Vëlosummer 2021Vorfahrt Fahrrad: Weniger Straßen, aber mehr Kilometer

Vëlosummer 2021 / Vorfahrt Fahrrad: Weniger Straßen, aber mehr Kilometer
Gelernt aus den Fehlern der Erstauflage haben die Verantwortlichen des „Vëlosummer“ 2021  Foto: Editpress / Philip Michel

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Trotz Kinderkrankheiten war der „Vëlosummer“ im vergangenen Jahr ein Erfolg. 40.000 Radfahrer nahmen teil. Die zweite Auflage findet nun vom 31. Juli bis zum 29. August statt. Sie wird wesentlich umfangreicher ausfallen, allerdings auch auf weniger für den motorisierten Verkehr gesperrten Straßen.  

Das Konzept der Erstauflage des „Vëlosummer“ war, Straßen im verkehrsarmen Ferienmonat August für Autos zu sperren und exklusiv den Fahrradfahrern zu überlassen. Das funktionierte im vergangenen Jahr nur bedingt, denn viele der geplanten Strecken fielen dem Veto der Gemeinden zum Opfer. Trotzdem entstanden insgesamt sechs Routen, die großen Anklang bei den Radfreunden fanden. 

Dorthin führt der Weg ins Grüne: Der „Vëlosummer“ wird mit diesen Wegweisern bestückt, sehr zur Freude der Minister Lex Delles und François Bausch   
Dorthin führt der Weg ins Grüne: Der „Vëlosummer“ wird mit diesen Wegweisern bestückt, sehr zur Freude der Minister Lex Delles und François Bausch    Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Der Ansatz der zweiten Auflage ist etwas anders. So haben die Verantwortlichen aus der ablehnenden Haltung vieler Gemeinden im Vorjahr ihre Lehren gezogen. Anstelle von 18 machen nun 65 Kommunen mit, allerdings fällt die Routenauswahl weniger „radikal“ aus. Will heißen: Es werden weniger Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt, dafür aber verstärkt das existierende Radwegenetz in die Touren einbezogen. Genau 112 km Straße stehen exklusiv den Rädern zur Verfügung, davon aber lediglich 9 km dauerhaft den gesamten Monat über. Die restlichen 103 km Sperrungen beschränken sich auf ein oder zwei Wochenenden. Immerhin konnte aber die Gesamtstrecke von 270 km auf mehr als 550 km ausgebaut und somit verdoppelt werden. Gleiches gilt für die Routen. 2021 stehen zwölf zur Auswahl, während es im Vorjahr lediglich sechs waren. 

Der Vëlosummer 2021
Der Vëlosummer 2021 MMTP

Übrig geblieben aus dem Vorjahr sind die beiden Strecken rund um das Syrdall und mit dem VëloViaNorden ein echtes Highlight der ersten Ausgabe. Letzterer findet genau wie im vergangenen Jahr an zwei Wochenenden statt, wobei das zweite mit einer Schleife über Wintger sogar noch ausgebaut wurde und mit 97 km die längste Tour des „Vëlosummer“ 2021 ist. Und dann gibt es jede Menge neue Routen wie eine Tour durch den Süden und auch die Mëllerdall-Tour, die im vergangenen Jahr am Veto der Gemeinden scheiterte.

Verkehrsminister François Bausch („déi gréng“) freute sich bei der Vorstellung am Freitag, dass „diesmal die Initiative von den Gemeinden ausgegangen ist. Das ist wirklich super“. Wundern tue ihn das jedoch nicht, denn die Gemeinden hätten den Erfolg im vergangenen Jahr durchaus mitbekommen und wollten nun mitmachen. Der Minister erklärte, dass sich das Fahrrad nicht nur im urbanen Raum, sondern überall ausbreite. Sein Ministerium betreibe ein regelmäßiges Monitoring. Das hat ergeben, dass sich z.B. das Fahrradaufkommen auf dem PC1 bei Strassen zwischen 2015 und 2020 verdoppelt hat.

Trotzdem habe der Boom auch seine Schattenseiten. Bausch sprach damit die Unfallstatistik des vergangenen Jahres an. Die wird zwar erst kommende Woche präsentiert, jedoch seien mehr verletzte Radfahrer zu notieren gewesen, verriet der Minister schon jetzt. Auch gestalte sich das Miteinander der Verkehrsteilnehmer nicht immer einfach, weshalb das Ministerium nun eine Sensibilisierungskampagne mit dem Namen „Zesummen ënnerwee“ starte.

Eine Beschilderung

Was aber den „Vëlosummer“ 2021 betrifft, so haben die Verantwortlichen versucht, die Kinderkrankheiten der ersten Auflage auszumerzen. Es wird eine kohärente (und nachhaltige) Beschilderung bzw. Kennzeichnung der Routen geben. Die fehlende Beschilderung war wohl das größte Manko der Erstauflage 2020. Tourismusminister Lex Delles (DP) machte darauf aufmerksam, dass die Übernachtungsbons weiterhin gültig sind, und dass der Gepäckbeförderungs-Dienst „Move, we carry“ auch in diesem Jahr kostenlos sein wird. Zudem gibt es weitere Aktionen, die den lokalen Handel und die Gastronomie in den beteiligten Gemeinden unterstützen sollen, wie zum Beispiel die Sammelaktion „Support local businesses“. 

Auch in diesem Jahr wird eine kostenlose „Vëlosummer“-Straßenkarte produziert. Die musste 2020 gleich zweimal wegen der großen Nachfrage nachgedruckt werden. Ebenfalls aktualisiert wird die Homepage www.velosummer.lu. Und schlussendlich erhalte der „Vëlosummer“ eine eigene Rubrik in der neuen Tourismus-App für Luxemburg.  

Vëlosummer 2021: Die Strecken

Vier Wochen:
– Family-Tour am Westen (18 km)
– Sauer-Musel-Tour (53 km)
– Syrdall-Tour (50 km)
– Mam Jangeli bei d’Kätti (24 km)
– Süd-Tour (66 km)
Drei Wochen:
– Syre- an Uelzechtdall-Tour (60 km/31.7.-22.8.)
Zwei Wochenenden:
– VëloViaNorden (36 km / 7.8.-8.8.)
    VëloViaNorden & Wintger (97 km / 14.8.-15.8.)
– Tour „Iwwer Bierg an Dall“ (27 km / 18.8.-15.8., 28.8.-29.8.)
Ein Wochenende:
– Regioun-Mëllerdall-Tour (49 km / 31.7.-1.8.)
– Tour Uewersauer (40 km / 21.8.-22.8.)
– Mamerdall-Tour (32 km / 21.8.-22.8.)
– Castle-Tour (43 km / 28.8.-29.8.)


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De Jemp
10. Mai 2021 - 11.04

All déi Möchtegern-Schummien!

en Cyclist
10. Mai 2021 - 10.26

Als leidenschaftlicher Radfahrer, der jährlich über 10.000 km mit der "petite reine " zurücklegt, stelle ich leider fest, dass sehr viele Radler undiszipliniert sind und sich nicht an die elementarsten Verkehrsregeln, sowohl auf der Strasse als auch auf den Radwegen, halten. Viele sind mittlerweile mit E-Bikes , die sie oft nicht beherrschen, unterwegs und gefährden damit nicht nur sich selbst sondern auch die andern. Wenn das so weitergeht und mit der erheblichen Zunahme an Farrädern, müsste mal darüber nachgedacht werden, ob es nicht sinnvoll wäre einen entsprechenden Führerschein oder zumindest eine Prüfung einzuführen.

J.C. Kemp
9. Mai 2021 - 19.23

@boxer: Wuel der zevill gemoult krut? Do geréit esou munneches duercherneen. Vun 112km sin 9km sin de ganze Mount dauerhaft gepart, also 9000m. Déi aner 112 - 9 = 103 km sin nëmmen 1 oder 2 Weekende gespaart, demno déi meeschten Zäit vum Mount ze befueren, also 29 oder 27 vun 31 Deeg. Ech verstinn, et si vill Buchstawen ze liesen. Awer et geht!

Blücher
9. Mai 2021 - 11.34

@Kemp : Fußgänger gehören nicht zur Spezies mit fahrendem Untersatz.Vor der Erfindung des Rades hat der Mensch sich per Pedes fortbewegt, diese Fortbewegung wohl natürlich ist , jeglicher fahrbarer Untersatz nicht.

J.C. Kemp
9. Mai 2021 - 9.13

@Blücher: Arrête ton char ! Sohlensteuer für Fussgänger. Technische Kontrolle fürs Schuhwerk. Reflektoren an Jacke und Hose! Atemsteuer!

boxer
8. Mai 2021 - 22.40

Wann ech dat richteg gesinn, ginn an der Minettgéigend 66 km Stroossen iwwer de ganzen August fir de Vëlo fräigehalen. Och wann en Deel dovu Vëlospisten sinn, wäert dat dach an enger Géigend wou all Dag während de Spëtzestonnen vill Stau ass zu allerlee Beanträchtegunge féieren fir déi Leit déi op d'Schaff fueren. Dat nennt ee wuel 2-Klassegesellschaft.

Germain
8. Mai 2021 - 19.12

Et hätt mech jo gewonnert, wann eis Auto-'Sport'-Fans net erëm géifen aus hiren, no Auspuff sténkende Lächer komm wären.

Jemp
7. Mai 2021 - 19.31

Nodeems den Här Bausch eis kloer gemeet huet, datt eng Co2-Steier gudd fir d'Natur ass, an d'Mme Wickler eis verroden huet wéi rieseg Fligeren den Co2 reduzéieren, organiséiert den Här Bausch elo erem e Velosummer wou dann durch déi vill Emweeer déi vun den Autoe musse gefuer ginn, och erem masseg Co2 gespuert gett. D'Politiker vun anere Parteien verzielen zwar och oft Märecher, mee déi Gring sinn awer net ze toppen a punkto Wielerverblödung. Wéi kann een nemmen esoueppes wielen?

Elo mol serööö?
7. Mai 2021 - 18.42

Hoffentlich brauch ich kein zu großen Umweg zur nächsten Chargy Borne zu fahren. Was wenn mein Akku das nicht schafft? Hat Bausch daran gedacht ein Gratis Abschleppdienst für vorbildliche e-Mobil Fahrer mit grüner Parteikarte zu Organisieren?

alleboesccheisser
7. Mai 2021 - 17.30

Dummer geht's nimmer , an wann et reent sin am A sch well dann geseit een ken , bravo , all emwee misten dann elo rembourseert gin fir Auto

Blücher
7. Mai 2021 - 16.22

Eine jährliche technische Kontrolle , wie für Motorräder/ Auto vorgesehen, wäre für Fahrräder von Nöten. Bei Fahrräder wird oft die technische Überprüfung bei einem Händler durch die Radler versäumt, Bremsen ( je nach Technik wird von den Fahrradherstellern eine Wartung durch zertifizierte Händler bis dreimal pro Jahr vorgeschrieben) usw. nicht gewartet…..Die säumigen Radfahrer sind nicht nur für sich, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr, verletzen ihre Vorsorgepflicht.Bei dem Aufwand, den Kosten für die Sperrung der Strecken im Sommer, wie auch den Unterhalt wäre eine Fahrradsteuer im Sinne der Gerechtigkeit , Gleichheit der fahrenden Verkehrsteilnehmer nur gerecht. Motorradfahrer/Autofahrer werden hier diskriminiert, benachteiligt.Angesichts der Fahrradunfälle , der Sicherheit der Radfahrer wegen ,wäre das obligatorische Tragen des Helmes, wie auch Kleidung in den Signalfarben per Gesetz vorgeschrieben nur normal.