Wiedereröffnung Düdelinger Restaurantbetreiber zwischen Zuversicht und Unsicherheit

Wiedereröffnung  / Düdelinger Restaurantbetreiber zwischen Zuversicht und Unsicherheit
Seit Anfang April haben Luxemburgs Terrassen geöffnet. Bei gutem Wetter nehmen auch die Düdelinger das Angebot gerne an. Foto: Editpress-Archiv/Tania Feller

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Die Freude überwiegt bei den drei befragten Restaurantbetreibern, dass sie auch ihre Gasträume wieder öffnen dürfen. Doch in Sachen Corona-Tests bestehen noch einige Unklarheiten. 

„Ich bin froh, wieder ganz öffnen zu dürfen“, sagt Sandra Almeida, Betreiberin des Restaurants „Mad about Peru“. Doch die Sache mit den Tests bereitet ihr noch Kopfzerbrechen. Sie kann sich nur schwer vorstellen, wie das Ganze vor Ort umgesetzt werden soll. „Setzen sich die Gäste an den Tisch und wühlen sich in der Nase oder spucken in einen Behälter, während am Tisch daneben andere ihr Essen verspeisen? Oder sollen sie das draußen machen vor aller Augen?“, fragt sich die Restaurantbetreiberin. Wenn dann jemand positiv sei, müsse derjenige dann schnell weglaufen? Sandra Almeida selbst kann sich nicht vorstellen, unter solchen Bedingungen in ein Restaurant zu gehen. Auch hat sie bereits von Gästen gehört, dass sie weiter gerne auf die Terrasse kommen würden, doch derzeit auf einen Restaurantbesuch im Innern lieber verzichten. Ein weiterer Punkt, der für sie noch unklar ist, ist die Finanzierung der Corona-Schnelltests.

Zuerst erhalten die Restaurants eine gewisse Anzahl an kostenlosen Tests. Sind diese aufgebraucht, müssen die Gastronomen diese selbst kaufen. „Doch wer soll das bezahlen? Ich oder der Gast?“, fragt sich Almeida weiter. Eine weitere Frage, die zu klären sei, ist, ob die Restaurantbesucher noch einen weiteren Test machen müssen, wenn sie nach dem Essen noch irgendwo anders etwas trinken gehen wollen. Alles in allem fühlt sich Almeida nicht richtig informiert über die neuen Regelungen, die bald gelten sollen.

Für Sandra Almeida bestehen noch viele Unklarheiten bezüglich der Handhabung der Selbsttests
Für Sandra Almeida bestehen noch viele Unklarheiten bezüglich der Handhabung der Selbsttests Foto: Editpress-Archiv/Fabrizio Pizzolante

Das Restaurant „Parc Le’h“, das sich in der gleichnamigen Grünanlage befindet, gehört seit Januar letzten Jahres zur „Concept+Partners“-Gruppe. Managing Director Marc Fusenig hält die Wiedereröffnung der Gasträume für einen Schritt in die richtige Richtung. Genau wie für Sandra Almeida stellen die Selbsttests auch für ihn einen zusätzlichen Kostenpunkt dar, der sich vor allem dann bemerkbar mache, wenn jemand nur ein Bier trinken oder einen Hamburger essen möchte. „Doch wir sind zuversichtlich, dass die Gäste kommen werden“, sagt Fusenig.

Nicht die eine richtige Lösung möglich

Es sei gut, wieder bei jeder Wetterlage arbeiten zu können. Bei dem schlechten Wetter der letzten Wochen hätten allerdings nur wenige Menschen von der vergrößerten und neugestalteten Terrasse im Park Le’h profitiert – obwohl täglich viele Düdelinger dort spazieren gehen. Oft habe das Restaurant nur geöffnet, um zu zeigen, dass man noch da sei. „Rentabel war das nicht“, so Fusenig. Wenn jedoch die Sonne scheint, sehe die Situation wieder ganz anders aus. Am Sonntag sei die Terrasse so voll wie noch nie gewesen. 

Für Philippe Barre vom „Atelier Gourmand“ hat die Schließung der Horeca-Branche nichts an den Covid-Zahlen geändert hat – weder im Positiven noch im Negativen. Deswegen ist es für ihn nur logisch, dass der Innenbereich wieder geöffnet werden darf. Er versteht ebenfalls, dass dies nur unter gewissen Auflagen möglich ist. Trotzdem hat er ein paar Probleme bei deren Umsetzung, gerade was den erforderlichen negativen Corona-Test betrifft.

Philippe Barre führt das „Atelier Gourmand“ seit 2017
Philippe Barre führt das „Atelier Gourmand“ seit 2017 Foto: Editpress/Alain Rischard

Ein PCR-Test darf für den Restaurantbesuch nicht älter als 72 Stunden sein. Ein zertifizierter Antigen-Schnelltest aus der Apotheke hat eine Gültigkeit von 24 Stunden. Dies bringt für Philippe Barre einige Unsicherheiten mit sich. „Auch wenn jemand gestern nicht infiziert war, könnte dieser heute schon positiv sein“, findet der Restaurantbetreiber. Bei den Tests, die vor Ort durchgeführt werden, steht er vor dem Problem, dass er mit jedem Gast in Kontakt treten muss, um diesem das Testmaterial auszuhändigen. „Wenn jetzt einer von vier Gästen an einem Tisch positiv getestet wird, dann war ich mit ihm in Kontakt und die restlichen drei auch. Was passiert dann?“, fragt sich Barre.

Dazu werde die Menge der Tests, die jedes Restaurant gratis erhält, nach Anzahl der Beschäftigten berechnet. Momentan habe er weniger Personal vor Ort als sonst üblich, doch wenn er den Gastraum wieder öffne, dann benötige er zusätzliche Beschäftigte. Philippe Barre ist sich aber trotz aller Kritikpunkte bewusst, dass es keine 100-prozentige Lösung gibt, die jeden zufriedenstellt. 

jung luc
11. Mai 2021 - 11.57

Ech stelle mech net an eng Rei fir Iessen ze goen. Ee Resultat vun engem Test geheiert net an d'Öffentlechkeet.

Nomi
11. Mai 2021 - 9.31

Dann muss elo all Restaurant och nach ee medizinneschen Matarbechter anstellen fir dei' Tester ze machen . Den Test an d'Resultat ennerleit der Schweigepflicht vum Medizinner ! Wei' mecht d'Politik daat ??