Coupe de LuxembourgDas Finale ruft: Handballerinnen aus Düdelingen und Käerjeng ziehen ins Endspiel

Coupe de Luxembourg / Das Finale ruft: Handballerinnen aus Düdelingen und Käerjeng ziehen ins Endspiel
Diekirchs Handballerinnen (in Blau) hatten keine Antworten auf Käerjengs aggressive Spielweise Foto: Jerry Gerard

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Düdelingen und Käerjeng heißen die beiden Finalisten im Handball-Pokal der Damen. Während der HBD im ersten Halbfinal-Spiel der „Loterie Nationale Coupe de Luxembourg“ seiner Favoritenrolle gerecht wurde und Außenseiter Redingen souverän 46:10 besiegte, setzte sich Käerjeng im zweiten Spiel 31:26 gegen den Titelverteidiger Diekirch durch.

Im ersten Spiel des Tages nahm Düdelingen die klare Favoritenrolle ein. Aufgrund des Klassenunterschieds startete Redingen zwar mit drei Toren Vorsprung in die Halbfinal-Partie gegen den HBD. Davon ließen sich die Düdelinger Handballerinnen, die ohne ihre Spielmacherinnen Kim Wirtz und Fiona Colarelli auskommen mussten, aber nicht aus der Ruhe bringen. Dea Dautaj, Joy Wirtz und Charlotte Bottoli wandelten den Rückstand bereits nach rund vier Minuten in eine 4:3-Führung um. Düdelingen machte von Beginn an klar, dass man gegen den Außenseiter keine Überraschung zulassen würde. Während der Promotionär immer wieder die Bälle im Angriff verlor, ließ der Tabellenzweite der AXA League nicht locker und kam über schnell ausgespielte Konter immer wieder zu einfachen Toren. Und so lagen die Düdelingerinnen nach einer Viertelstunde bereits mit neun Toren in Führung (12:3). Erst nach 24 Minuten erzielte Jessica Gomes das erste Tor für Redingen. Insgesamt sollte dem Außenseiter nur ein weiterer Treffer in der ersten Halbzeit gelingen. Nach 30 Minuten lag das Team von Erny Hoffmann bereits souverän 23:5 in Führung. 

Die Erfahrung mitnehmen

Redingen erzielte zwar in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit innerhalb von drei Minuten genauso viele Tore (2) wie in der gesamten ersten Hälfte, doch die Düdelingerinnen waren auch anschließend weiter eine Nummer zu groß und wurden zu jedem Zeitpunkt ihrer Favoritenrolle gerecht. Am Ende setzten sie sich souverän 46:10 durch. „Ich glaube, wir waren mit den Gedanken schon beim Finale, denn uns unterliefen zu viele technische Fehler und Fehlwürfe. Das muss im Finale merklich besser werden, aber da wird die Konzentration auch eine andere sein“, analysierte die glückliche Finalistin Sharon Dickes: „Kompliment an den heutigen Gegner, der zwar unterlegen war, aber zu keinem Moment aufsteckte.“

Aufseiten der Redinger zeigte man sich zwar enttäuscht, die Erfahrung, die man im Final Four gesammelt hat, will man aber mit in die anstehenden Spiele in der AXA League nehmen: „Wir haben uns sehr schwergetan. Der Gegner war uns sowohl im Angriff als auch in der Defensive überlegen. Auch wenn wir verloren haben, haben wir trotzdem dazugelernt, denn nun wissen wir, woran wir noch arbeiten müssen“, so Trainer Ben Rakovsky: „Zuvor hat noch nie eine unserer Spielerinnen im Final Four gespielt. Wir sind froh, um diese Erfahrung reicher zu sein. Das Halbfinale bleibt in guter Erinnerung.“

Käerjeng zeigt Teamgeist

In der zweiten Halbfinalpartie waren die Rollen nicht so klar verteilt, mit Käerjeng und Diekirch standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber. Während die Käerjengerinnen besonders in der Anfangsphase gut zu ihrem Spiel fanden, ließ der Gegner immer wieder Chancen liegen. Käerjengs Handballerinnen konnten derweil fast jeden Angriff erfolgreich gestalten. Und so sorgten Lena Kirtz und Alina-Andreea Marin nach 17 Minuten erstmals für einen Vier-Tore-Vorsprung (9:5). Erst nach einer Auszeit von Trainerin Dana Ciocanea verkürzten Jill Zeimetz und Camille Ehrminger den Rückstand wieder auf zwei Treffer (11:9). Der Anschluss sollte allerdings nicht gelingen: Denn vor der Pause waren es wieder die Käerjengerinnen um Kirtz, die auf drei Tore erhöhten und nach 30 Minuten mit 14:11 führten.

Das Team von Trainer Zoran Radojevic blieb auch in der zweiten Hälfte weiter am Ball und baute seinen Vorsprung nach vier Minuten auf fünf Treffer aus. Doch auch diesmal sollte es ihnen nicht gelingen, sich endgültig abzusetzen. Während es nun die Käerjengerinnen waren, die sich mehrere technische Fehler leisteten, konnte Diekirch den Rückstand nach 43 Minuten wieder auf zwei Tore verkürzen. In der Schlussphase gelang es Käerjeng, Teamgeist zu beweisen und den Vorsprung wieder auszubauen und bis zum Schluss zu verteidigen: Sie setzten sich in einer hart umkämpften Partie mit 31:26 durch.

„Wir haben das Spiel in der Defensive gewonnen. Mit einer guten Defensive läuft es im Angriff fast automatisch“, so die glückliche Lena Kirtz, die eine der Besten auf dem Platz war: „Wir haben heute als Mannschaft gespielt und uns ständig gegenseitig angefeuert. Dieser Sieg ist der Verdienst des gesamten Teams. Die Freude ist extrem groß. Wir müssen uns nun erst mal sammeln und uns dann auf das Finale konzentrieren.“

Diekirch war derweil aufgrund der Situation in der Meisterschaft leicht favorisiert in die Partie gegangen. Der Titelverteidiger tat sich allerdings gegen die starke Defensive und die aggressive Spielweise der Käerjengerinnen schwer. „Wir waren in der Anfangsphase keineswegs bereit, den Kampf gegen die hervorragende Käerjenger Mannschaft anzunehmen. Es fehlte in der ersten Halbzeit ganz einfach die Einstellung und wir haben frühzeitig die Köpfe hängen lassen“, erklärte Diekirchs Teammanager Carlo Zeimetz: „Nach der Pause lief es dann deutlich besser, doch in der Schlussphase ging uns die Kraft aus. Meine Glückwünsche gehen an Käerjeng, das hochverdient gewonnen hat.“

Am Sonntag (16.00 Uhr) kämpfen Düdelingen und Käerjeng nun im Finale um den ersten Titel der Saison.

Statistik

Redingen (+3) – HBD 10:46 (5:23)
Redingen: Seiter (1-30’, 6 Paraden), Meyers (31-60’, 6 P.) – Nilles 1, Pepin, Gomes 3, Kasibovic, Ongono 1, M. Meyer, Floener 1, L. Meyer, Dandoy, Hocq, Hadzovic, Borges, Jacoby, Ndayishimiye 1
HBD: Secara (1-20’, 4 P.), Etoga (20-42’, 7 P.), Lagarrigue (42-60’, 5 P.) – Mockel, Dickes 4/1, Willems 4, Fiorina 5, Bottoli 6, D. Dautaj 7, Gambini 4, J. Wirtz 8/1, Parisot 3, M. Dautaj 5
Schiedsrichter: De Waha/Keiffer
Siebenmeter: Redingen 0/1 – HBD 2/2
Zeitstrafen:  Redingen 3 – HBD 2
Zwischenstände: 0’ 3:0, 5’ 3:4, 10’ 3:7, 15’ 3:11, 20’ 3:17, 25’ 4:20, 30’ 5:23, 35’ 7:27, 40’ 7:31, 45’ 8:34, 50’ 8:39, 55’ 8:41
Zuchauer: keine zugelassen

Statistik

Käerjeng – Diekirch 31:26 (16:13)
Käerjeng: Szywerska (1-60’, 12 Paraden, davon 1 7m), Eckelt (bei 2 7m) – Kirtz 6, Rogucka 5, Marin 7/2, Weintzen, Sakhri 2, Cannata 1, Thill, Dascalu 4, A. Radoncic 3, S. Randoncic 1, Pirotte 2, Birsens
Diekirch: Staicu (1-42’, 6 P.), Flener (42-60’, 3 P., davon 1 7m) – Pereira, Zeimetz 3, Wersant 2, Molkova 8/2, Hoffmann, Rodrigues, Jones, Ciocanea, Ehrminger, Steuer 3, Fresneda, Mputu
Schiedsrichter: Linster/Rauchs
Siebenmeter: Käerjeng 2/4 – Diekirch 5/7
Zeitstrafen: Käerjeng 8 – Diekirch 3
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 5:3, 15’ 7:5, 20’ 11:7, 25’ 13:11, 30’ 16:13, 35’ 19:15, 40’ 21:17, 45’ 24:21, 50’ 25:22, 55’ 27:23
Zuschauer: keine zugelassen

Charlotte Bottoli und der HBD zogen gegen Redingen souverän ins Endspiel ein
Charlotte Bottoli und der HBD zogen gegen Redingen souverän ins Endspiel ein Foto: Jerry Gerard