WohnungskriseDüdelingen will mit „Service Logement“ für bezahlbares Wohnen sorgen

Wohnungskrise / Düdelingen will mit „Service Logement“ für bezahlbares Wohnen sorgen
Im neuen Viertel „Lenkeschléi“ entstehen fünf Einfamilienhäuser Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Bezahlbares Wohnen ist eines der großen nationalen Probleme Luxemburgs: So mancher Einwohner findet trotz regelmäßigen Einkommens keine Wohnung. Durch den neuen „Service Logement“ möchte die Stadt Düdelingen den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erleichtern. 

Zurzeit zählt Düdelingen 72 Sozialwohnungen – und dabei soll es nicht bleiben. „Wir treiben den Ausbau des Immobilienparks der Stadt konsequent voran“, verkündete Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) bei der Pressekonferenz am Dienstag. So befinden sich weitere Wohneinheiten im Bau oder in der Planung, etwa in der rue du Commerce, im neuen Viertel „Lenkeschléi“, in der rue Nic Bodry oder auch beim PAP „A Bëlleg“. 

37 der 72 Wohnungen gehören der Stadt. Die restlichen 35 sind in Besitz von Privateigentümern und werden vom „Office social“ verwaltet. Bisher hat sich die „Cellule Logement“ alleine um die Vermietung der gemeindeeigenen Wohnungen gekümmert. Doch der Wunsch der Stadt Düdelingen war es, in Sachen Wohnpolitik noch weiter auszuholen, sagte der Direktor des „Office social“, Marc Weis.  

Der neue „Service Logement“ richtet sich an diejenigen, die nicht in das Konzept der „Gestion locative sociale“ passen. Er soll eine Anlaufstelle für Personen sein, die keine größere soziale Begleitung benötigen, sondern aufgrund der hohen Immobilienpreise nichts auf dem hiesigen Wohnungsmarkt finden. Das Herzstück stellt die Sprechstunde dar, die ab dem heutigen Mittwoch funktioniert. Es handelt sich um ein Beratungsangebot, bei dem den Antragsstellern Wege und Hilfen aufgezeigt werden, um dem eigenen Budget und den Möglichkeiten entsprechend die passende Wohnung zu finden. 

Wohnungen längerfristig zur Verfügung stellen

Der „Service Logement“ ist eine eigenständige Dienststelle, die wie das „Office social“ in der „Maison sociale“ in der rue du Commerce untergebracht ist. Die „Cellule Logement“ ist weiterhin für die Verwaltung der Wohnungen zuständig, die von Privateigentümern an das Sozialamt vermietet werden. Romain Zuang, Präsident des „Office social“, erinnerte in dem Zusammenhang an den Aufruf, der seit 2018 an Haus- oder Wohnungseigentümer gerichtet wird, dass die Möglichkeit besteht, den dringend benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen und ihn für 10 Euro pro Quadratmeter an das Sozialamt zu vermieten. Zu den Vorteilen gehören steuerliche Vergünstigungen, garantierte Mieteinnahmen und der Zustand der Wohnungen wird genau im Auge behalten, erklärte Zuang. 

Sozialschöffe René Manderscheid wies darauf hin, dass zwischen der „Cellule Logement“ und dem „Service Logement“ ein großer Unterschied besteht. Bei der neuen Dienststelle werden Mietverträge vergeben, die im Prinzip auf Lebenszeit laufen, während bei der „Cellule“ ein Zukunftsplan aufgestellt wird und die Wohnungen für eine maximale Dauer von drei Jahren laufen, auch wenn, falls nötig, Verlängerungen ausgesprochen werden können. „Niemand landet danach einfach so auf der Straße“, betonte der Schöffe.

Um ein Abkommen mit dem „Service Logement“ abschließen zu können, muss der Antragsteller seit mindestens drei Jahren in Düdelingen wohnen oder arbeiten und darf kein Wohnungseigentum sein Eigen nennen. Befristete Wohnungsanträge werden an die „Cellule Logement“ weitergeleitet. Die Miete wird proportional zum Einkommen berechnet und an die Entwicklung des Einkommens und der Familiensituation angepasst.