FußballBGL-Ligue-Nachholspiele: Punkte(n) für die Ehre

Fußball / BGL-Ligue-Nachholspiele: Punkte(n) für die Ehre
Den Wiltzern stehen noch vier englische Wochen bevor Foto: Wildson Alves

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Saison neigt sich dem Ende zu, obschon einigen Fußballklubs ein heißer Mai bevorsteht. Heute Abend sind vier Teams gefordert, deren Termine vor einigen Tagen wegen Corona-Quarantänen verschoben werden mussten. Alle haben etwas gemeinsam: In erster Linie geht es bei den verbleibenden Spielen darum, eine nervenaufreibende Meisterschaft erhobenen Hauptes zu beenden. 

UT Petingen – Wiltz: Die UTP erlebt eine Saison zum Vergessen. Inzwischen ist der vierte Trainer im Einsatz. Zuletzt konnte eine dramatische Talfahrt mit zwei Punkten gegen Ettelbrück und Hostert gestoppt werden. Allerdings sieht die Bilanz von Coach Nicolas Grézault, der seinen Einstand vor exakt einem Monat feierte, nicht unbedingt rosig aus: In sieben Einsätzen hagelte es vier Niederlagen. Der Umbruch ist im vollen Gange und die Tabelle in diesem Jahr nur noch Nebensache. 

Während die UTP den Erwartungen als Vorletzter der Liga deutlich hinterherläuft, ist der heutige Gast programmmäßig in Rückstand. Die Nordisten werden, nach überstandener Corona-Misere, bis Ende des Monats noch acht Begegnungen austragen müssen. Standen die Spieler von Dan Huet lange auf einem Conference-League-Platz, so ist dieses Thema nach dem 0:1 gegen den Racing abgehakt. „Für mich war das eigentlich bereits vor drei, vier Wochen der Fall. Eine Last ist uns damit nicht unbedingt von den Schultern gefallen, aber vielleicht hilft es dem einen oder andern, dass jetzt Gewissheit herrscht“, erklärte der Trainer. „Auf unseren Fußball hatte das ohnehin keinen Einfluss. Jetzt schauen wir, so wie es mir lieber ist, von Spiel zu Spiel – angefangen mit Petingen, wo wir gewinnen wollen.“ 

Grézault, den neuen Übungsleiter des Gegners, kennt Huet aus gemeinsamen Zeiten beim nationalen Verband. Vor sechs Jahren trainierte das Duo die U16 und U17 der FLF. „Ich freue mich auf das Wiedersehen, auch wenn wir diesmal nicht auf der gleichen Bank sitzen“, lachte Huet, der viel Lob für den Gegner übrig hatte: „Es handelt sich um eine spielstarke Mannschaft, der ein wenig das Glück fehlte. Sie können jetzt frei aufspielen. Der neue Trainer hat seit seiner Übernahme viel rotiert, sodass es eigentlich nicht möglich ist, eine Elf vorherzusagen. Aber wir haben uns ohnehin vorgenommen, uns auf unsere eigenen Stärken zu fokussieren.“

Die Wiltzer werden ihre letzten Reserven mobilisieren müssen, um bis zum Ende immerhin fünf englische Wochen hinter sich zu bringen. „Die Saison hat unwahrscheinlich viele Nerven und Energie gekostet. Allerdings dürfen wird nicht vergessen, dass wir das Glück haben, einem Teil unseres Alltags nachzugehen, was anderen verwehrt bleibt“, schlussfolgerte Huet. 

Mondorf – RM Hamm Benfica: In Mondorf stehen sich die derzeitigen Überraschungstüten gegenüber. Während der RM Hamm Benfica sich auf Vorstandsebene mit Fusionsgerüchten und ausgebliebenen Lohnzahlungen auseinandersetzen muss, hat die Mannschaft drei Siege in Serie eingefahren und damit neun ihrer 21 Punkte innerhalb von zwei Wochen eingeheimst. Die Hausherren haben ihrerseits mit ihrem Erfolg auf dem Escher Galgenberg für Freude beim Swift und in Düdelingen gesorgt – und der Fola eine nicht einkalkulierte zweite Saisonniederlage zugefügt. Die Beine sind vor dem Duell gegen den RM Hamm Benfica nicht unbedingt müder als sonst: „Die Intensität ist eigentlich immer gleich, allerdings wollte und brauchte unser Gegner diesen Sieg am Sonntag unbedingt, weshalb es vielleicht gegen Ende hin etwas intensiver wurde“, erklärte Trainer Serge Wolf gestern.

Ein Sieg, der wohl für Auftrieb in der Thermalstadt gesorgt hat. Das Ziel der Mondorfer bleibt aber das gleiche: „Wir wollen die letzten Tabellenplätze vermeiden. Das hat mit einer gewissen Portion Stolz zu tun. Andererseits können und wollen wir unsere Rolle als Spaßverderber weiterhin wahrnehmen.“ Sowohl gegen die Fola als auch im Hinspiel gegen den RMHB konnte die USM früh in Führung gehen. Wolf erklärte: „Wir haben es am Sonntag geschafft, gleich zweimal innerhalb von 22 Minuten nach ruhenden Bällen zu treffen. Das war uns in dieser Saison noch nie gelungen. Das hat den kompletten Spielverlauf beeinträchtigt. Diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite. Das Hinspiel gegen Hamm verlief fast gleich. Wir hatten einen guten Start erwischt und den Vorsprung dann verwaltet. Allerdings hatte Hamm uns erhebliche Probleme bereitet.“ Die Mission der USM ist klar: „Das Ziel ist es, dass sie weiter hinter uns in der Tabelle bleiben.“

Dass keine Elf in Abstiegsangst leben muss, wird auch die Partie beeinflussen, ist sich Wolf sicher: „Ich erwarte mir eine komplett entfesselte Partie, da für beide Mannschaften ja eigentlich nichts mehr auf dem Spiel steht. Es wird Torchancen und viel Risiko geben.“