Ulrike Bail wird für ihren Gedichtband „wie viele faden tief“ mit dem „Prix Servais“ ausgezeichnet. Das teilt die Stiftung am Montagmorgen in einem Pressekommuniqué mit. Laut der Jury besticht Bails Buch durch „die Idee, die Nähkunst als dichterisches und kulturgeschichtliches Konzept aufzugreifen und aus ihr heraus neue, unerwartete Verbindungen zur Alltagswelt herzustellen“. Zu einem gänzlich anderen Urteil kam unterdessen das Tageblatt, welches dem Band eher einige Laufmaschen als dicht gewebte Poesie attestiert: „Insgesamt erscheint ‚wie viele faden tief’ als ein Werk, bei dem Konzeption und Umsetzung, Struktur und Inhalt nicht nur auseinanderfallen, sondern auch in einem qualitativen Ungleichgewicht zueinanderstehen. Der rote Faden geht dabei vollends verloren.“ Der „Prix Servais“ ist mit 6.000 Euro dotiert.
Neben Ulrike Bail waren auch Guy Helminger, Robert Schofield, Jemp Schuster und Jean Sorrente für den renommierten Literaturpreis nominiert.
Die promovierte Theologin Ulrike Bail lebt seit 2005 als freischaffende Schriftstellerin in Luxemburg. Sie hat bereits mehrere Gedichtbände veröffentlicht, so etwa „wundklee streut aus“, „Sterbezettel“ und „die empfindlichkeit der libelle“.
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