OscarsLuxemburger Co-Produktionen gehen bei den diesjährigen Academy Awards leer aus

Oscars / Luxemburger Co-Produktionen gehen bei den diesjährigen Academy Awards leer aus
Chloé Zhao, Regisseurin, mit dem Oscar für den besten Film für „Nomadland“ im Presseraum bei den Oscars in der Union Station Foto: dpa/Pool AP/Chris Pizzello

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Keiner von den begehrten Academy Awards geht dieses Jahr an eine Produktion aus dem Großherzogtum. Zwei potenzielle Kandidaten befanden sich unter den Nominierten: Der Animationsfilm „Wolfwalkers“ und die Dokumentation „Collective“ wurden von Mélusine Productions bzw. Samsa Film koproduziert.

Die luxemburgische Koproduktion „Wolfwalkers“ erzählt die Geschichte des Mädchens Robyn Goodfellowe, das mit seinem Vater nach Irland reist, um das letzte dort lebende Wolfsrudel zu jagen – natürlich kommt alles ganz anders, als sie sich mit einem anderen Mädchen anfreundet. Der kleine Wildfang gehört zu einem mysteriösen Stamm, dessen Angehörige sich angeblich des Nachts in Wölfe verwandeln. Der europäische Werwolfmythos musste sich bei der diesjährigen Oscar-Verleihung im Kampf um den besten Animationsfilm allerdings geschlagen geben – die Pixarproduktion „Soul“, die mittels Musik und Jenseitskomik die menschlichen Träume auslotet und den ersten afroamerikanischen Titelhelden eines Pixarfilms ins Rennen führt, räumte den heißbegehrten Preis ab.

„Collective“, von Samsa Film koproduziert, war sogar in zwei Kategorien nominiert – einmal als „Beste Dokumentation“ und einmal als „Bester internationaler Film“. Der Streifen, der vom Brand eines Nachtklubs hin zum Sturz der amtierenden Regierung die Korruption des rumänischen Spitalwesens und des Staatsapparats nachzeichnet, konnte sich im Rennen um eine Auszeichnung in beiden Fällen nicht durchsetzen. „Mein Lehrer, der Krake“, eine Netflixproduktion über die Freundschaft eines Filmemachers zu einem Oktopusweibchen, gewinnt den Doku-Oscar, als „Bester internationaler Film“ wurde die dänische Sozialsatire „Der Rausch“ mit Mads Mikkelsen ausgezeichnet – hierbei handelt es sich um das Experiment von vier Lehrern, die versuchen, konstant bei 0,5 Promille zu bleiben, um ihrem Leben wieder Kraft und Sinn zu verleihen.

Großer Sieger der diesjährigen Oscars war überdies „Nomadland“, der in drei Kategorien ausgezeichnet wurde – die Preise für „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Hauptdarstellerin“ gingen an das halbfiktionale Drama der chinesischen Regisseurin Chloé Zhao mit Frances McDormand in der Hauptrolle einer Witwe, die mit ihrem Kleinbus durch den Südwesten der Vereinigten Staaten fährt und vor dem spätkapitalistischen Elend einer auseinanderbrechenden Gesellschaft flüchtet. Der Streifen, der bereits im Rahmen des „Luxembourg City Film Fest“ aufgeführt wurde, konnte den Chefkritiker des Tageblatt indes nicht überzeugen: „Der Film verliert sich in einem esoterischen Loblied auf die individuelle Freiheit und vernachlässigt die kritische Aufladung, die in den ersten Sequenzen erkennbar war.“ Die Kritik können Sie hier nachlesen.