SchülerartikelAuswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Teenagern

Schülerartikel / Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Teenagern
 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Im Rahmen einer Serie zum Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) haben Schüler im Tageblatt das Wort. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit.

Was passiert, wenn man nichts mehr hat, worauf man sich freuen kann? Die Einschränkungen durch die Pandemie sind auf breiter Front zu spüren. Für Teenager bedeuten die Einschränkungen monatelanges virtuelles Lernen, isoliert von Freunden zu sein und die Absage wichtiger sozialer Aktivitäten wie Abschlussfeiern oder Abschlussbällen. Die Pandemie hat Teenager dazu gezwungen, sich von normalen sozialen physischen und schulischen Interaktionen zu entfernen.

Warum leiden Jugendliche während der Pandemie unter Depressionen und Angstzuständen? Unabhängig von der Situation, in der wir uns befinden, litten vorher schon immer mehr Teenager unter psychischen Erkrankungen. Die Pandemie hat dieses Phänomen nochmals beschleunigt.

Monatelang durften Jugendliche nur noch zur Schule gehen und haben keine Veranstaltungen oder Freizeitveranstaltungen, die sie motivieren und auf die sie sich freuen können. Der Ausgleich zum Alltag in der Schule fehlt und trotz virtuellen Lernens sollen die Schüler hier schließlich weiter funktionieren, während ihr Privatleben seit einem Jahr pausieren muss.

Viele Teenager haben das Gefühl, dass sie ihre Jugend verlieren und nicht in der Lage sind, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Sie haben nicht die Möglichkeit, erwachsen zu werden, indem sie neue Erfahrungen machen, da alles rundherum auf Pause gestellt wurde. Anstatt dass sie feiern, neue Menschen kennenlernen, insgesamt Spaß haben, machen sie sich Gedanken über ihre Zukunft und wie alles weitergehen soll. Statt das erste Unijahr in einer aufregenden fremden Stadt zu genießen, findet der Unterricht am Computer im eigenen Zimmer statt.

Corona ruiniert erste Erfahrungen

Wie fürchterlich muss eine Einschulung für ein kleines Kind sein, wenn es seine neuen Schulfreunde nie privat treffen darf? Die Pandemie nimmt besonders den Kindern, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unwiederbringbare Erfahrungen von erstem „normalem“ Schultag, Abschlussball, Unitag oder gar erster Liebe.

Corona macht es den Schülern auch schwieriger, zu entscheiden, was sie später machen wollen, da auch die Praktika aufgrund der Pandemie ausfallen. Pervers wird es, wenn die Schule Praktika obligatorisch verlangt, Firmen aber de facto keine Praktika anbieten.

Die Sorgen wachsen und noch kann niemand bestätigen, ob es bald wieder besser wird. Familie und Freunde über Videochat zu sehen, kann keine körperliche Nähe ersetzen. Ähnlich wie bei vielen alten Menschen fühlen sich viele Jugendliche immer einsamer. Die Jugendlichen sind vielleicht nicht so gefährdet durch das Coronavirus wie die älteren Generationen, aber sie sind trotzdem die, die am meisten unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden.

Aber auch in dieser für uns alle schwierigen Zeit haben viele Jugendliche gelernt, ihre Familien und Freunde zu schätzen. Sie haben und mussten lernen, Zeit mit sich selber zu verbringen. In allen suboptimalen Situationen gibt es eben auch immer wieder positive Aspekte und hieraus bildet sich dann auch eine größere Hoffnung, dass die Pandemie bald zu Ende geht, der Pausenknopf im Privatleben wieder gelöst wird und die Menschen alle auch etwas daraus gelernt haben.