali zu verabschieden. Angeführt werden die 13 Soldaten des Kontingents „EUTM Mali 2021-02“ von einem Offizier, drei Unteroffizieren und drei Korporalen.
MRTT, NATO und EATC
Transportiert wurde das Kontingent der Luxemburger Armee erstmals mit einem umgebauten Airbus A330 des multinationalen Lufttransportverbandes MRTT, an dem sich neben Luxemburg noch die Luftstreitkräfte aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Norwegen und der Tschechischen Republik beteiligen.
MRTT steht für „Multi-Role Tanker Transport“. Ziel der teilnehmenden Staaten ist es, gemeinsam die Kosten für die Anschaffung der Maschinen, die Bodeninfrastruktur und den Betrieb der Flugzeugflotte zu bestreiten. Jedem Land steht ein Stundenkontingent zur Verfügung, das dem Beitrag entsprechend ausgerechnet wurde. Die verfügbaren Stunden kann das Land dann selbst nutzen oder internationalen Organisationen und Partnerländern zur Verfügung stellen.
Eigentlich hätte sich Luxemburg zunächst mit 172 Millionen Euro und acht Einsatzkräften am Programm beteiligen sollen. Dafür hätten dem Land rund 200 Flugstunden pro Jahr zur Verfügung gestanden. Die finanzielle Beteiligung wurde im Juli letzten Jahres allerdings auf 598 Millionen Euro hochgeschraubt, während die Personalbeteiligung aus logistischen Gründen vorerst gestrichen werden musste. Im Gegenzug stehen dem Großherzogtum 1.200 Flugstunden pro Jahr zur Verfügung.
Mit dem Projekt will Luxemburg seinen Beitrag an den Verteidigungsausgaben der NATO bis 2023 von derzeit 0,6 Prozent auf rund 0,72 Prozent des BIP erhöhen. Als langfristiges Ziel wurden von der NATO bekanntlich zwei Prozent vorgegeben.
Die multinationale Flotte befindet sich derzeit noch im Aufbau. Vier Transporter sind bereits im Einsatz, fünf weitere sollen noch folgen. Sie werden bis Ende 2024 zwischen den Standorten Eindhoven und Köln/Bonn aufgeteilt. Die Leitung des Programms, das 2016 von den Niederlanden und Luxemburg ins Leben gerufen wurde, ist von den niederländischen Luftstreitkräften übernommen worden. Die Maschinen werden im Airbus-Werk von Toulouse hergestellt und in Madrid für militärische Missionen umgerüstet.
Offiziell trägt der A330-200, die am Samstagmorgen in Richtung Mali gestartet ist, die Registrierung T-057. Dabei handelt es sich um den jüngsten Zuwachs der Flotte. Wie die anderen Maschinen ist die T-057 mit einem Anti-Raketen-System versehen und kann sowohl Material als auch Personal transportieren. Im unteren Deck befinden sich zwei Frachträume, während im oberen Deck rund 270 Personen Platz finden. Im Notfall kann der Transporter allerdings auch in ein fliegendes Krankenhaus umgewandelt werden, inklusive Isolierzelt und Intensivstation. Gleichzeitig ist die Maschine auch in der Lage, kleinere Flugzeuge in der Luft aufzutanken.
Handelte es sich beim Flug am Samstag um den ersten militärischen Einsatz der MRTT-Flotte für die Luxemburger Armee, so hat das Großherzogtum Anfang Mai bereits für humanitäre Zwecke auf einen Transporter aus Eindhoven zurückgegriffen: 60 Beatmungsgeräte wurden im Rahmen des EATC-Programmes zur Bekämpfung der Covid-Krise nach Indien geflogen.
Das EATC (European Air Transport Command) ist ebenfalls in Eindhoven beheimatet und umfasst neben Luxemburg noch sechs weitere Staaten. Als koordinierendes Organ kann das EATC auf rund 170 Maschinen zurückgreifen, darunter die Flugstunden der vier MRTT-Staaten Luxemburg, Deutschland, Belgien und Niederlande sowie die A400M des belgisch-luxemburgischen Flottenverbandes in Melsbroek (B).
So muss grüne Politik sein! Herr Bausch begrüßt die CO2 Schleuder der MRTT Flotte und verabschiedet im Sinne der grünen Zaunkletterer auf NATO Stützpunkte, den ehemaligen grünen Friedensbewegungsaktivisten unsere Soldaten nach Mali. Ehrlich ,unseren Soldaten hätte ich einen Abschied mit militärischen Ehren gewünscht , als mit Chamäleonen deren Farbkennung sich je nach Situation ändert.
600 Millionen Euro um 20 Soldaten zu transportieren … die zuständigen Politiker sollten sich schämen …
Gott sei Dank!
Das markiert einen Wendepunkt in Mali