LuxemburgJugendherbergen empfangen während der Pandemie mehr Luxemburger

Luxemburg / Jugendherbergen empfangen während der Pandemie mehr Luxemburger
In den hiesigen Jugendherbergen übernachten zurzeit vor allem Luxemburger, die einzeln oder zu zweit reisen Symbolfoto: Christof Weber

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Ein Teil der Luxemburger Jugendherbergen hat bereits vor dem 1. Mai geöffnet, der Rest folgte noch – und heißt die Besucher trotz Pandemie willkommen. Das Tageblatt hat sich mit der Koordinatorin für Animation und Kommunikation der Luxemburger Jugendherbergen, Martine Backendorf, über die momentane Lage der Jugendherbergen unterhalten.

Immer mehr Luxemburger finden laut Martine Backendorf – Koordinatorin für Animation und Kommunikation der Luxemburger Jugendherbergen – den Weg in die „auberges de jeunesse“ hierzulande. Bis vor kurzem waren vier der neun Herbergen offen: Luxemburg-Stadt, Esch-Alzette, Fels und Echternach. Am 1. Mai haben dann auch die restlichen ihre Türen geöffnet. Denn: Trotz Pandemie und sanitären Maßnahmen würden viele Menschen in den Herbergen übernachten. „Über die Osterferien war die Jugendherberge in Echternach komplett ausgebucht – natürlich unter den Umständen, die momentan bestehen“, sagt Backendorf im Gespräch mit dem Tageblatt. „Die Besucher waren trotzdem froh, im eigenen Land Urlaub zu machen.“ Maximal zwei fremde Personen dürften ein Zimmer besetzen – vier, wenn es um Gruppen gehe. 

Die Terrassen sind wie im Rest des Landes auf. Auch hier gilt laut Backendorf: zwei Personen pro Tisch. In Esch sei noch nicht so viel Andrang, sagt die Koordination. In der Hauptstadt würden jedoch viele Menschen bei gutem Wetter vorbeikommen. Wegen der Nähe zum Echternacher See würden auch viele Menschen in der Echternacher Jugendherberge vorbeischauen. Alle Herbergen bieten ein Mittagessen an – auch als „Take-away“, sagt Backendorf. Die Besucher, die in der Jugendherberge übernachten, können ihr Abendessen in ihrem Schlafzimmer genießen. „Wir bieten verschiedene Freizeitaktivitäten an, bei denen die soziale Distanz eingehalten werden kann“, sagt die Koordinatorin gegenüber dem Tageblatt. Auf dem Trampolinpark in der Nähe der Echternacher Jugendherberge bestehe zum Beispiel genug Distanz zwischen den verschiedenen Sprungflächen und die Kinder würden sich problemlos austoben können.

Luxemburger wollen raus aus dem Haus

Laut Backendorf haben viele Schulklassen bereits gefragt, ob sie tagsüber von den Aktivitäten der Herbergen profitieren könnten, zum Beispiel von den Wassersportaktivitäten in Lultzhausen. Die überdachten Spielplätze würden ebenfalls wieder aufmachen. Allerdings sei die Zahl der erlaubten Kinder, die dort spielen dürfen, begrenzt. Die Kletterhalle in Echternach sei schon offen – doch nur für Gruppen. „Für individuelle Personen ist die Halle noch geschlossen, da wir leider nicht genug Platz haben, um uns dort an die Regeln zu halten“, sagt Backendorf. „Generell sind die Menschen schon genug sensibilisiert, um sich an die sanitären Maßnahmen zu halten.“ Die Jugendherbergen würden ebenfalls Desinfektionsmittel anbieten und Masken vor Ort verkaufen.

Aktuell handele es sich bei den Besuchern vor allem um Luxemburger: „Im Herbst kamen viele Menschen aus der Grenzregion – viele Belgier und Deutsche“, sagt Backendorf. Durch die Krise seien weniger Gruppen in die Jugendherbergen gekommen. Die vielen Luxemburger, die einzeln oder zu zweit reisen, hätten das ausgeglichen. Oft hätten die Einwohner auch die 50-Euro-Übernachtungsgutscheine für den Aufenthalt verwendet. „Wir sind auch froh, dass die Aktion noch bis zum 15. September verlängert wurde“, sagt Backendorf. „Mit der Lockerung der Restriktionen in Belgien hoffen wir, dass auch mehr Ausländer nach Luxemburg kommen.“

Am 16. Mai organisiert die Jugendherberge in Lultzhausen einen Wassersporttag. „Der Vorteil beim Wassersport ist, dass jeder sein eigenes Boot hat und alleine unterwegs ist“, sagt Backendorf. Bevor die Besucher ins Wasser gehen, befinden sie sich laut Koordinatorin potenziell näher beieinander – dort gelte also eine Maskenpflicht. Nach dem Benutzen wird das Sportmaterial auch desinfiziert. Für Backendorf ist klar: „Man merkt, dass die Menschen etwas unternehmen wollen.“